Der Charakter der Moderne
1.1 Zum Ausdruck der ästhetischen Moderne
„Sie sind, was wir waren; sie sind, was wir wieder werden sollen.“ So diagnostiziert bereits Schiller das Verhältnis seiner wie auch unserer ästhetischen Gegenwart, die sich bis heute von der noch stark historisierenden Kurzzeitepoche zu einer gegenwartsoffenen Langzeitepoche entwickelt hat, zu den Meistern der Antike, ihres verlorenen Ideals. Damit erfaßt er prägnant den Charakter der Moderne. Kurz seien hier deren von der Allgemeinheit als solche sanktionierten Grundzüge umrissen, bevor sich anschließend vor diesem Hintergrund das die gängigen Eindrücke zwar aufnehmende, sie aber sehr spezifisch ausfeilende Modernekonzept Adornos darstellt.
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Inhaltsverzeichnis
- I. Der Charakter der Moderne
- 1.1 Zum Ausdruck der ästhetischen Moderne
- 1.2 Zum Moderneverständnis Adornos
- II. Nach der Katastrophe des Sinns wird Erscheinung abstrakt
- 2.1 Die Kunst als Gesellschaftliches
- 2.2 Engagierte Autonomie
- 2.3 Der rücksichtsvolle Fortschritt
- III. Die Postmoderne - Aufbruch zum vergangenheitsträchtigen Einst?
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Adornos Verständnis der modernen Kunst und analysiert, wie seine Theorien den Charakter der Moderne im Kontext der ästhetischen Entwicklung reflektieren.
- Der Ausdruck der ästhetischen Moderne und ihre Abgrenzung von der Antike
- Adornos Kritik an der modernen Gesellschaft und ihre Auswirkungen auf die Kunst
- Die Rolle der Kunst als gesellschaftliche Kraft und ihr Verhältnis zur Autonomie
- Die Frage der Traditionsnegation und des verlorenen Ideals in der Moderne
- Die Bedeutung des Sentimentalen und der Selbstreflexion in der modernen Ästhetik
Zusammenfassung der Kapitel
I. Der Charakter der Moderne
Dieses Kapitel beleuchtet den Charakter der Moderne anhand von Schillers Analyse der ästhetischen Gegenwart. Es werden die Grundzüge der Moderne umrissen, die das Bewusstsein des Verlustes einstiger Ideale und die Diskontinuität zur Vergangenheit charakterisieren. Schillers Konzept des „verlorenen Paradieses“ und der „sentimentalen“ Grundbefindlichkeit der Moderne wird in diesem Kontext betrachtet.
II. Nach der Katastrophe des Sinns wird Erscheinung abstrakt
Kapitel II konzentriert sich auf Adornos Analyse der modernen Kunst und ihre Verwurzelung in der gesellschaftlichen Entfremdung. Adornos Kritik am Kapitalismus und der daraus resultierenden Morbidität der Gesellschaft wird dargelegt, die sich in der Kunst als Zwang zum Neuen und der Destruktion von Tradition manifestiert.
III. Die Postmoderne - Aufbruch zum vergangenheitsträchtigen Einst?
Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, ob die Postmoderne eine radikale Abkehr von der Moderne darstellt oder ob sie eher ein Aufbruch zum „vergangenheitsträchtigen Einst“ ist. Es wird diskutiert, inwiefern die Postmoderne die Fragmentierung und die Auflösung von eindeutigen Identitäten fortsetzt, die bereits in der Moderne angelegt waren.
Schlüsselwörter
Moderne, ästhetische Moderne, Kunst, Gesellschaft, Adorno, Kapitalismus, Entfremdung, Tradition, Sentimentalität, Selbstreflexion, Postmoderne, Diskontinuität, Verlust, Paradies, Destruktion, Rekonstruktion, Perspektivismus, Fragmentierung.
- Citar trabajo
- Sonja Schiffers (Autor), 2002, Kunst und Gesellschaft in der Moderne - Zu Adornos Verständnis der modernen Kunst, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3597