Kapitalverkehrsbeschränkungen als Maßnahme zur Bewältigung von Währungs- und Finanzkrisen


Trabajo Escrito, 2004

20 Páginas, Calificación: 2,3


Extracto


Inhaltsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Einleitung

2 Kapitalverkehrsbeschränkungen als Maßnahme zur Krisenbewältigung in .1 Definitionen
2.2 Zielsetzungen von Kapitalverkehrsbeschränkungen
2.3 Systematisierung von Kapitalverkehrsbeschränkungen, Methoden und ausgewählte Instrumente zur Erreichung der Ziele
2.3.1 Direkte Kapitalverkehrsbeschränkungen
2.3.2 Indirekte Kapitalverkehrsbeschränkungen
2.4 Der Faktor Zeit
2.5 Konsequenzen von Kapitalverkehrskontrollen

3 Anwendung von Kapitalverkehrsbeschränkungen (praxisorientierte Sicht)
3.1 Exemplarische Überprüfung der Effektivität an ausgewählten Beispielen
3.1.1 Der Fall Malaysia
3.1.2 Der Fall Chile
3.2 Zusammenfassende Beurteilung
3.2.1 Effektivität von Kapitalexportbeschränkungen
3.2.2 Effektivität von Kapitalimportbeschränkungen

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Systematik der Kapitalverkehrsbeschränkungen

1 Einleitung

So schnell wie Kapital in ein Land hereinfließt, so schnell kann es dieses (bei geöffneter Kapitalbilanz) auch wieder verlassen.[1]

Die Auswirkungen einer panikartigen Kapitalflucht sind dabei meist verheerend für den Wohlstand eines Landes. So konnte beispielweise im Zuge der Asienkrise nicht verhindert werden, dass ein Großteil der Bevölkerung zurück unter die Armutsgrenze rutschte und jahrelange Entwicklungsanstrengungen innerhalb kürzester Zeit zunichte gemacht wurden.[2]

Aus diesem Grund ist es verständlich, dass nach jeder größeren Krise die Forderung nach Kapitalverkehrsbeschränkungen eine Art Hochkonjunktur erfährt.[3]

Die Beurteilung von Kapitalverkehrsbeschränkungen als Maßnahme zur Bewältigung von Währungs- und Finanzkrisen gestaltet sich jedoch aufgrund der Komplexität der Systemzusammenhänge meist als schwierig.

Daher sollen im Rahmen dieser Arbeit zunächst die wesentlichen Ziele von Kapitalverkehrsbeschränkungen herausgearbeitet werden. Anschließend erfolgt eine Systematisierung der Methoden und Instrumente, um letztendlich zu einer differenzierten Aussage hinsichtlich der Effektivität von Kapitalverkehrsbeschränkungen zu gelangen.

Die Arbeit gliedert sich zu diesem Zweck in zwei Abschnitte. Im ersten Teil werden die wesentlichen theoretischen Grundlagen, das heißt Ziele, Methoden, Instrumente und angestrebte Wirkungen von Kapitalverkehrsbeschränkungen dargestellt, im zweiten Teil erfolgt eine exemplarische Überprüfung der Effektivität von Kapitalverkehrsbeschränkungen an den Beispielen Malaysias und Chiles sowie eine Bewertung von Kapitalexport- und Kapitalimportbeschränkungen hinsichtlich ihrer Fähigkeit zur Bewältigung von Währungs- und Finanzkrisen. Die Beurteilung erfolgt in diesem Zusammenhang durch die Auswertung wesentlicher Literatur zu diesem Thema. Ein detaillierter Vergleich mehrerer Länder ist aufgrund des begrenzten Rahmens nicht Ziel dieser Arbeit. Die Bewertung von Kapitalverkehrsbeschränkungen wird auf deren Potential zur Prävention von Währungs- und Finanzkrisen ausgeweitet.

2 Kapitalverkehrsbeschränkungen als Maßnahme zur Krisenbewältigung in Schwellenländern (theoretische Sicht)

2.1 Definitionen

Unter Kapitalverkehrsbeschränkungen werden im Rahmen dieser Arbeit neben rechtlichen Beschränkungen von Kapitalzuflüssen und Kapitalabflüssen auch zusätzliche preispolitische Maßnahmen (wie beispielweise die Besteuerung von Devisentransaktionen[4] ) zur Steuerung des Kapitalverkehrs verstanden.[5]

Unter Währungskrisen werden die Resultate des Vertrauensverlustes in die Währungen von Schwellenländern und die dadurch implizierte Abwertung der heimischen Währungen bei festen Wechselkursen verstanden.[6]

Der Begriff der Finanzkrise wird im Rahmen dieser Arbeit synonym zum Begriff Währungskrise verwendet.[7]

Unter Schwellenländern oder emerging markets werden im Rahmen dieser Arbeit sich entwickelnde Länder verstanden, die in ihrem wirtschaftlichen Entwicklungsstand schon relativ weit fortgeschritten sind und sich durch ein hohes Wirtschaftswachstum auszeichnen.[8]

