In dieser Proseminararbeit werde ich mich mit Wilhelm von Humboldt seiner Schrift „Plan einer vergleichenden Anthropologie“ auseinandersetzen. Im ganz besonderen aber werde ich die Kapitel 6 bis 8 näher untersuchen. Die Gliederung meiner Arbeit wurde Humboldts Gliederung angepasst, so dass die Kapitel in der Reihenfolge wie auch Humboldt es in seiner Schrift getan hat untersucht und vorgestellt werden. Wilhelm Freiherr von Humboldt wurde am 22. Juni 1767 in Potsdam geboren und starb 1835 in Berlin. Nachdem er von 1787 bis 1790 Rechtswissenschaften, Archäologie, Ästhetik und Philosophie studiert hatte, wirkte er von 1794 bis 1797 als Privatgelehrter in Jena. Von 1802 bis 1808 war er als preußischer Ministerresident in Rom. Von 1809/1810 war er Direktor für Kultus und Unterricht im preußischen Innenministerium. In dieser Position reformierte Humboldt das preußische Bildungswesen und gründete die Berliner Universität. Wegen seiner Bedenken gegen die restaurative preußische Politik wurde er 1819 aus dem Staatsdienst entlassen. Humboldt ist der eigentliche philosophische Begründer des klassisch-idealistischen Humanismus ( Neuhumanismus ). Mit seiner Idee der Bildung hebt er im besonderen zwei Seiten hervor. Einerseits liegt das Ziel des Menschen in seiner Bildung als Individuum und andererseits geht es in der Bildung um etwas Allgemeines, nämlich um die Humanität als Ideal. Diesen doppelseitigen Humanismus sucht Wilhelm von Humboldt geschichtsphilosophisch zu begründen. Die Bildung des Individuums erfolgt durch historische Erfahrung. Im Mittelpunkt seines Denkens steht ein stets auf die Gesellschaft hin orientiertes Humanitätsideal. Als Sprachwissenschaftler befasste sich Humboldt vor allem mit amerikanischen Sprachen, mit Sanskrit, Ägyptisch, Koptisch, Chinesisch und Japanisch. In der Einleitung zu „Über die Kawi -Sprache auf der Insel Java“ ( 1836-40 ) entfaltete Humboldt seine Grundkonzeption von Sprache. Wesen, Sinn und Entwicklung von Sprache deutete Humboldt im umfassenden kulturgeschichtlichen Verständnis als Entwicklung des menschlichen Geistes überhaupt. Humboldt führte einen regen Gedankenaustausch mit Goethe und Schiller. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zur Biographie Humboldts
- Was ist Anthropologie?
- Quellen und Hilfsmittel. Notwendige Geistesstimmung
- Von der Charakterverschiedenheit im Allgemeinen
- Hauptsächlichste Tatsache, auf welcher der Gedanke einer vergleichenden Anthropologie sich vorzüglich stützt
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Proseminararbeit analysiert Wilhelm von Humboldts "Plan einer vergleichenden Anthropologie", mit einem Fokus auf die Kapitel 6 bis 8. Die Arbeit folgt Humboldts Gliederung und untersucht seine Ideen zur Charakterverschiedenheit des Menschen und zur Rolle der vergleichenden Anthropologie bei der Erforschung der menschlichen Natur.
- Humboldts Verständnis von Anthropologie und seine Unterscheidung von verschiedenen Arten
- Die Rolle der vergleichenden Anthropologie bei der Erforschung menschlicher Charaktereigenschaften und deren Ursachen
- Die Bedeutung der Geschichte, Dichtung, Philosophie und des Lebens selbst als Quellen für die Anthropologie
- Humboldts Ansatz, um die individuellen Verschiedenheiten des Menschen zu untersuchen und zu analysieren
- Die Verbindung von Natur und Willkür im menschlichen Handeln durch die Vernunft
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt Wilhelm von Humboldt und seine Schrift "Plan einer vergleichenden Anthropologie" vor. Sie beleuchtet kurz Humboldts Biographie, seine Rolle im preußischen Bildungswesen und seine Bedeutung für den klassischen Humanismus.
- Was ist Anthropologie?: Dieses Kapitel definiert den Begriff "Anthropologie" und erläutert verschiedene Arten der Anthropologie, wie die naturwissenschaftliche, die psychologische, die philosophische und die theologische Anthropologie. Es betont, dass Humboldts Schrift in den Bereich der philosophischen Anthropologie einzuordnen ist.
- Quellen und Hilfsmittel. Notwendige Geistesstimmung: Dieses Kapitel diskutiert Humboldts Ansicht, dass der Mensch, ähnlich wie das Tier, beobachtet und sogar mit ihm experimentiert werden kann. Er argumentiert, dass das menschliche Handeln durch Zufall, äußere Einwirkungen und innere Dränge beeinflusst wird, aber durch Vernunft, die Natur und Willkür verbindet, zu menschlicher Freiheit führt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind vergleichende Anthropologie, menschliche Natur, Charakterverschiedenheit, philosophische Anthropologie, Vernunft, Willkür, Geschichte, Dichtung, Philosophie, Leben als Quelle der Anthropologie und die Verbindung von Natur und Kultur im menschlichen Handeln.
- Quote paper
- Kay Pilkenroth (Author), 1999, Plan einer vergleichenden Anthropologie nach Wilhelm von Humboldt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/35906