Die Bachelorarbeit hat zum Ziel, einen Überblick über das Leben und das Schaffen Valerij Jakovlevič Tarsis‘ zu geben. Valerij Jakovlevič Tarsis (1906-1983) führte ein bewegtes Leben und hinterließ ein umfangreiches schriftstellerisches Gesamtwerk. Insofern ist es in der vorliegenden Arbeit nicht möglich, mehr als einen Überblick seines Schaffens aufzuzeigen. Einzelne Aspekte können an anderer Stelle als Anregung für weitere Forschung dienen.
Um das Thema in angemessenem Rahmen behandeln zu können, liegt das Hauptaugenmerk auf jenen Tätigkeiten, die zur Ausbürgerung Tarsis‘ geführt haben und sein Schaffen in der Emigration umfassen. Die umfassende Tätigkeit Tarsis‘ kann nicht ohne den betreffenden zeitgeschichtlichen Kontext betrachtet und verstanden werden. Für ein grundsätzliches Verständnis der Ereignisse ist es notwendig, auf die politische Situation in der Sowjetunion sowie auf die Situation der Emigration einzugehen. In Anbetracht der umfangreichen politischen Geschehnisse, die sich während der Lebzeiten Tarsis ereignet haben, werden jedoch nur jene Erwähnung finden, die für seinen Werdegang von Relevanz waren.
Es ist nicht Ziel dieser Arbeit, das Werk Tarsis‘ und sein Leben in einem polittheoretischen oder literaturtheoretischen Rahmen zu verorten.
Zur Auseinandersetzung mit dem Thema wurden unterschiedliche Primär- und Sekundärquellen herangezogen. Es handelt sich dabei um wissenschaftliche Beiträge wie Zeitschriftenbeiträge, Monographien, Beiträge aus Sammelbänden, einzelne Papers sowie Lexikoneinträge, die sich bereits mit dem Thema befasst haben. Dank moderner Medien steht auch journalistisches Material dieser Zeit online zur Verfügung oder findet sich in zugänglichen Bibliotheken in Wien, wie etwa der Universitätsbibliothek der Slawistik, der österreichischen Nationalbibliothek, der Bibliothek des österreichischen Parlamentsbibliothek oder der Wien Bibliothek im Rathaus. Die zugänglichen Materialen sind dementsprechend in die Arbeit eingeflossen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Zeit der literarischen Angepasstheit.
- Publikationen in Novyj Mir.
- Innere Emigration – Beginn umfangreicher Werke.
- Zeit der schriftstellerischen Opposition – das Tauwetter.
- Tarsis Werke im Samizdat und Tamizdat.
- Kulturpolitik während des Tauwetters.
- Satire.
- Die Blaue Fliege.
- Die Folgen der Tamizdat-Publikationen.
- Палата № 7- Die Botschaft aus dem Irrenhaus.
- Die Emigration.
- Die dritte Welle der Emigration.
- Tarsis in der Emigration.
- Tarsis Publikationen im Westen.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit, die im Wintersemester 2016 im Rahmen des Seminars „Literatur und Publizistik der 3. Emigration (1960er - 1980er Jahre)“ verfasst wurde, hat zum Ziel, einen Überblick über das Leben und das Schaffen Valerij Jakovlevič Tarsis zu geben.
- Tarsis’ literarisches Schaffen im Kontext der politischen und kulturellen Situation in der Sowjetunion.
- Die Rolle von Tarsis’ Werken in der inneren Emigration und im Samizdat.
- Die Auswirkungen von Tarsis’ Werken auf die Kulturpolitik der Sowjetunion.
- Tarsis’ Emigration und seine Publikationen im Westen.
- Die Bedeutung von Tarsis’ Werk für die deutschsprachige Literatur und Kultur.
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung gibt einen Überblick über das Thema der Arbeit und die Forschungsmethode.
- Kapitel 2 beleuchtet Tarsis’ Schaffen in der Zeit der literarischen Angepasstheit, insbesondere seine Publikationen in der Zeitschrift „Novyj Mir“.
- Kapitel 3 behandelt Tarsis’ Werke im Samizdat und Tamizdat, die Entstehung von „Die Blaue Fliege“ und die Folgen der Tamizdat-Publikationen.
- Kapitel 4 fokussiert sich auf Tarsis’ Emigration und die Verbreitung seiner Werke im Westen.
Schlüsselwörter
Valerij Jakovlevič Tarsis, Sowjetunion, Emigration, Samizdat, Tamizdat, Kulturpolitik, Literatur, Psychiatrie, „Die Blaue Fliege“, „Палата № 7“, „Комбинат Наслаждений“.
- Citation du texte
- Claudia Fallmann (Auteur), 2017, Valerij Jakovlevič Tarsis. Sein Werk und sein Leben, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358620