Im Januar 2003 hatten die deutsche und die französische Presse ein großes gemeinsames Thema: das 40jährige Jubiläum des deutsch- französischen Freundschaftsvertrages. Zahlreiche Sonderdrucke und Schriften, Veranstaltungen, Lesungen und Tagungen rundeten die Feierlichkeiten in der Pariser Nationalversammlung ab. Die positive Berichterstattung fand ihre Bestätigung, als der von Schröder darum gebetene französische Staatspräsident Jacques Chirac die Vertretung der deutschen Interessen auf dem EU-Gipfel in Brüssel im vergangenen Oktober erfolgreich übernahm. Bei aller Freude über gelungene Kooperation und zeitweilige Harmonie sollte aber nicht vergessen werden, dass die deutsch-französischen Beziehungen nicht zu aller Zeit eine Erfolgsgeschichte waren. Im Rahmen dieser Hausarbeit sollen die deutsch - französischen Beziehungen zwischen 1958 und 1974 einer kritischen Analyse unterzogen werden. Hierbei ist unter anderem der internationale Kontext, die Persönlichkeiten der einzelnen Staatsmänner sowie ihr Verhältnis zueinander und die Existenz immer ständig wiederkehrender Grundhaltungen zu unterschiedlichen Themen zu berücksichtigen. Erst aus dem Wissen um Konstanten in der Politik der beiden Länder ergeben gewisse Verhaltensmuster, einzelne Reaktionen und konkrete Ereignisse einen Sinn. Das Ziel der Hausarbeit ist es also, unter Berücksichtigung der genannten Aspekte, eine Bestandsaufnahme der Entwicklung der deutsch – französischen Beziehungen in der Zeit von 1958 bis 1974 zu vollziehen und dabei Höhepunkte und Krisen aufzuzeigen. Dies alles mit der Absicht, die Euphorie um die deutsch- französische Freundschaft zu widerlegen, gleichzeitig aber auch ihr Vorhandensein in einem realistischen Rahmen zu beweisen. Zu diesem Zweck gliedert sich die Hausarbeit in drei große Abschnitte, die in chronologischer Reihenfolge den jeweiligen „Politikerpaaren“ gerecht werden und darüber hinaus in innere Themenkomplexe - wie konkrete Konflikte oder Erfolge, persönliches Verhältnis der Staatsmänner etc.- unterteilt sind.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Ziel der Hausarbeit
- Kurzer Rückblick auf die deutsch-französischen Beziehungen der IV Republik
- Konstanten der deutsch-französischen Zusammenarbeit
- Die deutsch-französischen Beziehungen von 1958 bis 1974
- Die Ära Adenauer: 1958 bis 1963
- Persönliches Verhältnis Adenauers und De Gaulles zueinander
- Die Rolle der Politiker im eigenen Land
- Erste Begegnung in Colombey-les-deux-Eglises und gegenseitige Sympathie
- Problemfelder
- Die Grundlegung der deutsch- französischen Freundschaft im Traité d'Elysée
- Persönliches Verhältnis Adenauers und De Gaulles zueinander
- Krisenzeiten der deutsch-französischen Zusammenarbeit: 1963 bis 1969
- De Gaulle und die deutschen Kanzler Erhardt und Kiesinger
- Eine Periode zahlreicher Auseinandersetzungen
- Fazit der Periode von 1963 bis 1969
- Pompidou und Brandt: zwischen Europa - und Ostpolitik
- Persönliches Verhältnis
- Konfliktlinien
- Erfolge der Zusammenarbeit
- Die Ära Adenauer: 1958 bis 1963
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die deutsch-französischen Beziehungen zwischen 1958 und 1974, indem sie den internationalen Kontext, die Persönlichkeit der Staatsmänner, ihr Verhältnis zueinander sowie wiederkehrende Grundhaltungen zu verschiedenen Themen untersucht. Das Ziel ist es, die Entwicklung der Beziehungen in dieser Zeitspanne zu erfassen und Höhepunkte sowie Krisen aufzuzeigen. Dabei wird die Euphorie um die deutsch-französische Freundschaft kritisch betrachtet und ihr Vorhandensein in einem realistischen Rahmen bewiesen.
- Entwicklung der deutsch-französischen Beziehungen in der Zeit von 1958 bis 1974
- Analyse des persönlichen Verhältnisses der Staatsmänner
- Untersuchung von Konstanten in der Politik beider Länder
- Bedeutung des internationalen Kontextes
- Identifizierung von Konflikten und Erfolgen in den deutsch-französischen Beziehungen
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel behandelt die gemeinsame Amtszeit von Adenauer und de Gaulle (1958-1963). Es beleuchtet das freundschaftliche Verhältnis beider Männer und die Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages, während gleichzeitig auch Konflikte und Differenzen zwischen den beiden Ländern thematisiert werden. Das zweite Kapitel analysiert die Periode von 1963 bis 1969, die durch verschiedene Auseinandersetzungen zwischen de Gaulle und den deutschen Kanzlern Erhardt und Kiesinger geprägt war. Es geht dabei auf die Konflikte um die Europäische Integration, die deutsche Ostpolitik und die französische Innenpolitik ein. Das dritte Kapitel befasst sich mit der Amtszeit von Pompidou und Brandt (1969-1974), fokussiert auf die Ostpolitik Brandts, die zwiespältige Reaktion Frankreichs darauf und die Erfolge der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen.
Schlüsselwörter
Deutsch-französische Beziehungen, V. Republik, Adenauer, de Gaulle, Erhardt, Kiesinger, Pompidou, Brandt, Freundschaftsvertrag, Europäische Integration, Ostpolitik, Sicherheitspolitik, Souveränität, Konstanten, Konfliktlinien, Erfolge, Krisen.
- Citar trabajo
- Katrin Planta (Autor), 2004, Die deutsch-französischen Beziehungen von 1958 bis 1974, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35792