In diesem Beitrag werden die Flechtenpilze Oberfrankens erstmals veröffentlicht.
Volkmar Wirth & Eduard Hertel legten 2007 erstmals eine Übersicht der Flechten im Fichtelgebirge vor („Beitrag zur Kenntnis der Flechtenbiota des Fichtelgebirges“), doch handelte es sich dabei um einen Ausschnitt Oberfrankens; das Triasvorland, wie auch der Nördliche Frankenjura, wurden nicht untersucht. Mit dem Erscheinen der „Checkliste der Flechten Thüringens“ von Ludwig Meinunger (2011) stellte sich die Aufgabe, auch eine entsprechende Übersicht für Oberfranken zu erstellen.
In der Zwischenzeit liegen zahlreiche neue Beobachtungen vor, sowohl solche durch L. Meinunger im Frankenwald, wie auch weitere durch A. Bolze, J. Bradtka, J. Guest, E. Hertel und W. Wurzel, so dass ein ungefähres Bild der Flechtenvorkommen und ihrer Verbreitung in Oberfranken zustande kommt.
Hierzu war es notwendig, historische Literatur auszuwerten. Es ist das Verdienst Ferdinand Arnolds, Mitte des 19. Jahrhunderts von Eichstätt aus große Teile des südlichen und nördlichen Frankenjura auf Flechten hin untersucht zu haben. Anhand seiner Aufzeichnungen lässt sich erst die gestellte Aufgabe ermessen, geht es doch auch um den Nachweis zahlreicher von ihm festgestellter Arten.
Die politische Festlegung auf „Oberfranken“ soll lediglich als Rahmen verstanden werden. Traditionell erfolgt ja die Kartierung nach geographischen Einheiten, und die negieren häufig politische Gegebenheiten. So beziehen wir beispielsweise den Steinwald (Oberpfalz) in unsere Untersuchungen ein, auch das nördliche Naab-Hügelland. Der „Veldensteiner Forst“ gehört zwar mehrheitlich zu Oberfranken, doch sind die südlich anschließenden Gebiete, das Pegnitztal und der Hersbrucker Jura entweder oberpfälzisch oder schon mittelfränkisch. Im Westen des Untersuchungsgebietes bildet die Regnitz eine natürliche Grenze, doch kommen wir im Maingebiet westlich von Bamberg rasch ins Unterfränkische. Steigerwald und Haßberge werden hier nicht berücksichtigt, ebenso die Übergänge zur Rhön westlich von Coburg. Im Norden bildet die Landesgrenze zu Thüringen eine Kartierungsgrenze; nach Osten hin ist die Grenze zur Tschechischen Republik auch Kartierungsgrenze.
Inhaltsverzeichnis
- Dank
- Einleitung
- Abkürzungen
- Nomenklatur
- Angaben
- Sammler
- Artenliste
- ABC
- DEF
- GHIJ
- JKL
- MNO
- PQR
- STUV
- WXYZ
- Auswertung
- Literatur
- Anschriften der Verfasser
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Veröffentlichung stellt eine umfassende Übersicht der Flechtenbiota Oberfrankens und angrenzender Gebiete dar, basierend auf historischen und aktuellen Beobachtungen. Sie dient als aktualisierte und erweiterte Version der ersten Auflage aus dem Jahr 2007, die sich auf das Fichtelgebirge konzentrierte. Das Ziel ist es, ein umfassendes Bild der Flechtenvorkommen und ihrer Verbreitung in Oberfranken zu erstellen, wobei auch historische Funde und neue Erkenntnisse berücksichtigt werden.
- Analyse der Flechtenvielfalt in Oberfranken und angrenzenden Gebieten
- Dokumentation von historischen und aktuellen Funddaten
- Bewertung des Gefährdungsgrades der einzelnen Arten
- Vergleich der Flechtenbiota Oberfrankens mit anderen Regionen Deutschlands
- Diskussion von Besonderheiten und Herausforderungen der Flechtenforschung
Zusammenfassung der Kapitel
- Dank: Die Autoren bedanken sich bei zahlreichen Lichenologen für ihre Unterstützung bei der Bestimmung und Revision kritischer Arten.
- Einleitung: Diese zweite Auflage erweitert die erste Auflage aus dem Jahr 2007, die sich auf das Fichtelgebirge konzentrierte, auf ganz Oberfranken und angrenzende Gebiete. Es werden historische Funde aus dem 19. Jahrhundert berücksichtigt sowie aktuelle Beobachtungen von verschiedenen Lichenologen. Die politische Definition von Oberfranken dient als Rahmen für die Untersuchung, wobei auch angrenzende Gebiete wie der Steinwald und das nördliche Naab-Hügelland einbezogen werden.
- Vorwort zur 2. Auflage: Die Neuauflage beinhaltet zahlreiche Nachträge und Anmerkungen aufgrund des Florenatlasses von Meinunger (2019). Es werden die neuen Fundortsangaben und die Erkenntnisse aus Meinungers Veröffentlichung ausgewertet. Die Fülle der Daten zeigt, dass Flechten abgesehen von "verbreiteten" Arten oft recht selten sind und in der "Roten Liste" oder bei Wirth (2013) als gefährdet gekennzeichnet werden. Die Häufigkeit von Flechten kann in verschiedenen Bundesländern und Regionen stark variieren. Die intensive Kartierung im Frankenwald und im Bayerischen Vogtland durch Ludwig Meinunger und Mitarbeiter hat zu einer Fülle neuer Funde geführt. Die westlichen Regionen um Bamberg und Forchheim wurden bisher nur sporadisch untersucht, so dass die vorliegende Übersicht noch nicht vollständig ist.
Schlüsselwörter
Flechten, Flechtenbiota, Oberfranken, Fichtelgebirge, Frankenwald, Vogtland, historische Daten, aktuelle Beobachtungen, Artenliste, Ökologie, Gefährdung, Rote Liste, Artenvielfalt, Lichenologie, Kartierung, Verbreitung, Floristische Untersuchungen, Artenbestimmung, Biodiversität.
- Arbeit zitieren
- Eduard Hertel (Autor:in), Alfred Bolze (Autor:in), Johannes Bradtka (Autor:in), Jonathan Guest (Autor:in), Wolfgang Wurzel (Autor:in), 2017, Beitrag zu den Flechtenbiota Oberfrankens und angrenzender Gebiete, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/364756