Überblick über Konzept und Ergebnisse der Arbeit
Das Internet hält Einzug in immer weitere Lebensbereiche. Daher stellt sich die Frage, ob der Steuerberater seinen Mandanten eine virtuelle Steuerberatungskanzlei als besonderen Service anbieten sollte. Um diese Frage klären zu können, muß der Steuerberater
wissen, wie sich eine virtuelle Steuerberatungskanzlei realisieren läßt und ob es überhaupt vorteilhaft ist, sie anzubieten. Ziel dieser Arbeit ist es, dem Steuerberater die Möglichkeiten, die sich durch die virtuelle Steuerberatungskanzlei bieten, aufzuzeigen, so daß er die Entscheidung, ob er sie anbieten möchte, treffen kann.
Vorab wird die Problemstellung aufgezeigt, die mit der virtuellen Steuerberatungskanzlei verbunden ist. Dabei wird die virtuelle Kanzlei strukturiert. Dies ist notwendig, da vieles, was über das Internet abgewickelt werden kann, einfach als virtuelle
Kanzlei bezeichnet wird. Es muß also erst geklärt werden, was sich hinter dem Begriff „virtuelle Steuerberatungskanzlei“ verbirgt. Zudem dient die Struktur als Gliederung für die Betrachtung der virtuellen Kanzlei. Einleitend wird dann geklärt, wie das Internet entstand und welche weitere Entwicklung zu erwarten ist. Dies wird dazu genutzt, dem Leser die grundlegenden Internetbegriffe
darzubringen, die für die spätere Betrachtung benötigt werden. Zudem wird erläutert, wie der Steuerberater Zugang zum Internet erhält und was eigentlich das Ziel seines Internetauftritts sein soll.
Es schließen sich die Vorüberlegungen an, die ein Steuerberater anstellen muß, bevor er eine virtuelle Steuerberatungskanzlei, die als Ziel erkannt wurde, anbietet. Dem Steuerberater stellt sich die Frage, ob eine Internetpräsens und das Anbieten einer virtuellen Kanzlei gegen das restriktive Berufsrecht verstoßen. Nachdem gezeigt
wurde, daß das Anbieten einer virtuelle Kanzlei erlaubt ist, ist zu klären, wie die Datensicherheitsproblematik, die im Internet gesehen wird, gelöst werden kann. Sie ist aufgrund der Verschwiegenheitspflicht, die eine bedeutende Berufspflicht darstellt, von besonderer Bedeutung. Eine letzte Vorüberlegung beschäftigt sich mit dem Problem, daß heutzutage die Belege der Mandanten hauptsächlich in Papierform vorliegen.
Sie müßten für eine virtuelle Kanzlei erst in eine digitale Form gebracht werden. Es wird eine Entwicklung aufgezeigt, die erwarten läßt, daß in Zukunft vermehrt auch elektronische Belege vorliegen werden.
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Inhaltsverzeichnis
- Überblick über Konzept und Ergebnisse der Arbeit
- 1. Problemstellung
- 2. Einstieg in das Internet
- 2.1. Entwicklung des Internet
- 2.2. Zugang zum Internet
- 2.3. Ziel des Steuerberaters im Internet
- 2.3.1. Werbung durch Internetpräsens
- 2.3.2. Steuerberatung über das Internet
- 3. Voraussetzungen für das Einrichten der virtuellen Kanzlei
- 3.1. Berufsrechtliche Zulässigkeit einer virtuellen Kanzlei
- 3.1.1. Werberecht oder Werbeverbot
- 3.1.2. Relevanz der Berufsordnung
- 3.1.3. Homepage ist erlaubte Darstellung
- 3.1.4. Virtuelle Kanzlei und berufliche Niederlassung
- 3.2. Lösung der Datensicherheitsproblematik
- 3.2.1. Berufspflicht der Verschwiegenheit
- 3.2.2. Organisatorische Maßnahmen in einer realen Kanzlei
- 3.2.3. Datensicherheit der Kommunikation
- 3.2.3.1. Rechtliche Konsequenzen
- 3.2.3.2. Digitale Signatur und Verschlüsselung
- 3.3. Digitale Signatur ermöglicht elektronische Rechtsgeschäfte
- 3.3.1. Bedeutung für die virtuelle Kanzlei
- 3.3.2. Entwicklung auf europäischer Ebene
- 3.3.3. Entwicklung in Deutschland
- 4. Steuerberatung über das Internet
- 4.1. Beispielmandant
- 4.1.1. Grunddaten des Beispielmandanten
- 4.1.2. Zusammenarbeit zwischen Steuerberater und Mandant
- 4.1.3. Zusammenarbeit des Steuerberaters mit Dritten
- 4.1.4. Zusammenfassende Darstellung
- 4.2. Zusammenarbeit zwischen Steuerberater und Mandant über das Internet
- 4.2.1. Einrichten und Ergänzen der Mandantenakte im Internet
