Diese Ausarbeitung befasst sich mit der Frage, ob die alliierten Westmächte Einfluss auf die Arbeit des Parlamentarischen Rats nahmen, der mit der Ausarbeitung des Grundgesetzes beauftragt war. Ist unser Grundgesetz eine eigenständige und eigenmächtige Leistung des deutschen Volkes, oder ist es, wie manchmal behauptet, von den Besatzern aufoktroyiert?
Zur Beantwortung dieser Frage soll im Folgenden genauer betrachtet werden, inwieweit während der Arbeit des Parlamentarischen Rates von Seiten der westlichen Besatzungsmächte versucht wurde, Einfluss auf die Inhalte des Grundgesetzes zu nehmen und wie erfolgreich ihnen dies gelungen ist. Um eine bessere Struktur und Lesbarkeit der Ausarbeitung zu gewährleisten, wurde der Hauptteil daher nach den zentralen Geschehnissen gegliedert: Zunächst soll die Aufnahme der Arbeit und das erste Memorandum der Westmächte betrachtet werden, bevor die Frankfurter Affäre im Dezember 1948 näher beleuchtet wird. Als nächstes wird dann der Einfluss des Memorandums vom 2. März analysiert werden, bevor die letzten Verhandlungen nach dem Alleingang der CDU im Fokus stehen. Zum Abschluss soll noch ein zusammenfassendes Fazit gezogen werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Einfluss der westlichen Besatzungsmächte auf die Arbeit des Parlamentarischen Rates
- Der Beginn der Arbeit des Parlamentarischen Rates und das erste Memorandum
- Die Frankfurter Affäre
- Das Memorandum vom 2. März 1949
- Das Aufbrechen der gemeinsamen Linie des Parlamentarischen Rates gegenüber den Militärgouverneuren
- Die letzten Verhandlungen und die Annahme des Grundgesetzes
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht den Einfluss der Westalliierten auf die Entstehung des Grundgesetzes. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, inwieweit die Militärgouverneure während der Arbeit des Parlamentarischen Rates Einfluss auf die Inhalte des Grundgesetzes zu nehmen versuchten und wie erfolgreich ihnen dies gelang.
- Der Einfluss der Westalliierten auf den Parlamentarischen Rat
- Die Rolle des Memorandums vom 22. November 1948
- Die Frankfurter Affäre und deren Auswirkungen
- Die Gestaltung des Föderalismus im Grundgesetz
- Die Auswirkungen des Memorandums vom 2. März 1949
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit den frühen Kontakten zwischen den Militärgouverneuren und dem Parlamentarischen Rat. Es wird deutlich, dass die Westalliierten von Anfang an versuchten, Einfluss auf die Arbeit des Rates zu nehmen, um sicherzustellen, dass das Grundgesetz ihren Vorstellungen entsprach.
Das zweite Kapitel beleuchtet die sogenannte Frankfurter Affäre, bei der eine Delegation des Parlamentarischen Rates mit den Militärgouverneuren zusammentrifft. Es werden die Forderungen der Westmächte nach einer stärkeren zweiten Kammer und einer Neugestaltung der Finanzverfassung sowie die Reaktion des Parlamentarischen Rates darauf analysiert.
Im dritten Kapitel wird das Memorandum vom 2. März 1949 näher betrachtet. Dieses Memorandum enthielt präzisere Forderungen der Westalliierten und hatte einen deutlichen Einfluss auf die weitere Arbeit des Parlamentarischen Rates. Insbesondere die Einschränkung der Gesetzgebungskompetenzen des Bundes zugunsten der Länder wird hier analysiert.
Schlüsselwörter
Parlamentarischer Rat, Grundgesetz, Westalliierte, Militärgouverneure, Frankfurter Affäre, Memorandum, Föderalismus, Finanzverfassung, zweite Kammer, Verfassungsgerichtsbarkeit, Gesetzgebungskompetenzen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2016, Betrachtung der Einflussnahme der Westalliierten auf die Entstehung des Grundgesetzes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/359334