Burnout ist ein Thema, dem in den letzten Jahren eine große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit zu Teil wurde. Zahlreiche Medien berichteten über die Krankheit, die eine scheinbar immer größere Anzahl von Menschen betraf und an zunehmender gesellschaftlicher Bedeutung gewann.
Die Popularität wurde so groß, dass das Burnout-Syndrom als neue Modekrankheit gilt – und gesellschaftlich akzeptierter zu sein scheint, als so manch andere psychische Krankheit.
Denn Burnout gilt als ein Ausdruck der Überarbeitung, der übermäßigen Beschäftigung und somit des Fleißes, der in der Regel positiv von anderen Menschen bewertet wird. Die Assoziation der Erkrankung mit der Erwerbsarbeitswelt ist insofern nicht von der Hand zu weisen, dass das Burnout-Syndrom nach der Mehrheit der Definitionen ein Zustand ist, der u.a. von physischer und psychischer Erschöpfung als Folge von beanspruchenden Tätigkeiten geprägt ist. In unserer heutigen, modernen westlichen Welt kommt die Erwerbsarbeit als eine solche krankheitsauslösende Tätigkeit in der Regel schnell in Betracht. Doch wenn es stimmen sollte, dass die Erkrankungen an Burnout in unserer Gesellschaft zunehmen, und diese Krankheit in einer nicht vernachlässigbaren Anzahl von Fällen auf das Erwerbsarbeitsleben der betroffenen Individuen zurückzuführen ist, könnte dies im Umkehrschluss bedeuten, dass Veränderungen in der Arbeitswelt innerhalb der letzten Jahre oder Jahrzehnte einen beträchtlichen Einfluss auf diesen Umstand haben.
Es wäre ein bedeutender Hinweis darauf, dass sich die Anforderungen an den Einzelnen eventuell insofern geändert haben, dass sie einer Erkrankung am Burnout-Syndrom Vorschub leisten. Diese Hausarbeit nimmt sich dieses Themas an und geht der Frage nach, in welcher Art und Weise die Wandlung der Arbeitswelt möglicherweise Einfluss auf die Zunahme von Burnout-Erkrankungen hat.
Als theoretische Ansatzpunkte für die soziologische Betrachtung dieser Fragestellung wurden hierfür die These des Arbeitskraftunternehmers nach Voß und Pongratz sowie die Individualisierungstheorie nach Beck ausgewählt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Theoretische Ansätze
- 1.1 Individualisierungstheorie
- 1.2 Arbeitskraftunternehmer
- II. Burnout
- 2.1 Die Krankheit
- 2.2 Gesundheitslage
- III. Analyse
- 3.1 Gesundheitslage
- 3.2 Arbeitskraftunternehmer
- 3.3 Individualisierungsthese
- IV. Konklusion
- V. Kritik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dem Wandel der Arbeitswelt und der Zunahme von Burnout-Erkrankungen. Sie analysiert, inwiefern die Theorien des Arbeitskraftunternehmers und der Individualisierung die steigenden Burnout-Raten erklären können.
- Der Einfluss des Wandels der Arbeitswelt auf die Zunahme von Burnout
- Das Arbeitskraftunternehmermodell als Erklärungsansatz für Burnout
- Die Relevanz der Individualisierungstheorie für das Verständnis von Burnout
- Analyse der Gesundheitslage bezüglich Burnout in Deutschland
- Kritische Auseinandersetzung mit den theoretischen Ansätzen und empirischen Daten
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema Burnout ein und beschreibt die steigende gesellschaftliche Aufmerksamkeit für diese Erkrankung. Sie stellt die These auf, dass Veränderungen in der Arbeitswelt einen erheblichen Einfluss auf die Zunahme von Burnout haben könnten und benennt die Individualisierungstheorie nach Beck und das Modell des Arbeitskraftunternehmers nach Voß und Pongratz als theoretische Grundlagen der Arbeit.
I. Theoretische Ansätze: Dieses Kapitel präsentiert die beiden zentralen theoretischen Ansätze der Arbeit: die Individualisierungstheorie nach Beck und das Konzept des Arbeitskraftunternehmers nach Voß und Pongratz. Beck’s Theorie beschreibt den Wandel von der Industrie- zur Risikogesellschaft und die damit verbundene zunehmende Individualisierung, die sowohl neue Freiheiten als auch existenzbedrohende Risiken mit sich bringt. Das Konzept des Arbeitskraftunternehmers hingegen fokussiert auf die Entgrenzung und Subjektivierung von Arbeit und die Vorstellung des Individuums als Unternehmer seiner eigenen Arbeitskraft. Beide Theorien werden als relevant für das Verständnis des Zusammenhangs zwischen Arbeitswelt und Burnout erachtet, wobei der Schwerpunkt auf dem Arbeitskraftunternehmermodell liegt, aufgrund dessen stärkerer Aussagekraft für den individuellen Umgang mit der Arbeit.
