Hochbegabung - Segen oder Fluch?


Dossier / Travail, 2004

18 Pages, Note: 2,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Definition und Merkmale von Hochbegabung

3. Gehirnfunktionen und kognitive Prozesse bei Hochbegabung

4. Segen oder Fluch?
4.1 Vorteile der Hochbegabung
4.2 Nachteile der Hochbegabung

5. Hochbegabtenförderung
5.1 Förderung auf der schulischen Ebene
5.2 Förderung durch die Familie

6. Schlussbemerkung

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das Seminar, in das meine Hausarbeit gegliedert ist, heißt „Lernen und Kognition“. In diesem Bereich habe ich mit drei weiteren Kommilitonen eine Sitzungsgestaltung über das Thema „Die Psychologie des Gedächtnisses“ abgehalten. Dabei war unter anderem der Aspekt des Gedächtnistrainings zu nennen. Aus diesem Zusammenhang entstand die Idee, meine Hausarbeit über Hochbegabung zu schreiben, denn bei unserer Sitzungsgestaltung habe ich mir die Fragen gestellt, wie die Tests bei Hochbegabten ausfallen würden, wie die Gehirnfunktionen aussehen und wie Hochbegabte gefördert werden können. Vor allem aber die Frage, ob es nun ein Segen oder ein Fluch ist, hat mich beschäftigt, was nun auch den Untertitel meiner Hausarbeit darstellt. Diese Fragestellungen habe ich zu meiner Gliederung gemacht und sie kennzeichnen den gesamten Rahmen meiner Hausarbeit.

In einem ersten Schritt werde ich gleich zu der Definition von dem Begriff „Hochbegabung“ kommen, aber es sollte sich auch über die Definition von „Begabung“ Gedanken gemacht werden. Dazu ein Zitat von Hans-Georg Karg, deutscher Unternehmer und Gründer der „Karg-Stiftung“ für hochbegabte Kinder:

„Nicht Intelligenz allein macht Begabung aus, sondern der Komplex persönlicher Eigenschaften, Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten, die einen Menschen befähigen, besondere Aufgaben zu übernehmen.“[1]

Dies macht deutlich, dass es bei der Hochbegabung nicht allein um die Intellektuellen Fähigkeiten geht, es geht nicht allein darum, wie hochbegabte Kinder irgendwelche komplexen Aufgaben lösen. Hochbegabung schließt auch andere Faktoren ein, wie zum Beispiel sozial-emotionale Fähigkeiten, die praktische Intelligenz, die musisch-künstlerischen Fähigkeiten, musikalische Fähigkeiten oder auch die Kreativität.[2] Dies zeigt, wie umfangreich das Thema der Hochbegabung doch eigentlich ist.

2. Definition und Merkmale der Hochbegabung

Bei der Definition der Hochbegabung muss beachtet werden, dass die Grenzen zwischen verschiedenen Begabungsebenen von Experten willkürlich gesetzt wurden. Es gibt also keine real existierende Grenze zwischen guter, überdurchschnittlicher Begabung und Hochbegabung. Im Medienbereich werden häufig die Begriffe „Wunderkind“, „Genie“ oder auch „hochtalentiert“ verwendet. Geeinigt haben sich die Experten allerdings darauf, dass ein Intelligenzquotient von 130 und mehr auf die intellektuelle Hochbegabung hinweist.1

Hochbegabung ist die Fähigkeit, sich für ein Informationsmaterial, das ein hohes Niveau darstellt, zu interessieren, es zu verarbeiten und auch zu nutzen. Hierbei werden diese Informationen also nicht nur reproduktiv, sondern auch produktiv kreativ verarbeitet. Damit es in diesem Bezug dann zu herausragenden Leistungen kommt, müssen die Umweltbedingungen stimmen und motivierend sein.2 Dies fasst das Zitat von Prof. Dr. Klaus K. Urban, Professor für sonderpädagogische Psychologie der Universität Hannover und Präsident des World Council for Giftet and Talented Children noch einmal zusammen:

„Hochbegabt ist, wer in der Lage ist oder in die Lage versetzt werden kann, sich für ein Informationsangebot – auch aus seiner Sicht – hohem Niveau zu interessieren, ihm zu folgen, es zu verarbeiten und zu nutzen.“[3]

