Die Chance, die Produktivität bestimmter sprachlicher Phänomene nicht nur zu messen, sondern dies sogar objektiv zu tun, hat die Autorin im Endeffekt dazu angehalten, die Untersuchungen bzw. die Hypothesen von Natalia Gagarina und Maria Voeikova zum Kasus- und Numeruserwerb mithilfe von Korpusarbeit zu überprüfen.
Das Erfassen und Auswerten dieser neunmonatigen Phase des Kasus- und Numeruserwerbs hat eine zentrale These bezüglich der Produktivität der drei Deklinationsklassen (DK) des Russischen hervorgebracht: Die frühe Phase der Sprachproduktion ist durch hohe Produktivität von Substantiven der 1. (maskuline Substantive ohne Endung und neutrale Substantive mit den Endungen -o/-ë/-e) und der 2. (maskuline und feminine Substantive mit der Endung –a) DK gekennzeichnet.
Daraus ergibt sich folgende Rangfolge der Produktivität der drei DK: Die 2. DK ist die produktivste. Die 1. DK ist die zweitproduktivste. Die letzte DK ist dementsprechend die unproduktivste. Das Ziel dieser Arbeit besteht also vor allem darin, diese Reihenfolge der Produktivität der drei DK mit Hilfe von Korpusarbeit zu überprüfen und damit gleichzeitig die Erklärungsansätze von Gagarina und Voeikova bezüglich der frühen Phase der Sprachproduktion entweder zu bestätigen oder zu widerlegen.
Inhaltsverzeichnis
- 0. Einleitung
- 1. Produktivitätsbegriff
- 1.1. Produktivität bei Baayen
- 1.2. Produktivität und Erstspracherwerb
- 2. Messung der Produktivität der drei Deklinationsklassen im Erstspracherwerbskorpus
- 3. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Produktivität der drei russischen Deklinationsklassen im frühen Spracherwerb. Sie überprüft die Hypothese von Gagarina und Voeikova (2009) zur Rangfolge der Produktivität dieser Klassen anhand eines Erstspracherwerbskorpus und korpuslinguistischer Methoden nach Baayen (2008). Die Arbeit verknüpft theoretische Überlegungen zum Produktivitätsbegriff mit empirischer Analyse.
- Der Produktivitätsbegriff in der Linguistik
- Empirische Messung der Produktivität anhand korpuslinguistischer Methoden
- Analyse der Produktivität der drei russischen Deklinationsklassen im frühen Spracherwerb
- Vergleich der Ergebnisse mit bestehenden Theorien zum Spracherwerb
- Bewertung der Anwendbarkeit korpuslinguistischer Methoden in der Spracherwerbsforschung
Zusammenfassung der Kapitel
0. Einleitung: Die Einleitung begründet die Untersuchung der frühen Phase des Spracherwerbs im Kontext der sprachlichen Produktivität. Sie hebt die Möglichkeit hervor, durch korpuslinguistische Methoden empirisch die Produktivität zu messen und Hypothesen zur Sprachentwicklung zu überprüfen, insbesondere im Hinblick auf die kontroversen Theorien zum kindlichen Spracherwerb (Behaviorismus, Kognitivismus, Nativismus). Die Arbeit prüft die Hypothese von Gagarina und Voeikova (2009) zur Produktivität der russischen Deklinationsklassen mittels Korpusanalyse nach Baayen (2008).
1. Produktivitätsbegriff: Dieses Kapitel beleuchtet den Produktivitätsbegriff und seine verschiedenen Definitionen in der Linguistik. Es wird der korpuslinguistische Ansatz nach Baayen (2008, 2009) mit seinen drei Arten der Produktivität ("realized productivity", "expanding productivity", "potential productivity") herausgestellt, der eine empirische Messung der Produktivität ermöglicht und im Zentrum dieser Untersuchung steht. Die Bedeutung dieses Ansatzes für die vorliegende Arbeit wird hervorgehoben.
