Der 1975 gegründete Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht hatte bereits im Jahre 1988 umfangreiche Anforderungen an die Kreditausstattung der deutschen Kreditinstitute empfohlen. Diese Empfehlungen wurden 1992 durch Umsetzung einer entsprechenden EU-Richtlinie in nationales Recht überführt und unter dem Begriff Basel I bekannt. Seither mussten Kreditinstitute 8 Prozent der Kreditsumme mit Eigenkapital hinterlegen. 1 Im Juni 1999 wurde durch das erste Konsultationspapier zur Neufassung der Eigenkapitalvereinbarung eine Vereinfachung der Bewertung von Kreditrisiken mittels Rating vorgeschrieben. 2 Der aus dem englischen kommende Begriff „Rating“ bedeutet wörtlich übersetzt „Einschätzung, Bewertung“. In der Bankensprache wird darunter die Einstufung in eine bestimmte Stufe der Kreditwürdigkeit verstanden. Es dient der Ermittlung der Bonität des Kreditnehmers. 3 Bis dato fand keine praktische Differenzierung der Risikomarge aufgrund der Bonität der Kreditnehmer statt. Der Baseler Ausschuss veröffentlichte im Januar 2001 seine Vorschläge zur Reform der Eigenkapitalunterlegung. Die Vorschläge dieses zweiten Konsultationspapiers sind allgemein unter dem Namen Basel II bekannt geworden. 4 Der neue Baseler Akkord besteht im Wesentlichen aus drei Säulen, welche zugleich Rahmenbedingungen für die Banken darstellen. Der Mindestanforderung an die Eigenkapitalausstattung ( Säule 1 ), des Bankaufsichtlichen Überprüfungsprozesses ( Säule 2 ) sowie den Erweiterten Offenlegungsvorschriften ( Säule 3 ). [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung und Historie
- Erste Säule
- Zweite Säule
- Dritte Säule
- MAK's
- Mindestanforderungen der BAFin
- Allgemeine Anforderungen
- Anforderungen an die Geschäftsleitung
- Kreditrisikostrategie
- Organisationsrichtlinien
- Qualifikation der Mitarbeiter
- Kreditgeschäften in neuartigen Produkten
- Anforderungen an die Dokumentation
- Organisation des Kreditgeschäftes
- Funktionstrennung
- Votierung
- Anforderungen an die Prozesse
- Kreditgewährung
- Kreditweiterbearbeitung
- Kreditbearbeitungskontrolle
- Intensivbetreuung
- Behandlung von Problemkrediten
- Risikovorsorge
- Risikoklassifizierungsverfahren
- Identifizierung, Steuerung und Überwachung der Risiken im Kreditgeschäft
- Allgemeine Anforderungen an die Verfahren
- Verfahren zur Früherkennung von Risiken
- Begrenzung der Risiken im Kreditgeschäft
- Berichtswesen / Rechts- und Betriebsrisiken
- Auslagerungen
- Prüfungen
- Abschlussprüfung
- Bedeutung für die Banken
- Umsetzung der Vorschriften / Anforderungen mittels Rating
- Das Firmenkundenrating der Volks- und Raiffeisenbanken: BVR II-Rating
- Aufbau
- Quantitative Faktoren
- Komponenten
- Kennzahlenanalyse
- Qualitative Faktoren
- Ratingkriterien
- Management
- Markt
- Kundenbeziehungen
- Wirtschaftliche Verhältnisse
- Weitere Unternehmensentwicklung
- Vorbereitung auf das Rating:
- Notwendige Unterlagen
- Bankinterner Ratingablauf
- Kreditantrag
- Einreichung der Unterlagen
- Kreditgespräch
- Unternehmensbesichtigung
- Rating-Analyse
- Kreditabschluss
- Rating-Ergebnis / Noten und Bewertungsskalen
- Ermittlung der Rating-Note
- Ermittlung des Kreditzinssatzes
- Bedeutung für die Kreditvergabe / Kreditbehandlung
- Auswirkungen auf die Bankenlandschaft
- Rating-Advisory
- Der Steuerberater als Rating-Advisor
- Qualifikation des Steuerberaters
- Unterstützung durch den Steuerberater
- Auswahl der richtigen Bank
- Aufbereitung / Erstellung der Unterlagen für das Quantitative Rating
- Jahrsabschluss / Jahresabschlussanalyse
- Aufbereitung/Erstellung einer geeigneten Bilanz
- Aufbereitung / Erstellung einer geeigneten G+V
- Aufbereitung / Erstellung von betriebswirtschaftlichen Auswertungen
