Der Prager Frühling als Begriff in der historischen Forschung wird heute als Synonym für verschiedene Ereignisse verwendet. Während man darin zum einen die Bemühungen, einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ zu schaffen, sehen kann, wird damit zum anderen die gewaltsame Niederschlagung dieses Versuchs durch die einmarschierenden Truppen des Warschauer Paktes am 21. August 1968 bezeichnet. Die Bilder von Panzern auf dem Prager Wenzelsplatz stehen symbolisch für die Repression der Bürger des ehemaligen Ostblocks. Besonders in der älteren Forschung gilt das Jahr 1968 als einschneidende Zäsur in der Tschechoslowakei; der Kampf für Freiheit und Menschenrechte wird hier oftmals als gescheitert angesehen. Denn die anschließende Normalisierungspolitik schien die geöffnete Tür für das Vorankommen zarter Reformbemühungen wieder komplett zu schließen. Doch bedeutete das Ende dieser Bewegung wirklich auch das Ende des Kampfes für mehr Rechte im eigenen Land? Hier setzt die Arbeit an. Was ist das Ende, was der Anfang der Menschenrechtsbewegung in der Tschechoslowakei. Und kann man die Entwicklung überhaupt linear nach verfolgen oder muss man eine Einteilung in verschieden Episoden vornehmen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Jahr 1968 als Zäsur
- Die politische Entwicklung an der Führungsspitze
- Das „Aktionsprogramm“ der KPC
- Kulminationspunkt und Invasion
- Zwischenfazit
- Neue Hoffnung in Sicht? Die Charta 77
- Die Gruppierung Charta 77
- Die Grundlage der Charta 77
- Der Auslöser für den Kampf der Charta 77 für die Menschenrechte
- Die Ziele und Ansichten der Charta 77
- Die Inhalte der Anzeigen
- Die Widerstandsgenerationen in der CSSR
- Die Entwicklung der Menschenrechte in den Zeiten der normalizace – ein Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Entwicklung der Menschenrechte in der Tschechoslowakei nach dem Prager Frühling. Sie analysiert die Ereignisse von 1968, insbesondere die Reformbemühungen der damaligen Führungsspitze und deren gewaltsame Niederschlagung durch die Truppen des Warschauer Paktes. Die Arbeit untersucht die Entstehung und die Ziele der Charta 77, die als eine wichtige Säule des Kampfes für Menschenrechte in der Tschechoslowakei gilt. Darüber hinaus werden die Auswirkungen der Normalisierungspolitik auf die Menschenrechte und die Widerstandsbewegungen in der CSSR betrachtet.
- Der Prager Frühling als Wendepunkt in der Geschichte der Menschenrechte in der CSSR
- Die Charta 77 und ihre Rolle im Kampf für Freiheit und Menschenrechte
- Die Folgen der Normalisierungspolitik für die Menschenrechte
- Die Entwicklung der Menschenrechtsbewegung in der Tschechoslowakei nach dem Prager Frühling
- Die Bedeutung der Bürgergesellschaft im Kampf für Menschenrechte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext des Prager Frühlings dar und beleuchtet die Bedeutung des Jahres 1968 für die Menschenrechte in der Tschechoslowakei. Der erste Teil der Arbeit untersucht die politische Entwicklung an der Führungsspitze der CSSR im Jahr 1968, die Reformbemühungen von Alexander Dubcek und die Auswirkungen des Einmarsches der Warschauer-Pakt-Truppen. Der zweite Teil widmet sich der Entstehung und den Zielen der Charta 77, einem wichtigen Akteur im Kampf für Menschenrechte in der CSSR. Hier werden die Inhalte der Charta und die unterschiedlichen Generationen des Widerstands in der Tschechoslowakei dargestellt.
Schlüsselwörter
Prager Frühling, Charta 77, Normalisierung, Menschenrechte, Tschechoslowakei, Bürgergesellschaft, Widerstand, Sozialismus, Reform, Repression, Ostblock.
- Arbeit zitieren
- B. R. (Autor:in), 2017, Der Prager Frühling, die Phase der Normalisierung, die Charta 77 und ihre Folgen für die Menschenrechte in der CSSR, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/364519