Giovanni Pico della Mirandolas Grundidee zur Menschenwürde soll den Schwerpunkt der Arbeit bilden. Im Einzelnen baut sich diese Arbeit wie folgt auf: Zunächst wird zu dem thematischen Kernpunkt durch eine Betrachtung der historisch-geistigen Situation der Zeit, in der Pico della Mirandola lebte und wirkte, hingeführt. Darauffolgend – ebenfalls noch in der Hinführung – soll der Begriff der Menschenwürde im Allgemeinen beleuchtet werden. Im Anschluss daran wird Pico selbst eingeordnet und seine Vorstellung vom Kosmos sowie die Stellung des Menschen darin betrachtet. Auch das Risiko, welches die Freiheit in sich birgt, wird in diesem Kapitel analysiert. Anschließend wird gezeigt, über welche Wege der Mensch den Aufstieg zu Gott beschreiten kann. Im letzten Kapitel folgt eine abschließende Betrachtung des Menschenwürdebegriffs bei Pico, um diesen Terminus noch einmal deutlich hervorzuheben und mögliche offene Fragen endgültig zu klären. Zuvor soll jedoch noch ein Blick auf den für diese Arbeit zentralen Philosophen und sein Leben geworfen werden und die Hauptquelle vorgestellt werden.
„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“ Dies ist der Beginn der „Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte“ vom 10. Dezember 1948. Die Thematisierung der Würde des Menschen in dem völkerrechtlich elementaren Dokument weist darauf hin, dass die Würde demnach ein Gegenstand ist, der in unserer modernen Zeit in den verschiedenen Disziplinen wie Jura, Politik, Soziologie, Theologie und – nicht zu vergessen – der Philosophie diskutiert wird. Doch die Menschenwürde ist nicht erst seit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg in den Mittelpunkt der politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen gerückt. Bereits in der frühen Neuzeit, genauer im Renaissance-Humanismus, waren der Mensch und seine Würde Gegenstand einiger philosophischer Erörterungen. Ein besonders leidenschaftlicher Debattierer für die menschliche Würde war zu dieser Zeit Giovanni Pico della Mirandola, mit dessen Würdekonzeption sich diese Arbeit beschäftigt. Dabei wird nicht nur die Frage beleuchtet, worin für Pico die Würde des Menschen besteht. Gleichfalls wird gefragt, was den Menschen, welchem Würde zukommen soll, ausmacht und worin seine Vortrefflichkeit persistiert, die ihn würdig macht. Auch wird versucht, den Konnex zwischen Freiheit und Würde herzustellen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Hinführung zur „Würde des Menschen“ bei Pico della Mirandola
- Der Renaissance-Humanismus
- Der Begriff der Menschenwürde
- Die Etymologie von „Würde“
- Exkurs: „Würde“ im heutigen Sprachgebrauch
- Der Kosmos und der Mensch bei Pico della Mirandola
- Der Kosmos
- Die Stellung des Menschen im Kosmos
- Die Würde des Menschen durch seine Freiheit bei Pico della Mirandola
- Die Freiheit durch Unbestimmtheit
- Die Wahlfreiheit
- Die Schöpferische Freiheit
- Das Risiko der Freiheit
- Der Aufstieg zu Gott als Weg zur Menschenwürde bei Pico della Mirandola
- Der philosophische Teil des Weges zu Gott
- Der Weg der Liebe zu Gott
- Der Begriff der Menschenwürde bei Pico della Mirandola
- Fazit
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Würde des Menschen, wie sie von Giovanni Pico della Mirandola im Renaissance-Humanismus verstanden wurde. Das Ziel ist es, die zentrale These von Picos „Oratio de hominis dignitate“ zu analysieren, indem die Frage beleuchtet wird, worin er die Würde des Menschen verortet. Darüber hinaus untersucht die Arbeit, welche Eigenschaften den Menschen ausmachen und ihn würdig machen, sowie den Zusammenhang zwischen Freiheit und Würde. Der Fokus liegt dabei auf Picos Grundidee zur Menschenwürde, ohne jedoch den direkten Bezug zu modernen Menschenrechtsdebatten herzustellen.
- Die Vorstellung von der Würde des Menschen im Kontext des Renaissance-Humanismus
- Die Rolle von Freiheit und Wahlfreiheit für die Würde des Menschen nach Pico
- Die Bedeutung des Aufstiegs zu Gott für die Entwicklung der Menschenwürde
- Die philosophische und theologische Argumentation von Pico zur Menschenwürde
- Die Relevanz der Oratio de hominis dignitate für das Verständnis der Menschenwürde
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Bedeutung des Themas „Menschenwürde“ in unserer Zeit und den historischen Kontext von Picos Werk beleuchtet. Anschließend wird die Entstehung des Begriffs „Würde“ im Renaissance-Humanismus und dessen Etymologie beleuchtet. Kapitel 3 widmet sich Picos Vorstellung vom Kosmos und der Stellung des Menschen darin. Kapitel 4 analysiert die Freiheit des Menschen als Grundlage seiner Würde. Dabei werden die verschiedenen Arten der Freiheit und die damit verbundenen Daseinsformen des Menschen beleuchtet. Kapitel 5 behandelt den Aufstieg zu Gott als Weg zur Menschenwürde, wobei sowohl der philosophische als auch der religiöse Aspekt betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe, die diese Arbeit beleuchten, sind die Menschenwürde, Freiheit, Wahlfreiheit, Renaissance-Humanismus, Kosmos, Aufstieg zu Gott, Philosophie, Theologie, Giovanni Pico della Mirandola, Oratio de hominis dignitate. Die Arbeit fokussiert auf die philosophische und theologische Argumentation von Pico, die den Zusammenhang zwischen menschlicher Freiheit und Würde herausarbeitet.
- Citar trabajo
- Dorothee Stauche (Autor), 2016, Menschenwürde und Willensfreiheit als Charakteristika des Menschseins. Die Würde des Menschen bei Giovanni Pico della Mirandola, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356427