Kant und die Hirnforschung. Die Vereinbarkeit von Determinismus und Freiheit


Dossier / Travail, 2016

11 Pages, Note: 1,7


Résumé ou Introduction

Die Hirnforschung konnte durch den technischen Fortschritt seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts Vorgänge innerhalb des Gehirns immer genauer beobachten. So ließen sich beispielsweise mit der in den 1980er Jahren entwickelten Magnetresonanztomographie erstmals Aktivitäten verschiedener Hirnareale und deren Veränderung unter bestimmten Umständen beobachten. Diese Beschreibbarkeit von Vorgängen im Gehirn bis auf Ebene der Neuronen veranlasste einige Neurowissenschaftler sich auch Fragen zu-zuwenden, die bisher als Domäne der Philosophie oder Theologie galten, allen voran, der nach der Freiheit des Willens. So unternahm der Physiologe Benjamin Libet 1979 ein Experiment mit dem er die Existenz eines freien Willens anhand neuronaler Aktivitäten nachweisen wollte. Seitdem gilt dieses Experiment als der empirische Nachweis für die naturkausale Determiniertheit des menschlichen Willens.

Auch wenn dies nicht von allen Neurowissenschaftlern in dieser Konsequenz unterstützt wird, so vertreten doch einzelne Forscher an exponierter Stelle eine solche Position. Zu nennen sind hier vor allem Wolf Singer, der mit seinem in der FAZ erschienen Artikel „Keiner kann anders als er ist“ eine streng deterministische Position einnahm. (...) Es handelt sich bei diesem naturkausal verstandenen Determinismus zwar nicht unbedingt um eine weit verbreitete Position. Dennoch drängt sie in die öffentliche und fachliche Wahrnehmung und sollte daher beachtet werden. Zumal eine tatsächliche Widerlegung des freien Willens für die Philosophie äußerst folgenschwer wäre, nicht zuletzt für die Kants, in dessen Denken die Freiheit eine zentrale Position einnimmt.

Daher soll im Folgenden überprüft werden, ob die These einer Nichtexistenz des freien Willens wegen der vollständigen Determiniertheit des Menschen Kants Konzeption eines Handelns aus Freiheit trifft. Hierzu werde ich zeigen, wie die bei Kant metaphysisch verankert Freiheit sich im Handeln realisieren und damit in der empirischen Welt real werden soll. Dabei werde ich mich in erster Linie auf die „Grundlegung zur Metaphysik der Sitten“ stützen.

Résumé des informations

Titre
Kant und die Hirnforschung. Die Vereinbarkeit von Determinismus und Freiheit
Université
University of Heidelberg  (Philosophisches Seminar)
Cours
Kants Moralphilosophie
Note
1,7
Auteur
Année
2016
Pages
11
N° de catalogue
V357233
ISBN (ebook)
9783668425941
ISBN (Livre)
9783668425958
Taille d'un fichier
520 KB
Langue
allemand
Mots clés
Kant, Hirnforschung, determinismus, Willensfreiheit, Ethik
Citation du texte
Johannes Konrad (Auteur), 2016, Kant und die Hirnforschung. Die Vereinbarkeit von Determinismus und Freiheit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/357233

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