Bestimmte Formen von Depressionen stehen häufig in Verbindung mit bestimmten Attributionsmustern. Zu diesem Komplex gibt es mehrere wissenschaftliche Untersuchungen, die über einige Jahre hinweg weiterentwickelt und verfeinert wurden. Diese Arbeit soll einen Überblick über die wichtigsten Theorien und Forschungsergebnisse geben und die Zusammenhänge bestimmter Attributionsstile mit Formen von Depression im Überblick darstellen.
Seit mittlerweile einem knappen halben Jahrhundert beschäftigen sich Forscher mit der Ursachenzuschreibung für menschliche und tierische Handlungsergebnisse. Man hat herausgefunden, dass es bestimmte Muster von Ursachenzuschreibung oder auch Attributionen gibt, die Einflüsse auf die Motivation in positiven oder negativen Sinne haben können und auch bei besonders harten Fällen von ungünstiger Attribution depressive Verstimmungen bis hin zu schwerwiegenden Depressionen begünstigen oder gar her-vorrufen können. Mit der Forschung nach den Abläufen und der Entstehung solcher Attributionen sollen unter anderem Therapieverfahren und Trainings entwickelt werden, für Personen, bei denen sich eben solche starken negativen Symptome abzeichnen. Des weiteren spielen auch Konzepte aus der klassischen Konditionierung, in diesem relativ unstrittigen Bereich der pädagogischen und psychologischen Forschung, eine Rolle.
Inhaltsverzeichnis
- I. Fragestellung
- II. Einleitung
- III. Ursprünge der Attributionsforschung
- III.1 Die „Naive Handlungsanalyse“ nach Heider (1958)
- III.2 Das „Kovariationsprinzip“ nach Kelley (1967)
- III.3 Die Theorie des Leistungsverhaltens nach Weiner (1972)
- IV. Erlernte Hilflosigkeit
- IV.1 Die Entdeckung der erlernten Hilflosigkeit
- IV.2 Die Theorie der erlernten Hilflosigkeit
- IV.3 Erlernte Hilflosigkeit und Attribution
- IV.4 Erlernte Hilflosigkeit im pädagogischen Kontext
- V. Die Hypothese von Valins
- VI. Depression und Kausalattribution
- VII. Attributionstrainings
- VIII. Abschließende Betrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich zum Ziel, einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Theorien und Forschungsergebnisse im Bereich der Attributionsforschung zu geben, insbesondere im Kontext der Depression. Dabei wird untersucht, wie bestimmte Muster der Ursachenzuschreibung (Attributionsstile) mit unterschiedlichen Formen der Depression zusammenhängen.
- Ursprünge der Attributionsforschung: Von Heiders „Naiver Handlungsanalyse“ über Kelleys „Kovariationsprinzip“ bis hin zu Weiners Theorie des Leistungsverhaltens
- Die Theorie der erlernten Hilflosigkeit: Ihre Entstehung, ihre Verbindung mit Attributionen und ihre Relevanz im pädagogischen Kontext
- Zusammenhänge zwischen Depression und Attributionen: Wie Kausalattributionen Depressionen begünstigen oder verstärken können
- Attributionstrainings: Mögliche Ansätze zur Intervention und Veränderung negativer Attributionsstile
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Fragestellung der Arbeit ein und beschreibt den Zusammenhang zwischen bestimmten Formen von Depression und Attributionsstilen. Die Einleitung beleuchtet die Entstehung und Entwicklung der Attributionsforschung. Im dritten Kapitel werden die wichtigsten Theorien der Attributionsforschung vorgestellt, beginnend mit Heiders „Naiver Handlungsanalyse“ über Kelleys „Kovariationsprinzip“ bis hin zu Weiners Theorie des Leistungsverhaltens. Das vierte Kapitel behandelt die Theorie der erlernten Hilflosigkeit, ihre Entdeckung, ihre Verbindung mit Attributionen und ihre Bedeutung im pädagogischen Kontext. Das fünfte Kapitel analysiert die Hypothese von Valins. Das sechste Kapitel geht auf die Beziehung zwischen Depression und Kausalattributionen ein. Im siebten Kapitel werden verschiedene Attributionstrainings vorgestellt. Abschließend werden die wichtigsten Erkenntnisse der Arbeit zusammengetragen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit zentralen Themen der Attributionstheorie, insbesondere mit der Erforschung von Ursachenzuschreibungen im Zusammenhang mit Depression. Im Mittelpunkt stehen dabei die Theorien von Heider, Kelley und Weiner, die Theorie der erlernten Hilflosigkeit, die Untersuchung von Kausalattributionen in Bezug auf Depression und die Entwicklung von Attributionstrainings.
- Citation du texte
- Florian Höh (Auteur), 2004, Attributionsstil und Depression, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36069