Deutsche Literatur lebt stets von Bildern und von Metaphern, die Autoren und Verfasser zum besseren Textverständnis und Sinnverständnis mit in den Text involvieren. Große Deutsche Schriftsteller wie Johann Wolfgang von Goethe oder Eduard Mörike arbeiteten in ihren großen Werken mit Bildern und erreichten somit bei ihrem damaligen Publikum eine hohe Anerkennung. Sie bauten eine wunderbare, eben idyllische Welt auf, die dann wiederum sehr selbstparodistisch zerstört oder verworfen wurde.
Heutzutage versteht man unter Idylle eher eine kitschig aufgeladene Welt, in der die Natur und die Freiheit des Menschen im Vordergrund stehen. Jedoch hat es in der Literatur, besonders zur Zeit Bismarcks in Deutschland, immer wieder große Werke gegeben, in denen Idyllen konzipiert wurden, um sie dann wiederum zum Einsturz zu bringen. Kritik am politischen System im damaligen Deutschen Reich oder die Freude der Autoren an dieser Art der Textverfassung sorgten dafür, dass Idyllen sehr häufig falsch interpretiert wurden und die teilweise harsche Kritik in ihnen gar nicht erkannt wurde. Eines der besten Beispiele hierfür sind die Werke von Wilhelm Busch. Besonders in seinen bebilderten Stücken, wie „Max und Moritz“ oder „Die fromme Helene“, übt der Verfasser teilweise sehr harsche Kritik an der damaligen Lebensphilosophie in Deutschland, die aber von den meisten Lesern gar nicht erkannt wurde. Sie amüsierten sich stets beim Genuss der von Busch liebevoll gezeichneten Bildergeschichten, wurden aber auf die eigentlich sehr kritischen Interpretationsmöglichkeiten dieser Stücke so gut wie nie aufmerksam.
Diese Arbeit soll sich stellvertretend mit zwei bebilderten Stücken von Wilhelm Busch befassen, in denen seine zum Teil sehr versteckten Idyllenkonzeptionen aufgezeigt und diskutiert werden sollen. Zuvor wird der Begriff „Idylle“ und das Leben Wilhelm Buschs kurz zu skizzieren sein.
Inhaltsverzeichnis
- 1.) Einleitung in die Thematik
- 2.) Kurzer Lebenslauf Wilhelm Buschs
- 3.) Definition Idylle
- 4.) Idyllenkonzeptionen in „Max und Moritz“
- 5.) Idyllenkonzeptionen in „Abenteuer eines Junggesellen“
- 6.) Schlussbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Idyllenkonzeptionen in den bebilderten Geschichten von Wilhelm Busch, insbesondere in „Max und Moritz“ und „Abenteuer eines Junggesellen“. Sie beleuchtet die Art und Weise, wie Busch das Idyllische in seinen Werken aufbaut und gleichzeitig dekonstruiert. Dabei soll die kritische Haltung des Autors gegenüber der damaligen Gesellschaft und Moral aufgezeigt werden.
- Analyse der Idyllenkonzeption in den Werken von Wilhelm Busch
- Kritik an der deutschen Gesellschaft und Moral im 19. Jahrhundert
- Die Verbindung von Text und Bild in den Werken von Wilhelm Busch
- Der Einfluss der Bilder auf die Interpretation der Idyllen
- Die Verwendung von Humor als Mittel der Kritik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Idyllenkonzeptionen in der Literatur ein und stellt Wilhelm Busch und seine Werke vor. Kapitel 2 skizziert kurz den Lebenslauf des Autors und hebt seine kritische Haltung gegenüber der Gesellschaft hervor. In Kapitel 3 wird der Begriff „Idylle“ definiert und seine Bedeutung im Kontext der Literatur erläutert. Kapitel 4 widmet sich der Analyse der Idyllenkonzeptionen in „Max und Moritz“, während Kapitel 5 die Konzeptionen in „Abenteuer eines Junggesellen“ untersucht. Die Arbeit wird mit Schlussbemerkungen abgeschlossen, die die wichtigsten Ergebnisse zusammenfassen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Begriffen Idylle, Satire, Humor, Gesellschaftskritik, Wilhelm Busch, „Max und Moritz“, „Abenteuer eines Junggesellen“, Bebilderte Geschichten und Text-Bild-Beziehung.
- Citation du texte
- Jörn Finger (Auteur), 2004, Idyllenkonzeptionen bei Wilhelm Busch in ausgewählten Werken unter besonderer Berücksichtigung seiner bebilderten Geschichten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36380