Diese Arbeit behandelt die Lebenszielplanung und Lebenszielanalyse nach Harlich H. Stavemann und ihre potenzielle Rolle in der Beratung. Die Ausarbeitung gliedert sich in zwei Hauptaspekte. Sie vermittelt die relevantesten theoretischen Grundlagen zum Modell nach Stavemann und animiert zur praktischen Anwendung. Die Autorin fokussiert sich aus beruflichen Ambitionen auf den Beratungsschwerpunkt.
Zu Beratungs- und Therapieverfahren ist die Klärung lebensphilosophischer Fragen des Klienten obligatorisch. Die Fachrichtungen Psychologie und Philosophie hängen klar miteinander zusammen, umweltbedingte Risikofaktoren können gewisse Krankheitsbilder wie beispielsweise Angst- und Zwangserkrankungen, aber auch depressive Episoden begründen. Traumatische Schicksalsschläge verändern durchaus die Lebensphilosophie und somit den Sinn des Lebens des betreuenden Klienten. Diese entsprechen oftmals nicht (mehr) der bisher geführten Lebensweise. Umso verwunderlicher ist es in diesem Zusammenhang, dass die heutigen beraterischen und psychotherapeutischen Ausbildungscurricula den philosophischen Bereich zwar theoretisch betreten, jedoch nicht praktisch üben. Die Konsequenz ist, dass sich Versagensempfindungen bei hoch ausgebildeten Fachkräften im metaphysischen Kontext ausbreiten. Aus diesem Grund ist das Verfahren der Lebenszielanalyse und Lebenszielplanung nach Stavemann im seelsorgerischen, beraterischen und therapeutischen Arbeitsbereich ein hilfreiches Instrument, um auf subjektive Empfindungen des Klienten eingehen zu können und Widersprüchlichkeiten in Verhalten, Kognition und Emotionalität festzustellen. Die erfolgreiche Lebensbewältigung gelingt nur dann, wenn Menschen Erfüllung in einzelnen Lebensbereichen verspüren. Dieses Genussempfinden setzt jedoch realistische Lebensziele und dessen regulärer Überprüfung und Neuorganisation bei emotionalen Schwierigkeiten voraus.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Berührungspunkte zwischen Psychologie und Philosophie
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Unterscheidung zwischen Glauben und Wissen
- 2.2 Die philosophische Gesprächsführung
- 3. Lebenszielanalyse und Lebenszielplanung nach Stavemann
- 3.1 Grundlegende Glaubensgrundsätze erheben und reflektieren
- 3.2 Lebenszielanalyse: IST-Zustand erheben und prüfen
- 3.2.1 Zeit- und Energieverbrauch für Ziele
- 3.2.2 Prüfkriterien von Lebenszielen
- 3.3 Lebenszielproblematik/ Diagnostik
- 3.3.1 Ziellosigkeit
- 3.3.2 Zu viele Ziele
- 3.3.3 Irrationale Ziele
- 3.3.4 Widersprüchliche Ziele
- 3.4 Lebenszielplanung: Erarbeitung von SOLL-Zustand
- 4. Schlussfolgerung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Schnittstelle zwischen Psychologie und Philosophie im Kontext der Lebenszielanalyse und -planung nach Stavemann. Ziel ist es, die theoretischen Grundlagen dieses Modells darzulegen und dessen praktische Anwendung im Beratungskontext zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf der Integration philosophischer Gesprächsführung in die psychologische Praxis.
- Die Verbindung zwischen Glauben und Wissen und deren Relevanz für die Beratung
- Die Rolle der philosophischen Gesprächsführung in der Lebenszielarbeit
- Die vier Schritte der Lebenszielanalyse und -planung nach Stavemann
- Die Bedeutung der Erhebung und Reflexion grundlegender Glaubensgrundsätze
- Die Bewältigung von Lebenszielproblematiken
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung etabliert den Zusammenhang zwischen Psychologie und Philosophie anhand eines Zitats von Frankl, das die Bedeutung ungelöster metaphysischer Fragen für psychische Probleme hervorhebt. Sie führt das Modell der Lebenszielanalyse und -planung nach Stavemann als hilfreiches Instrument in Beratungs- und Therapieprozessen ein und skizziert den Aufbau der Arbeit, der sich auf die theoretischen Grundlagen und die praktische Anwendung des Modells konzentriert.
2. Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel differenziert zwischen Glauben und Wissen, wobei Glaube mit Unwissenheit und Theologie assoziiert wird, während Wissen empirisch überprüfbar ist. Es diskutiert verschiedene Wissensordnungen nach Mead und Watzlawick und betont die Bedeutung des Weltbildes des Klienten im Beratungsprozess. Die Komplexität des Veränderungsprozesses aufgrund des metaphysischen Glaubenskonzepts wird hervorgehoben, sowie die Notwendigkeit, die moralischen, kulturellen, sozialen und religiösen Überzeugungen des Klienten zu berücksichtigen.