- 4.2.1.1. Möglichkeiten zur Umsetzung in die digitale Form
- 4.2.1.2. Bringlösung
- 4.2.1.3. Hollösung
- 4.2.2. Beratungsgespräch
- 4.2.2.1. Vorbereitung eines persönlichen Beratungsgesprächs
- 4.2.2.2. Virtuelles Beratungsgespräch
- 4.2.2.3. Beratungsprogramme
- 4.2.3. Finanzbuchhaltung
- 4.2.3.1. Möglichkeiten zur Umsetzung in die digitale Form
- 4.2.3.2. Bringlösung
- 4.2.3.3. Hollösung
- 4.2.4. Lohnbuchhaltung
- 4.2.4.1. Möglichkeiten zur Umsetzung in die digitale Form
- 4.2.4.2. Bringlösung
- 4.2.4.3. Hollösung
- 4.2.5. Erstellen von Jahresabschluss und Steuererklärungen
- 4.2.5.1. Möglichkeiten zur Umsetzung in die digitale Form
- 4.2.5.2. Bilanzpolitische und -analytische Maßnahmen
- 4.2.5.3. Bilanz in aller Eile
- 4.2.6. Infoschreiben
- 4.2.6.1. Möglichkeiten zur Umsetzung in die digitale Form
- 4.2.6.2. Bringlösung
- 4.2.6.3. Hollösung
- 4.3. Zusammenarbeit des Steuerberaters mit Dritten über das Internet
- 4.3.1. Zusammenarbeit mit der Finanzverwaltung
- 4.3.1.1. ELSTER-Verfahren der Finanzverwaltung
- 4.3.1.2. Erwartungen an das ELSTER-Verfahren
- 4.3.1.3. Elektronische Belege, insbesondere Lohnsteuerkarte
- 4.3.1.4. Ausdehnung elektronischer Datenübermittlung auf weitere Bereiche
- 4.3.2. Datenaustausch mit den Sozialkassen
- 4.3.3. Elektronischer Klageweg
- 4.3.3.1. Feldversuch Finanzgericht Hamburg
- 4.3.3.2. Erwartungen an den Feldversuch
- 5. Kanzleiorganisation
- 5.1. Virtuelles Büro durch Telearbeit
- 5.1.1. Begriffsbestimmungen
- 5.1.2. Kosten und Nutzen der Telearbeit
- 5.1.3. Organisationsformen der Telearbeit
- 5.1.3.1. Teleheimarbeit
- 5.1.3.2. Alternierende Telearbeit
- 5.1.3.3. Mobile Telearbeit
- 5.1.4. Wandel in der Mitarbeiterführung
- 5.1.5. Aus- und Weiterbildung
- 5.2. Virtuelle Kanzleikooperation
- 5.2.1. Begriffsbestimmung
- 5.2.2. Neue Leistungsqualität
- 6. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Konzeption und Umsetzung einer virtuellen Steuerberatungskanzlei. Der Autor untersucht die rechtlichen und technischen Voraussetzungen für die Bereitstellung von Steuerberatungsleistungen über das Internet, analysiert die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Steuerberatern und Mandanten sowie mit Dritten und betrachtet die Auswirkungen auf die Kanzleiorganisation.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der virtuellen Steuerberatung
- Technologische Möglichkeiten und Herausforderungen der Internet-gestützten Steuerberatung
- Zusammenarbeit zwischen Steuerberatern und Mandanten im digitalen Raum
- Kanzleiorganisation und -management in der virtuellen Steuerberatungskanzlei
- Entwicklungen im Bereich der digitalen Kommunikation und Datenübermittlung in der Steuerberatung
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 2 beleuchtet den Einstieg in das Internet und skizziert die Entwicklung des Internets sowie die Möglichkeiten des Zugangs. Kapitel 3 beschäftigt sich mit den rechtlichen und technischen Voraussetzungen für das Einrichten einer virtuellen Kanzlei. Hierbei werden insbesondere die Berufsrechtlichkeit, Datensicherheit und die Bedeutung der digitalen Signatur für elektronische Rechtsgeschäfte behandelt. Kapitel 4 stellt die Steuerberatung über das Internet anhand eines Beispielmandanten vor und analysiert die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zwischen Steuerberatern und Mandanten sowie mit Dritten im digitalen Raum. Kapitel 5 befasst sich mit der Organisation einer virtuellen Steuerberatungskanzlei, wobei die Konzepte des virtuellen Büros und der virtuellen Kanzleikooperation im Vordergrund stehen.
Schlüsselwörter
Virtuelle Steuerberatung, Internet, Kanzleiorganisation, Telearbeit, Datensicherheit, Digitale Signatur, ELSTER-Verfahren, Elektronische Rechtsgeschäfte, Mandantenkommunikation, Steuerberatung über das Internet, Kanzleikooperation.
- Arbeit zitieren
- Clemens Meyer (Autor:in), 2000, Die virtuelle Steuerberatungskanzlei, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36