Hochbegabung ist eher selten. Nur zwei bis drei von hundert Kindern sind hochbegabt. Hochbegabung ist zum Teil genetisch bedingt, also zu ca. 50-60 % Resultat der Anlagen. Umweltfaktoren spielen aber mit ca. 40-50 % eine fast genauso wichtige Rolle. Merkmale der Hochbegabung sind zum Beispiel besonders gute Merkfähigkeit und ein gut ausgeprägtes Gedächtnis, komplexe und abstrakte Probleme schnell lösen zu können, unbekannte Dinge zu ordnen und Strukturen zu schaffen. Auch frühe sprachliche Gewandtheit, frühes Lesen, Rechnen und Schreiben können auf Hochbegabung hinweisen, sind aber nicht unbedingt zwingende Indizien.1

Allgemeiner gesagt, sind hochbegabte Kinder ihren Altersgenossen voraus. Bei Grundschulkindern merkt man dies oft an dem Überspringen von einzelnen Klassen. Die Kinder sind also ihren Kameraden in der kognitiven Entwicklung voraus. Andere Anzeichen sind auch noch sehr breit gestreute Interessen, hohe Konzentrationsfähigkeit, besonderen Sinn für Humor, starker Gerechtigkeitssinn oder auch frühe Abstraktions- und Übertragungsleistungen. Bereits bei Kleinkindern sind Anzeichen auf Hochbegabung zu erkennen. Das sind zum Beispiel Auffälligkeiten wie frühes Hinwenden junger Kinder zu älteren, Überspringen von bestimmten Phasen, früh anfangendes Sprechen, ausgeprägte Eigenwilligkeit, wenig Spaß an Wiederholungen oder auch frühes Interesse an Buchstaben und Zahlen. Diese Anzeichen müssen allerdings nicht gleichzeitig auftreten oder sind auch nicht zwingend bei einem hochbegabten Kind zu erkennen.2 Um es festzustellen, ob ein Kind hochbegabt ist, werden Intelligenztests durchgeführt. Die Durchführung dieser Tests muss von den Eltern genehmigt werden und unterliegen dem Datenschutzgesetz. Solche Tests erfassen allerdings nur die kognitiven Leistungen und übergehen die Motivation und divergentes Denken. Wenn diese psychologischen Tests allerdings wiederholt von Fachleuten durchgeführt werden, geben sie relativ sicher Aufschluss über die Intelligenz einer Person.3

3. Gehirnfunktionen und kognitive Prozesse bei Hochbegabten

Die nächste Frage, die sich bei dem Thema Hochbegabung stellt, ist, ob das Gehirn anders funktioniert und natürlich in welcher Weise bei hochbegabten Kindern kognitive Prozesse verlaufen.

[...]


[1] www.karg-stiftung.de

[2] www.logios.de/hochbegabung.htm

1 www.logios.de/hochbegabung.htm

2 Geuß, H.; Urban, K.K. (1982). Hochbegabte Kinder. In: Wieczerkowski,W.; Oeveste, H. (Hrsg.): Lehrbuch der Entwicklungspsychologie. Bd. 3 (s. 85-110). Düsseldorf: Schwann. In: Bergsmann, R., Österreichischer Verein für hochbegabte Kinder: Hochbegabung. Eine Chance. Wien 2000. S.19-22.

[3] www.karg-stiftung.de

1 ebd.

2 Bergsmann, R., Österreichischer Verein für hochbegabte Kinder: Hochbegabung. Eine Chance. Wien 2000. S. 18-22.

3 Fels, C.: Identifizierung und Förderung Hochbegabter in der Bundesrepublik Deutschland. Bern; Stuttgart; Wien; Haupt 1999. S. 125-128.

Fin de l'extrait de 18 pages

Résumé des informations

Titre
Hochbegabung - Segen oder Fluch?
Université
Ruhr-University of Bochum
Note
2,0
Auteur
Année
2004
Pages
18
N° de catalogue
V36298
ISBN (ebook)
9783638359634
ISBN (Livre)
9783638761888
Taille d'un fichier
463 KB
Langue
allemand
Mots clés
Hochbegabung, Segen, Fluch
Citation du texte
Inga Hemmerling (Auteur), 2004, Hochbegabung - Segen oder Fluch?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36298

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