3. Lebenszielanalyse und Lebenszielplanung nach Stavemann: Dieses Kapitel beschreibt das vierstufige Modell der Lebenszielanalyse und -planung nach Stavemann, das die Eigenverantwortlichkeit des Klienten bei der Formulierung von Lebenszielen betont. Es detailliert den ersten Schritt, die Erhebung und Reflexion grundlegender Glaubensgrundsätze, und beleuchtet die verschiedenen Weltanschauungen und deren Auswirkungen auf emotionales Leid. Es wird die Bedeutung eines ausgewogenen Glaubenskonzepts im Hinblick auf die Vermeidung von Schuldgefühlen und die Förderung der Lebenszufriedenheit betont.
Schlüsselwörter
Lebenszielanalyse, Lebenszielplanung, Stavemann, Philosophie, Psychologie, Glauben, Wissen, philosophische Gesprächsführung, metaphysische Fragen, Beratung, Therapie, Lebensbewältigung, Glaubensgrundsätze, Weltanschauung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Lebenszielanalyse und -planung nach Stavemann
Was ist der Inhalt dieses Dokuments?
Dieses Dokument bietet einen umfassenden Überblick über die Lebenszielanalyse und -planung nach Stavemann. Es beinhaltet ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der einzelnen Kapitel und Schlüsselwörter. Der Fokus liegt auf der Schnittstelle zwischen Psychologie und Philosophie in diesem Kontext.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt die theoretischen Grundlagen der Lebenszielanalyse und -planung nach Stavemann, mit besonderem Augenmerk auf die Unterscheidung zwischen Glauben und Wissen und die Rolle der philosophischen Gesprächsführung. Es beschreibt detailliert die vier Schritte des Modells: die Erhebung und Reflexion grundlegender Glaubensgrundsätze, die Lebenszielanalyse (IST-Zustand), die Lebenszielproblematik/Diagnostik und die Lebenszielplanung (SOLL-Zustand). Die Bedeutung des Weltbildes des Klienten und die Bewältigung von Lebenszielproblematiken werden ebenfalls ausführlich diskutiert.
Welche sind die vier Schritte der Lebenszielanalyse und -planung nach Stavemann?
Das vierstufige Modell von Stavemann umfasst: 1. Erhebung und Reflexion grundlegender Glaubensgrundsätze; 2. Lebenszielanalyse (IST-Zustand erheben und prüfen, inklusive Zeit- und Energieverbrauch sowie Prüfkriterien); 3. Lebenszielproblematik/Diagnostik (Ziellosigkeit, zu viele Ziele, irrationale Ziele, widersprüchliche Ziele); 4. Lebenszielplanung (Erarbeitung des SOLL-Zustands).
Wie wird die Verbindung zwischen Psychologie und Philosophie hergestellt?
Die Verbindung zwischen Psychologie und Philosophie wird durch die Betrachtung der Rolle von Glauben und Wissen im Kontext der Lebenszielfindung hergestellt. Philosophische Gesprächsführung wird als integraler Bestandteil des Beratungsprozesses betrachtet, um die metaphysischen Fragen und Überzeugungen des Klienten zu berücksichtigen und in die Lebenszielarbeit zu integrieren.
Welche Bedeutung hat der Glaube im Modell von Stavemann?
Das Modell von Stavemann betont die Bedeutung der Erhebung und Reflexion der grundlegenden Glaubensgrundsätze des Klienten. Der Glaube wird als integraler Bestandteil des Weltbildes verstanden, das die Lebensziele und die emotionale Befindlichkeit des Klienten beeinflusst. Ein ausgewogenes Glaubenskonzept wird als förderlich für Lebenszufriedenheit und Vermeidung von Schuldgefühlen angesehen.
Welche Arten von Lebenszielproblemen werden angesprochen?
Das Dokument behandelt verschiedene Arten von Lebenszielproblemen, darunter Ziellosigkeit, das Vorhandensein zu vieler Ziele, irrationale Ziele und widersprüchliche Ziele. Die Diagnostik dieser Probleme ist ein wichtiger Bestandteil des Modells.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren dieses Dokument?
Schlüsselwörter sind: Lebenszielanalyse, Lebenszielplanung, Stavemann, Philosophie, Psychologie, Glauben, Wissen, philosophische Gesprächsführung, metaphysische Fragen, Beratung, Therapie, Lebensbewältigung, Glaubensgrundsätze, Weltanschauung.
- Citar trabajo
- Nadja Ksiazek (Autor), 2017, Lebenszielplanung und -analyse nach Harlich H. Stavemann. Grundlagen und Umsetzung in der Beratungspraxis, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356652