Rawls, Nozick und Buchanan haben durch ihre ökonomisch-philosophisch geprägte und vertragstheoretisch begründete Herleitung des Staates grundlegende Erkenntnisse herausgearbeitet, die ich im Rahmen meiner Arbeit untersuche. Es handelt sich hierbei um die wichtigsten und prägnantesten Elemente der jeweiligen Theorie. Wichtig war mir vor allem die Darstellung der Ausgangssituation und die Analyse der Bedingungen einer vernünftigen Ordnung. Der Gesellschaftsvertrag dient dabei als gedankliches Modell, welches sowohl der Freiwilligkeit als auch der Effizienz gerecht werden soll. Bei der kontrakttheoretischen Argumentation handelt es sich um ein Gedankenexperiment und erhebt demnach keinen Anspruch an die tatsächliche Existenz eines Gesellschaftsvertrages.
Die drei hier diskutierten Vertragstheoretiker des 20. Jahrhunderts behandeln das Problem der Legitimität des privaten und kollektiven Handelns, wobei sie zu verschiedenen Ergebnissen gelangen. Ihre Denkweisen gehen zurück auf Hobbes, Locke, Rousseau und Kant und diese wiederum haben ihre Wurzeln bei Platon und Aristoteles.
Ich werde in meiner Arbeit diese drei Theoretiker jeweils in einem Abschnitt behandeln, wobei die Rangfolge historisch festgelegt ist und es sinnvoll ist, mit Buchanan als Jüngstem und Begründer der Public Choice Theorie zu enden. Die einzelnen Abschnitte beginnen mit der Definition des jeweiligen Urzustandes um bereits auf den ersten Blick die Unterschiede und den Argumentationsstrang klar herauszustellen. Jeder dieser Abschnitte schließen mit einer kritischen Betrachtung ab.
Im Mittelpunkt meiner Arbeit stehen die unterschiedlichen Ansätze von Rawls, Nozick und Buchanan, ausgehend vom Urzustand bis zur Entstehung einer geregelten Gesellschaft unter dem Postulat der größtmöglichen individuellen persönlichen Freiheit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit
- Der Urzustand
- Die Gerechtigkeitsgrundsätze
- Der Umverteilungsstaat
- Kritische Anmerkung
- Robert Nozicks evolutionstheoretischer Ansatz
- Der Urzustand
- Die Theorie des Minimalstaates
- Kritik
- James McGill Buchanans konstitutionelle Vertragstheorie
- Der Urzustand
- Der Verfassungsvertrag
- Der Rechtsstaat
- Der Leistungsstaat
- Die Gesellschaftsvertragsreform
- Würdigung und Kritik
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die ökonomisch-philosophischen Vertragstheorien von John Rawls, Robert Nozick und James McGill Buchanan. Sie analysiert die zentralen Elemente der jeweiligen Theorie, wobei der Fokus auf der Darstellung der Ausgangssituation und der Analyse der Bedingungen einer vernünftigen Ordnung liegt. Der Gesellschaftsvertrag dient als gedankliches Modell, welches Freiwilligkeit und Effizienz vereint.
- Legitimität des privaten und kollektiven Handelns
- Der Urzustand als Ausgangspunkt für die Gesellschaftsordnung
- Gerechtigkeitsprinzipien und deren Umsetzung in politischen Systemen
- Die Rolle des Staates in der Gesellschaft
- Kritik an den jeweiligen Vertragstheorien
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Einleitung dar und bietet einen Überblick über die Arbeit sowie die wichtigsten Elemente der Vertragstheorien. Das zweite Kapitel befasst sich mit John Rawls' Theorie der Gerechtigkeit und analysiert den Urzustand, die Gerechtigkeitsgrundsätze und den Umverteilungsstaat. Die Kritik an Rawls' Theorie wird ebenfalls beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich Robert Nozicks evolutionstheoretischen Ansatz, der den Urzustand und die Theorie des Minimalstaates beleuchtet. Des Weiteren werden kritische Anmerkungen zu Nozicks Werk vorgestellt.
Im vierten Kapitel wird James McGill Buchanans konstitutionelle Vertragstheorie diskutiert. Der Fokus liegt auf dem Urzustand, dem Verfassungsvertrag und der Kritik an Buchanans Theorie.
Schlüsselwörter
Vertragstheorie, Gerechtigkeit, Urzustand, Gesellschaftsvertrag, Minimalstaat, Umverteilungsstaat, Rechtsstaat, Leistungsstaat, Legitimität, Freiwilligkeit, Effizienz, Kritik, Rawls, Nozick, Buchanan, Public Choice Theorie.
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- Sabine Fischer (Autor), 2005, Die Theorie des Gesellschaftsvertrages und deren wirtschaftspolitische Bedeutung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36178