Vorherrschende Analogien zwischen dem Kinofilm und der Psychoanalyse wurden bereits seit deren Entstehung diskutiert. Beide sind ungefähr zur selben Zeit entstanden und haben den Menschen und dessen Handeln im Fokus des Geschehens. Vor allem mentale Prozesse wie die Gedanken, Erinnerungen und Träume sind für beide von großem Interesse und können, vor allem vom Film, am besten dargestellt werden. Obgleich andere Medien die Intention besitzen mentale Prozesse darzustellen, so hat der Film dafür die besten Voraussetzungen. Tatsächlich stehen dem Film Optionen zur Verfügung, die dem menschlichen Denken am nächsten sind. „Eine Begegnung, der etwas Selbstverständliches eignet, weil die Spiele des Imaginären und Symbolischen sich offensichtlich auf der Leinwand und im Kinosaal niederschlagen.“
So ist es dem Film möglich eine schnelle Bildfolge zu zeigen, sprunghaft zwischen Szenarien zu wechseln und zeitlich unabhängig zu agieren. Da die Gedanken und Erinnerungen nur in den Köpfen der Menschen existieren braucht es stets ein Medium, welches diese für andere Personen zugänglich macht. So kann das Medium Sprache dafür genutzt werden, ebenso wie die Schrift. Doch diese überlassen der subjektiven Vorstellung stets einen gewissen Spielraum, so dass nie ganz nachvollzogen werden kann wie die andere Person das tatsächlich sieht oder denkt. Das Medium Film kann dabei eindeutig die mentalen Prozesse eines Menschen für andere sichtbar machen, etwa durch filmische Darstellungen von Traumsequenzen, Erinnerungen oder Halluzinationen.
Doch nicht nur die Psychologie, sondern grundsätzlich die Medizin zeigen großes Interesse an der Erforschung von mentalen Prozessen. So stehen der heutigen Medizin viele Wege offen um mentale Vorgänge sichtbar zu machen und zu erforschen. Dies kann beispielsweise durch moderne Methoden der Gehirnforschung geschehen, die Einblicke in die Struktur des Denkens und Fühlens preisgeben. Doch am häufigsten erfolgt die Erforschung der mentalen Prozesse durch Psychoanalyse. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theorien zur mentalen Subjektivität
- Sigmund Freuds Psychoanalyse
- Das Unbewusste
- Der Traum und die Traumdeutung
- Trauma und Backstorywound
- Morelli, Freud, Sherlock und House - Symbole, Symptome und Spuren
- Sigmund Freuds Psychoanalyse
- Filmische Darstellung der mentalen Subjektivität in House, M.D.
- House's Head & Wilson's Heart
- Dr. Gregory House und Dr. James Wilson
- Inhaltszusammenfassung beider Episoden
- Mindscreen - Inverser Blick
- House's Head - Portale ins Unbewusste
- Hypnose
- Traum
- Erinnerung und Halluzination
- Das Unterbewusstsein - Nahtoderfahrung
- Wilson's Heart - Portale ins Unbewusste
- Traum
- Zwischen Leben und Tod - das Unbewusste
- Das Unbewusste - House Divided und Under My Skin
- House's Head & Wilson's Heart
- Analyse und Interpretation der mentalen Subjektivität in House M.D.
- Besonderheiten der Darstellung von mentalen Prozessen
- Narratologische und audiovisuelle Filmtechniken
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit analysiert die Darstellung von mentalen Prozessen in den Episoden „House´s Head“ und „Wilson´s Heart“ der US-amerikanischen TV-Serie „House, M.D.“. Ziel ist es, die filmischen Verfahren aufzuzeigen und im Kontext der Psychoanalyse von Sigmund Freud zu interpretieren. Die Arbeit konzentriert sich auf die Darstellung des Unbewussten, der Traumdeutung und der Traumaverarbeitung durch den Protagonisten Dr. House.
- Die Rolle des Unbewussten in der filmischen Darstellung mentaler Prozesse
- Die Verbindung zwischen Traum und Erinnerung in der Serie
- Die Darstellung von Trauma und Verdrängung in den Episoden
- Der Einsatz narratologischer und audiovisueller Filmtechniken zur Vermittlung von mentaler Subjektivität
- Die Beziehung zwischen Dr. House und Dr. Wilson im Kontext der Psychoanalyse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der mentalen Subjektivität im Film ein und stellt den Zusammenhang zur Psychoanalyse von Sigmund Freud her. Kapitel 2 erklärt die relevanten Theorien zur mentalen Subjektivität, insbesondere Sigmund Freuds Psychoanalyse, die Traumdeutung sowie die Bedeutung von Trauma und Backstorywound.
Kapitel 3 analysiert die filmische Darstellung der mentalen Subjektivität in den Episoden „House's Head“ und „Wilson's Heart“. Dabei werden die verschiedenen Portale ins Unbewusste, wie Traum, Erinnerung und Halluzination, untersucht.
Kapitel 4 vertieft die Analyse und Interpretation der mentalen Subjektivität in der Serie und beleuchtet die Besonderheiten der filmischen Darstellung.
Schlüsselwörter
Mentale Subjektivität, Psychoanalyse, Sigmund Freud, Traumdeutung, Unbewusstes, Trauma, Backstorywound, TV-Serie, House, M.D., Filmische Darstellung, Narratologie, Audiovisuelle Filmtechniken
- Citation du texte
- Victoria Smirnov (Auteur), 2016, Mentale Subjektivität in den Episoden „House´s Head“ und „Wilson´s Heart“ der TV-Serie „House, M.D.“, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/364691