2.2 Zielsetzungen von Kapitalverkehrsbeschränkungen

Kapitalverkehrsbeschränkungen verfolgen im Rahmen eines Krisenmanagements im Wesentlichen die folgenden Ziele:

Durch die Implementierung von Kapitalverkehrsbeschränkungen soll die Volatilität von Kapitalströmen reduziert und das Ausmaß sogenannter spekulativer Attacken auf ein Minimum gesenkt werden.[9]

Kapitalverkehrsbeschränkungen sollen einen Beitrag zur Förderung der Autonomie der Geldpolitik in Schwellenländern leisten und den Druck auf die einheimische Währung reduzieren.[10]

Des Weiteren zielt die Implementierung von Kapitalverkehrsbeschränkungen auch in einem nicht unerheblichen Maße auf einen Zeitgewinn für die jeweilige Regierung ab.[11] Diese soll in die Lage versetzt werden, auf Ineffizienzen in der eigenen Finanzpolitik reagieren und Strukturreformen im eigenen Land durch korrekturpolitische Maßnahmen voran treiben zu können.

Letztendlich ist es das Ziel von Kapitalverkehrsbeschränkungen, präventiv Währungs- und Finanzkrisen vorzubeugen oder deren verheerende Folgen abzumildern.

2.3 Systematisierung von Kapitalverkehrsbeschränkungen, Methoden und

ausgewählte Instrumente zur Erreichung der Ziele

Grundsätzlich lassen sich Kapitalverkehrsbeschränkungen in zwei Arten klassifizieren. Zum einen unterscheidet man direkte („administrativ controls“) von indirekten („market-based controls“) Kapitalverkehrsbeschränkungen,[12] zum anderen ist aus Sicht des jeweiligen Schwellenlandes eine Differenzierung in Kapitalimportbeschränkungen und Kapitalexportbeschränkungen möglich.

Im Rahmen dieser Arbeit wird in der theoretischen Einführung nach direkten und indirekten Kapitalverkehrsbeschränkungen differenziert.

Für die vorgenommene Bewertung hinsichtlich der Effektivität von Kapitalverkehrsbeschränkungen ist es jedoch zweckmäßig zwischen Kapitalimport- und Kapitalexportbeschränkungen zu unterscheiden, da eine Vielzahl von empirischen Studien dieser Klassifizierung folgt und somit die Auswertung vereinfacht wird.

Sämtliche Kombinationsmöglichkeiten sowie die in der Praxis am weitesten verbreiteten Methoden lassen sich Abb.1 entnehmen.

Abb. 1: Systematik der Kapitalverkehrsbeschränkungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Aus Abb. 1 wird weiterhin deutlich, dass es - auch im Hinblick auf eine spätere Bewertung - wesentlich ist, den Faktor Zeit in die Überlegungen hinsichtlich der Effektivität von Kapitalverkehrsbeschränkungen einzubeziehen. Es lassen sich in diesem Zusammenhang präventive und reaktive Maßnahmen voneinander unterscheiden.[13]

[...]


[1] Vgl. Hujo (2003), S. 4.

[2] Vgl. Hujo (2003), S. 4.

[3] Vgl. Bofinger (2001), S. 1.

[4] Besser bekannt unter dem Begriff der sogenannten Tobin-Steuer. Siehe hierzu insbesondere auch 2.3.2.

[5] Vgl. Michler (2003), Folie 4.

[6] Vgl. Smeets (2003), S. 293f.

[7] Diese synonyme Verwendung ist für das weitere methodische Vorgehen zweckmäßig und aufgrund der Tatsache gerechtfertigt, dass der Begriff der Währungskrise im Prinzip nur eine allgemeinere Formulierung für den Begriff der Finanzkrise darstellt. Vgl. auch Smeets (2003), S. 293.

[8] Vgl. o. V. Dresdner Bank (Hg.) (2000), S. 11.

[9] Vgl. Michler (2003), Folie 6.

[10] Vgl. Ariyoshi; u.a. (2000), S. 7.

[11] Vgl. Edwards (1999), S. 69

[12] Vgl. Ariyoshi; u.a. (2000), S. 7.

[13] Eine genaue zeitliche Abgrenzung, das heißt, ab wann eine Maßnahme als präventiv bzw. als reaktiv bezeichnet wird, ist allerdings nicht exakt möglich und sollte daher stets einzelfallspezifisch erfolgen.

Final del extracto de 20 páginas

Detalles

Título
Kapitalverkehrsbeschränkungen als Maßnahme zur Bewältigung von Währungs- und Finanzkrisen
Universidad
University of Dusseldorf "Heinrich Heine"
Calificación
2,3
Autor
Año
2004
Páginas
20
No. de catálogo
V36259
ISBN (Ebook)
9783638359283
Tamaño de fichero
532 KB
Idioma
Alemán
Palabras clave
Kapitalverkehrsbeschränkungen, Maßnahme, Bewältigung, Währungs-, Finanzkrisen
Citar trabajo
Jan Grommas (Autor), 2004, Kapitalverkehrsbeschränkungen als Maßnahme zur Bewältigung von Währungs- und Finanzkrisen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36259

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