- Aufbereitung / Erstellung eines Strategiepapiers
- Aufbereitung / Erstellung eines Businessplanes
- Aufbereitung / Erstellung von Planungsrechnungen
- Optimierung des Ratings
- kurzfristige Optimierung des Ratings
- Abbau von Vorräten
- Ausnutzung von Skonti
- Nachfolgepolitik
- Kundenzahlungen
- Beziehung zur Bank
- Forderungsmanagement
- Wechselfinanzierung
- langfristige Optimierung des Ratings
- Reduzierung des Anlagevermögens
- Umschuldung
- Aufbau eines Risikomanagementsystems
- Gewinnthesaurierung
- Kapitalerhöhung
- Aufbau eines Controlling-Systems
- Einführung einer Balanced Scorecard
- Qualitätsmanagement
- Steigerung der Kundenzufriedenheit
- Ausbau vorhandener und Aufbau neuer Kernkompetenzen
- Finanzierungsalternativen
- Leasing
- Poolbildung
- Private Equity
- Venture Capital
- Mezzanine-Kapital
- Private Placements
- Beantragung von Fördermittel
- Abschließende Betrachtung
- Der Steuerberater ist gefordert
- Analyse der Auswirkungen von Basel II und MaK auf das Kreditgeschäft von Banken
- Bewertung der Bedeutung des Ratings im Kontext der neuen Vorschriften
- Untersuchung der Rolle des Steuerberaters als Rating-Advisor für Unternehmen
- Entwicklung von Handlungsempfehlungen für Steuerberater zur Unterstützung von Mandanten bei der Kreditvergabe
- Bewertung der Auswirkungen von Basel II und MaK auf die Bankenlandschaft
- Kapitel 1: Diese Einleitung liefert einen historischen Überblick über die Entwicklung der Basel II-Richtlinien und beschreibt die drei Säulen des neuen Regulierungsrahmens.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel analysiert die Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (MaK), die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFin) erlassen wurden. Es behandelt Themen wie allgemeine Anforderungen an die Geschäftsleitung, die Kreditrisikostrategie, die Organisationsrichtlinien, die Qualifikation der Mitarbeiter und die Anforderungen an die Dokumentation.
- Kapitel 3: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung der neuen Vorschriften für die Banken und geht auf die Herausforderungen ein, die sie für den Bankensektor darstellen.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel erklärt, wie die Vorschriften von Basel II und MaK mittels Rating umgesetzt werden können. Es zeigt die wichtigsten Rating-Methoden und deren Bedeutung für die Kreditvergabe auf.
- Kapitel 5: Dieses Kapitel analysiert das Firmenkundenrating der Volks- und Raiffeisenbanken, BVR II-Rating, und beschreibt den Aufbau, die quantitativen und qualitativen Faktoren sowie den internen Rating-Prozess.
- Kapitel 6: Dieses Kapitel behandelt die Bedeutung des Rating-Advisories für Unternehmen und zeigt die verschiedenen Formen der Beratung auf.
- Kapitel 7: Dieses Kapitel fokussiert sich auf die Rolle des Steuerberaters als Rating-Advisor. Es beschreibt die Qualifikation des Steuerberaters, die Unterstützungsmöglichkeiten und die Optimierung des Ratings durch verschiedene Maßnahmen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit den Auswirkungen der Basel II-Richtlinien und der Mindestanforderungen an das Kreditgeschäft (MaK) auf den Bankensektor und zeigt die Möglichkeiten auf, wie Steuerberater ihre Mandanten in diesem Kontext unterstützen können.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Basel II, MaK, Kreditrisiko, Rating, Rating-Advisory, Steuerberater, Banken, Unternehmen, Finanzdienstleistungen, Risikomanagement, Kreditvergabe, Geschäftsleitung, Unternehmensanalyse.
- Arbeit zitieren
- Stefan Sitzler (Autor:in), 2004, Basel II und MaK, Anforderungen und Auswirkungen auf den Bankensektor, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35761