2. Messung der Produktivität der drei Deklinationsklassen im Erstspracherwerbskorpus: Dieses Kapitel beschreibt die methodische Vorgehensweise bei der empirischen Untersuchung der Produktivität der drei russischen Deklinationsklassen im Erstspracherwerb. Es wird die Verbindung zwischen Theorie und Praxis hergestellt durch die Nutzung des russischen Trainingskorpus und des Erstspracherwerbskorpus (Meyer/Stoll 2009). Die Kapitel erläutert die Schritte zur Messung der Produktivität und betont die Bedeutung der authentischen Hypothesenprüfung mittels des Erstspracherwerbskorpus.
Schlüsselwörter
Produktivität, Erstspracherwerb, Russisch, Deklinationsklassen, Korpuslinguistik, Baayen, Gagarina & Voeikova, empirische Sprachforschung, quantitative Linguistik, Wortbildung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Analyse der Produktivität Russischer Deklinationsklassen im Erstspracherwerb
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Produktivität der drei russischen Deklinationsklassen im frühen Spracherwerb. Sie überprüft dabei eine bestehende Hypothese von Gagarina und Voeikova (2009) mithilfe eines Erstspracherwerbskorpus und korpuslinguistischer Methoden nach Baayen (2008).
Welche Methoden werden angewendet?
Die Arbeit kombiniert theoretische Überlegungen zum Produktivitätsbegriff mit einer empirischen Analyse. Es werden korpuslinguistische Methoden nach Baayen (2008, 2009) angewendet, um die Produktivität der Deklinationsklassen zu messen. Dabei werden verschiedene Arten der Produktivität ("realized productivity", "expanding productivity", "potential productivity") nach Baayen berücksichtigt. Ein russisches Trainingskorpus und ein Erstspracherwerbskorpus (Meyer/Stoll 2009) dienen als Datenbasis.
Welche Hypothese wird überprüft?
Die Arbeit prüft die Hypothese von Gagarina und Voeikova (2009) zur Rangfolge der Produktivität der russischen Deklinationsklassen.
Welche Aspekte des Produktivitätsbegriffs werden behandelt?
Das Kapitel zum Produktivitätsbegriff beleuchtet verschiedene Definitionen in der Linguistik und konzentriert sich auf den korpuslinguistischen Ansatz nach Baayen, der eine empirische Messung ermöglicht. Die Relevanz dieses Ansatzes für die Untersuchung wird detailliert erläutert.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit enthält eine Einleitung, ein Kapitel zum Produktivitätsbegriff, ein Kapitel zur Messung der Produktivität der Deklinationsklassen im Korpus, und ein Fazit. Ein Inhaltsverzeichnis, die Zielsetzung und Themenschwerpunkte, Zusammenfassungen der Kapitel und Schlüsselwörter sind ebenfalls enthalten.
Welche konkreten Daten werden verwendet?
Die empirische Analyse basiert auf einem russischen Trainingskorpus und einem Erstspracherwerbskorpus (Meyer/Stoll 2009).
Welche theoretischen Ansätze werden berücksichtigt?
Die Einleitung diskutiert verschiedene Theorien zum kindlichen Spracherwerb (Behaviorismus, Kognitivismus, Nativismus) im Kontext der sprachlichen Produktivität. Die Arbeit verknüpft theoretische Überlegungen mit empirischer Analyse.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
(Das Fazit wird im Text nicht explizit zusammengefasst, es wird jedoch eine Bewertung der Anwendbarkeit korpuslinguistischer Methoden in der Spracherwerbsforschung angestrebt.)
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Produktivität, Erstspracherwerb, Russisch, Deklinationsklassen, Korpuslinguistik, Baayen, Gagarina & Voeikova, empirische Sprachforschung, quantitative Linguistik, Wortbildung.
- Citar trabajo
- Sofia Gutjahr (Autor), 2015, Produktivität und der Erstspracherwerb. Die Produktivität der drei Deklinationsklassen des Russischen in der frühen Phase der Sprachproduktion, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/359079