Die folgende Arbeit wird sich mit der Frage auseinandersetzen, warum eine Rollenumwälzung trotz der gefeierten Trümmerfrauen-Mentalität in der Nachkriegszeit ausblieb, denn die Kenntnis damaliger Obstrukte kann unter anderem zu verstehen helfen, was den Rollenwandel von heute ausmacht und weshalb er eventuell langsamer und schleppender abläuft als von manchen gewünscht. Hierzu wird kompendiös ein historischer Überblick geschildert, bevor schließlich im Hauptteil jene Gründe herausgearbeitet werden, welche die Rollen des Ernährermodells festigten bzw. eine Umwälzung dieser im Weg standen.
War die Familienrolle der Frau bis in die 1980er-Jahre häufig darauf ausgelegt dem Mann als Stütze zur Verfolgung seiner Karriere zu dienen, wird in der Gegenwart die Rolle der Frau als eigens erwerbstätig immer mehr zur Norm, wobei vornehmlich das Modell des vollzeitbeschäftigenden Mannes und der teilzeitbeschäftigenden Frau vorgelebt wird.
Seit den 70ern wächst in den, zunächst weiblichen, Köpfen der Gesellschaft die zage Norm einer arbeitsortientierten Frau und Mutter heran. Aber warum eigentlich so spät? Tatsächlich bot bereits die unmittelbare Nachkriegszeit, in der die Frauen aufgrund des Männermangels zur Verantwortungsübernahme und Bewährungsprobe gezwungen waren, einen Nährboden zur Umwälzung der Rollenverteilungen in Richtung der jetzigen Verhältnisse. Stattdessen mündete die Nachkriegszeit paradoxerweise in eine Periode in der das traditionale Ernährermodell eine nie dagewesene Zustimmung genoss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historischer Überblick
- Das Rollenmodell innerhalb der Familie vor der Nachkriegszeit
- Situation und Lebensverhältnisse der Nachkriegszeit
- Die ausbleibende Rollenumwälzung
- Mythos Trümmerfrau
- Internale Ebene: Belastung, Enttäuschung und Scheinwelt
- Externale Ebene: Politik und Gesellschaft
- Konklusion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Gründe für das Ausbleiben einer Rollenumwälzung in der unmittelbaren Nachkriegszeit in Westdeutschland, obwohl die Frauen aufgrund des Männermangels in die Arbeitswelt drängten. Sie beleuchtet die Kontinuität des traditionellen Ernährermodells trotz der Herausforderungen der Nachkriegszeit.
- Analyse der traditionellen Familienrollen vor der Nachkriegszeit
- Einfluss der Lebensbedingungen in der Nachkriegszeit auf Geschlechterrollen
- Bedeutung des Mythos der Trümmerfrau für die Wahrnehmung der Frauenrolle
- Einfluss von Politik und Gesellschaft auf die Geschlechterrollen
- Die Rolle von internen Faktoren wie Bewusstsein und Erfahrung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext des Themas vor und beleuchtet die Veränderungen der Familienrollen im Laufe der Geschichte. Sie führt die zentrale Forschungsfrage der Arbeit ein: Warum kam es trotz der prominenten Rolle der Frauen in der Nachkriegszeit nicht zu einer nachhaltigen Rollenumwälzung?
- Historischer Überblick: Dieses Kapitel skizziert das traditionelle Rollenmodell innerhalb der Familie vor der Nachkriegszeit und beschreibt die Lebensverhältnisse in der unmittelbaren Nachkriegszeit. Es werden die Herausforderungen und Belastungen für die Frauen in dieser Zeit beleuchtet, die sich aus dem Mangel an Ressourcen, dem hohen Anteil an Kriegswitwen und der Verantwortung für den Wiederaufbau ergaben.
- Die ausbleibende Rollenumwälzung: Das Kapitel behandelt die Gründe für das Ausbleiben einer nachhaltigen Rollenumwälzung. Es werden sowohl interne Faktoren wie Enttäuschung und Scheinwelt als auch externe Faktoren wie Politik und Gesellschaft analysiert, die zu einer Festigung der traditionellen Rollenverteilung beigetragen haben.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themen Familienrollen, Geschlechterrollen, Nachkriegszeit, Trümmerfrau, traditionelle Rollenverteilung, Ernährermodell, Politik und Gesellschaft, interne Faktoren, externe Faktoren.
- Citation du texte
- Marco Hauptmann (Auteur), 2016, Hintergründe der ausbleibenden Rollenumwälzung in der Nachkriegszeit Westdeutschlands, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/358898