II. Burnout: Dieses Kapitel beschreibt das Burnout-Syndrom als Krankheit und beleuchtet die Gesundheitslage in Bezug auf Burnout in Deutschland. Es definiert Burnout als einen Zustand physischer und psychischer Erschöpfung, der oft im Zusammenhang mit anspruchsvollen beruflichen Tätigkeiten steht. Die Darstellung der Gesundheitslage liefert wichtige Daten und Fakten über die Verbreitung und die Auswirkungen von Burnout, die im weiteren Verlauf der Analyse genutzt werden.
III. Analyse: In diesem Kapitel werden die im vorherigen Teil dargestellten Theorien und die Gesundheitslage bezüglich Burnout analysiert und in Beziehung zueinander gesetzt. Die Analyse untersucht, wie weit das Konzept des Arbeitskraftunternehmers und die Individualisierungstheorie die steigenden Burnout-Raten erklären können und welche Rolle die Veränderungen in der Arbeitswelt spielen. Der Abschnitt verknüpft empirische Daten zur Gesundheitslage mit den theoretischen Modellen, um ein umfassenderes Verständnis des Problems zu entwickeln.
Schlüsselwörter
Burnout, Arbeitskraftunternehmer, Individualisierungstheorie, Risikogesellschaft, Arbeitswelt, Gesundheitslage, Deutschland, psychische Belastung, Erwerbsarbeit.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Burnout und Wandel der Arbeitswelt
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Diese Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen dem Wandel der Arbeitswelt und der Zunahme von Burnout-Erkrankungen. Im Fokus steht die Analyse, inwiefern die Theorien des Arbeitskraftunternehmers und der Individualisierung die steigenden Burnout-Raten erklären können.
Welche theoretischen Ansätze werden verwendet?
Die Arbeit stützt sich auf zwei zentrale theoretische Ansätze: die Individualisierungstheorie nach Ulrich Beck und das Konzept des Arbeitskraftunternehmers nach Voß und Pongratz. Beck’s Theorie beschreibt den Wandel zur Risikogesellschaft und die damit verbundene zunehmende Individualisierung. Das Konzept des Arbeitskraftunternehmers konzentriert sich auf die Entgrenzung und Subjektivierung von Arbeit.
Wie wird Burnout in der Arbeit definiert?
Burnout wird als ein Zustand physischer und psychischer Erschöpfung definiert, der oft im Zusammenhang mit anspruchsvollen beruflichen Tätigkeiten steht. Die Arbeit beleuchtet die Gesundheitslage in Deutschland bezüglich Burnout und liefert Daten zur Verbreitung und Auswirkungen dieser Erkrankung.
Welche Rolle spielt die Analyse in der Arbeit?
Das Analysekapitel verknüpft die dargestellten Theorien (Individualisierung und Arbeitskraftunternehmer) mit der Gesundheitslage bezüglich Burnout in Deutschland. Es untersucht, inwieweit diese Theorien die steigenden Burnout-Raten erklären können und welche Rolle Veränderungen in der Arbeitswelt spielen. Empirische Daten werden mit den theoretischen Modellen verknüpft.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den theoretischen Ansätzen (Individualisierung und Arbeitskraftunternehmer), ein Kapitel zu Burnout als Krankheit und Gesundheitslage, ein Analysekapitel, eine Konklusion und eine kritische Auseinandersetzung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant für die Arbeit?
Wichtige Schlüsselwörter sind: Burnout, Arbeitskraftunternehmer, Individualisierungstheorie, Risikogesellschaft, Arbeitswelt, Gesundheitslage, Deutschland, psychische Belastung, Erwerbsarbeit.
Welche Ziele verfolgt die Hausarbeit?
Die Hausarbeit zielt darauf ab, den Einfluss des Wandels der Arbeitswelt auf die Zunahme von Burnout zu untersuchen, das Arbeitskraftunternehmermodell als Erklärungsansatz zu analysieren, die Relevanz der Individualisierungstheorie zu beleuchten und die Gesundheitslage bezüglich Burnout in Deutschland zu analysieren. Eine kritische Auseinandersetzung mit den theoretischen Ansätzen und empirischen Daten ist ebenfalls Bestandteil der Arbeit.
Wie werden die Kapitel zusammengefasst?
Die Einleitung führt in das Thema ein. Kapitel I präsentiert die theoretischen Ansätze. Kapitel II beschreibt Burnout und die Gesundheitslage. Kapitel III analysiert den Zusammenhang zwischen Theorien, Gesundheitslage und Arbeitsweltwandel. Die Konklusion fasst die Ergebnisse zusammen, und das letzte Kapitel bietet eine kritische Reflexion.
- Citation du texte
- Arne Guttmann (Auteur), 2016, Freiwillige Selbstausbeutung? Arbeiten bis zum Burnout, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/356954