In dieser Arbeit soll speziell auf die Frage eingegangen werden, ab welchem Zeitpunkt wir als Mann oder Frau gelten und welche Faktoren dies beeinflussen. Die Untersuchung erfolgt im Kontext des Films „XXY“.
Der Film handelt von einem Mädchen, das eigentlich kein Mädchen ist, sondern ein Zwitter. Die 15-jährige Alex ist aufgrund einer Stoffwechselerkrankung, die sich „XXY-Syndrom“ nennt, Junge und Mädchen zugleich. Sie muss Medikamente nehmen, um wie ein Mädchen auszusehen. Ihre Eltern sind mit ihr von Argentinien nach Uruguay gezogen, um sie vor physischen und mentalen Demütigungen zu schützen. Daraufhin lädt Alex Mutter einen Schönheitschirurgen mit seiner Familie zu sich nach Hause ein und erhofft sich, dass sich Alex auf eine Operation einlässt, um somit ein „normales“ Leben führen zu können. Doch Alex interessiert sich mehr für den gleichaltrigen Sohn des Chirurgen, Álvaro, der offensichtlich auf der Suche nach seiner sexuellen Identität ist. Somit gelingt es Alex, mit Álvaro Geschlechtsverkehr auszuüben – jedoch nicht auf übliche Weise, denn sie penetriert ihn anal. Nach vielen dramatischen Szenen entscheidet sich Alex gegen eine Operation.
In dieser Arbeit spricht die Autorin Alex als „Sie“ an, da Alex im Film ein Mädchen darstellt. Die Perspektive dieser Filmanalyse richtet sich vor allem an die Gender Studies. Diese beschäftigen sich hauptsächlich damit, das Verhältnis von Geschlecht, Kultur, Gesellschaft und Wissenschaften zu erforschen. In dieser Arbeit spielt Verhältnis zwischen Gendertheorie und Film eine große Rolle. In dieser Arbeit geht es besonders darum, was uns als „Frau“ oder „Mann“ definiert. Dazu sind insbesondere die Aspekte und Argumentationen von Simone de Beauvoir und Judith Butler relevant, die noch einmal aufgegriffen und analysiert werden. Auf die Gender Studies bezogen, soll des Weiteren näher darauf eingegangen werden, wie der Konflikt mit der Identität als Junge oder Mädchen zustande kommt und wie Alex und auch viele andere Menschen mit diesem Syndrom umzugehen haben.
Da dieser Film ein argentinischer Film ist und die Regisseurin Lucía Puenzo ebenfalls aus Argentinien stammt, wird den Kampf um die sexuelle Freiheit in Argentinien sowie die sexuelle Revolution näher betrachtet. Weitere wichtige Aspekte sind die Definition des XXY-Syndroms und der Umgang der lateinamerikanischen Gesellschaft mit den Trägern der Krankheit Zuletzt wird die Analyse des Films „XXY“ aus der Perspektive der Gender Studies durchgeführt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Analysekontext des Films „XXY“
- 2.1. Die Gender Studies als Perspektive der Filmanalyse
- 2.1.1. Denkerinnen der Gendertheorie
- 2.1.2. Gendertheorie und Film
- 2.2. Lateinamerika und die sexuelle Revolution
- 2.3. Das XXY-Syndrom
- 2.3.1. Definition des XXY-Syndroms
- 2.3.2. Der Umgang der lateinamerikanischen Gesellschaft mit den Trägern des XXY-Syndroms
- 3. Analyse des Films „XXY“ aus der Perspektive der Gender Studies
- 3.1. Geschehen und Geschichte
- 3.2. Szenen der Probleme und Konflikte
- 3.3. Die Figuren
- 3.4. Filmographische Daten
- 3.5. Rezeption und Kritische Würdigung des Films
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert den Film „XXY“ im Kontext der Gender Studies. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, wie das Geschlecht einer Person sozial und kulturell konstruiert wird und wie sich diese Konstruktion auf die Lebenserfahrungen von Menschen mit dem XXY-Syndrom auswirken kann.
- Das XXY-Syndrom und seine gesellschaftliche Wahrnehmung in Lateinamerika
- Die Relevanz der Gendertheorie für die Analyse von Filmwerken
- Die Rolle von Geschlechterrollen und Stereotypen in der Gesellschaft
- Die Bedeutung von sexueller Freiheit und Toleranz in Lateinamerika
- Die Darstellung von Identität und Geschlechtsidentität im Film
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Thematik der Hausarbeit vor und führt in die Analyse des Films „XXY“ ein. Das zweite Kapitel untersucht den Analysekontext des Films, indem es die Gender Studies, die sexuelle Revolution in Lateinamerika und das XXY-Syndrom beleuchtet. Das dritte Kapitel bietet eine detaillierte Analyse des Films „XXY“ aus der Perspektive der Gender Studies, wobei die Handlung, die Figuren und die filmischen Mittel betrachtet werden. Die Arbeit endet mit einem Fazit, das die gewonnenen Erkenntnisse zusammenfasst und die Bedeutung des Films „XXY“ für die Gender Studies diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: XXY-Syndrom, Gender Studies, Film, Lateinamerika, sexuelle Revolution, Geschlechterrollen, Identität, Geschlechtsidentität, Toleranz.
- Citar trabajo
- Nadeen Al-Oubaidi (Autor), 2015, Intersexualität und sexuelle Identität in der filmischen Verarbeitung. Der Film "XXY" im Kontext der Gender Studies, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356367