Die Hausarbeit untersucht das Frauenbild in der US-Fernsehserie „Roseanne“. Dabei steht die Hauptfigur Roseanne als Mutter, Hausfrau und Arbeiterin im Mittelpunkt, aber auch die anderen weiblichen Rollen der Serie werden genauer betrachtet.
Im US-Fernsehen wurden Ende der 80er Jahre die Familiensitcoms enorm erfolgreich. Den ersten Platz sicherte sich die afroamerikanische Bilderbuchfamilie Cosby aus der „Die Bill Cosby Show“. Die Serie spiegelte allerdings nicht den Migrationshintergrund farbiger Menschen und deren sozialen Hintergrund im Land wieder, sondern im Vordergrund stand ein reicher afroamerikanischer Arzt. Umso mehr hielt diesem Bild die 1988 gestartete Serie „Roseanne“ den gesellschaftlichen Spiegel vor. In insgesamt 222 Episoden wurden bis 1997 neun Staffeln produziert, die dabei enorm erfolgreich vom US Sender ABC vermarktet wurden. Es ging um eine durchschnittliche Familie, deren Probleme jedoch nicht zu vergleichen waren mit den Sorgen der Cosbys. Die Conners gehörten zur Arbeiterklasse und konnten sich kaum in der Mittelschicht halten. Sie wohnten in einem Vorort der fiktiven Stadt Lanford. Hier lebte das Ehepaar Dan und Roseanne mit ihren drei Kindern, der intelligenten und hübschen Becky, der aufmüpfigen Darleen und dem etwas unterbelichteten DJ.
Ihr Familienalltag gleicht nicht unbedingt dem von anderen Familiensitcoms, denn es wurden einige Tabus gebrochen. Diese spiegelten sich hauptsächlich in Themen wie: Klassenunterschiede in der Gesellschaft, die erste Periode, Homosexualität, Teenager-Schwangerschaften, Alkoholismus, Drogen und vor allem in Armut wieder. Das Besondere der Serie war jedoch die Rolle der Frau. Roseanne war die erste Familienmutter, die nicht hinter dem Ehemann stand sondern vor ihm. Sie regierte die Familie. In einem Interview sagte Roseanne Barr, dass üblicherweise die Familienväter immer alles wussten und die Familienmütter meist nur entzückt waren. Sie wollte die erste „richtige Mutter“ sein und eine Botschaft darüber geben, wie sich Frauen wirklich fühlen und wie sie sind. Diese Themen wurden vom Publikum wahrscheinlich deshalb sehr gut angenommen, weil die Darsteller, allen voran Roseanne selbst, durch Spontanität, Schlagfertigkeit und Wortwitz ihren eigenen Stil einbrachten und die Serie mit Comedy umrundet wurde. Roseanne Barr, die vor ihrem Fernsehdebüt als Standup-Comedian ihr Geld verdiente, kam quasi von der Bühne ins Fernsehen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die einfache erfolgreiche Formel von Sitcoms
- Die Entstehungszeit von Roseanne
- Erfolge der Frauenbewegung in den 80er Jahren
- Starke Frauen in Soap Operas und Sitcoms
- Abschaffung des Patriarchats - Einblick in die Frauenbewegung und in die feministische Theorie
- Was macht eine Frau aus?
- Frauenarbeit
- Das Zuhause - Reich der Frau oder des Mannes?!
- Bildungsungleichheit
- Stärken der Weiblichkeit erkennen!
- Roseanne - Reflektion auf die Frauenrolle
- Roseanne
- Die Töchter Becky und Darlene
- Ihre Schwester Jackie
- Ihre Freundin Crystal
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit analysiert die US-amerikanische Sitcom "Roseanne" und untersucht die Darstellung der Frauenrolle in der Serie. Sie beleuchtet die Bedeutung der Serie im Kontext der Frauenbewegung der 1980er Jahre und setzt die dargestellten Themen in Bezug zu feministischen Theorien.
- Die Darstellung der Frauenrolle in der US-amerikanischen Sitcom "Roseanne"
- Die Rolle der Serie im Kontext der Frauenbewegung der 1980er Jahre
- Die Einbettung der dargestellten Themen in feministische Theorien
- Die Analyse der Charaktere und ihrer Beziehungen zueinander
- Die Bedeutung des Humors und der Selbstironie in der Serie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und stellt die Serie "Roseanne" im Kontext der Familiensitcoms der 1980er Jahre vor. Kapitel 2 analysiert die Erfolgsformel von Sitcoms und zeigt, wie diese sich im Laufe der Zeit entwickelt hat. Kapitel 3 untersucht die Entstehungszeit von "Roseanne" und betrachtet die Erfolge der Frauenbewegung in den 1980er Jahren sowie die Darstellung von starken Frauen in Soap Operas und Sitcoms dieser Zeit.
Schlüsselwörter
Frauenrolle, Sitcom, Frauenbewegung, feministische Theorie, Geschlechterrollen, US-amerikanische Kultur, Familienleben, Arbeiterklasse, Selbstironie, schwarzer Humor, Darstellung von Frauen, gesellschaftliche Verhältnisse, Emanzipation, Familie, Medienanalyse.
- Citar trabajo
- Can Söm (Autor), 2012, Das Frauenbild in der Serie "Roseanne". Einsatz von Selbstironie und schwarzem Humor zur Sprengung traditioneller Geschlechterrollen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/359146