Einleitung
Im Laufe der letzten 25 Jahre hat sich die Jahresabschlussanalyse (JAS-Analyse) mit Hilfe moderner mathematisch-statistischer Verfahren enorm weiterentwickelt. Im Zuge des technologischen Fortschritts sind Systeme entstanden, die meist computergestützt, eine Vielzahl von Jahresabschlüssen (JAS) analysieren können und somit eine standardisierte Aussage über den „Status quo“ eines Unternehmens ermöglichen. 1 Inwieweit der Einsatz dieser „modernen Systeme“ die Arbeit des Bilanzanalytikers beeinflusst und sein auf Erfahrungen basierendes know-how ersetzen kann und ob sich durch diese „modernen Systeme“ neue Chancen und Möglichkeiten einer fundierteren Unternehmensbeurteilung ergeben, soll im Rahmen dieser Arbeit erläutert werden.
Die kritische Würdigung dieser „modernen“ Verfahren, soll am Beispiel der Diskriminanzanalyse (DA) (vor allem der Multivariaten Diskriminanzanalyse (MDA)) geschehen.2 Im Rahmen der Einleitung werden zunächst die zu Grunde liegenden Zieldefinitionen erläutert. Im Kapitel 2 wird die Methodik der Diskriminanzanalyse als ein „Instrument“ zur Erreichung der vorher definierten Ziele dargestellt. Anschließend wird auf die Vorteile dieses Verfahrens im Vergleich zu anderen Systemen der Bilanzanalyse eingegangen. Weiterhin ist es Ziel dieser Arbeit, sowohl die JAS-Analyse im Allgemeinen, als auch speziell die Diskriminanzanalyse kritisch zu beleuchten und die Grenzen der analytischen Beurteilungsansätze aufzuzeigen.
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1 Vgl. HAUSCHILDT, J., S.8.
2 Das zur Zeit modernste Verfahren der Jahresabschlussanalyse ist das Verfahren der Künstlichen Neuronalen Netzanalyse. Siehe z.B. COENENBERG, A. G., S.584.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1. Zielsetzung der Jahresabschlussanalyse im Allgemeinen
- 1.2. Konkretisierung der Zielsetzung in Bezug auf die Diskriminanzanalyse
- 2. Das Verfahren der Diskriminanzanalyse
- 2.1. Methodisches Vorgehen bei der Diskriminanzanalyse
- 2.1.1. Univariate Diskriminanzanalyse
- 2.1.2. Multivariate Diskriminazanalyse
- 2.2. Einordnung der Diskriminanzanalyse in das System der verschiedenen Ansätze zur Jahresabschlussanalyse mit Hilfe von Kennzahlensystemen
- 3. Vorteile der Jahresabschlussanalyse mit Hilfe der Diskriminanzanalyse
- 3.1. Allgemeine Vorteile
- 3.2. Vorteile gegenüber konventionellen Verfahren der Jahresabschlussanaly-se
- 3.3. Anwendungsgebiete
- 4. Grenzen der Diskriminanzanalyse
- 4.1. Allgemeine Grenzen der Bilanzanalyse
- 4.2. Grenzen und Entscheidungsprobleme des mathematisch statistischen Ansatzes
- 4.2.1. aß-Fehler
- 4.2.2. Optimierungsproblematik bezüglich des aß-Fehlers
- 4.3. Grenzen hinsichtlich der betriebswirtschaftlichen Fundierung des D-Wertes
- 4.4. Grenzen im Hinblick auf konjunkturelle Schwankungen
- 4.5. Grenzen bei der Beurteilung einzelner Unternehmen einer bestimmten Branche
- 4.6. Grenzen im Hinblick auf die Beurteilung eines einzelnen Unternehmens
- 5. Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Jahresabschlussanalyse (JAS-Analyse) und untersucht die Möglichkeiten und Grenzen der Diskriminanzanalyse (DA), insbesondere der Multivariaten Diskriminanzanalyse (MDA), als Instrument zur Unternehmensbeurteilung. Der Fokus liegt auf der Analyse der modernen mathematisch-statistischen Verfahren im Kontext der JAS-Analyse und deren Einfluss auf die Arbeit des Bilanzanalytikers.
- Zielsetzung der Jahresabschlussanalyse und ihre Konkretisierung im Hinblick auf die Diskriminanzanalyse
- Methodisches Vorgehen der Diskriminanzanalyse und ihre Einordnung in das System der verschiedenen Ansätze zur Jahresabschlussanalyse
- Vorteile und Grenzen der Diskriminanzanalyse im Vergleich zu konventionellen Verfahren der Jahresabschlussanalyse
- Kritische Würdigung der Diskriminanzanalyse und der Grenzen der analytischen Beurteilungsansätze
- Einsatzgebiete der Diskriminanzanalyse und ihre Relevanz für die Unternehmensbeurteilung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Jahresabschlussanalyse und die Rolle der Diskriminanzanalyse als modernens Instruments ein. Kapitel 2 erläutert das methodische Vorgehen der Diskriminanzanalyse, insbesondere die Entwicklung einer Diskriminanzfunktion (D-Fkt.) zur Unterscheidung zwischen "gesunden" und "kranken" Unternehmen. Es werden dabei sowohl die univariate als auch die multivariate Diskriminanzanalyse behandelt.
Kapitel 3 beleuchtet die Vorteile der Jahresabschlussanalyse mit Hilfe der Diskriminanzanalyse, sowohl im allgemeinen Kontext als auch im Vergleich zu konventionellen Verfahren. Darüber hinaus werden die Anwendungsgebiete der Diskriminanzanalyse aufgezeigt.
Kapitel 4 untersucht kritisch die Grenzen der Diskriminanzanalyse. Es werden allgemeine Grenzen der Bilanzanalyse, aber auch spezifische Einschränkungen des mathematisch-statistischen Ansatzes, der betriebswirtschaftlichen Fundierung des D-Wertes und der Anwendung in verschiedenen konjunkturellen und branchenspezifischen Kontexten diskutiert.
Schlüsselwörter
Jahresabschlussanalyse, Diskriminanzanalyse, Multivariate Diskriminanzanalyse, Bilanzanalyse, Kennzahlen, Unternehmensbeurteilung, Insolvenz, "gesunde" Unternehmen, "kranke" Unternehmen, D-Wert, aß-Fehler, betriebswirtschaftliche Fundierung, konjunkturelle Schwankungen, Branchenanalyse
- Arbeit zitieren
- Jan Grommas (Autor:in), 2004, Möglichkeiten der Jahresabschlussanalyse mit Hilfe der Diskriminanzanalyse, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36260