Die ZDF- Kinderreihe Karfunkel-Geschichten (1991-1995) von Kindern aus aller Welt versuchte den Gegenstandsbereich "Fremde" und "Fremdsein" vor allem vor dem Hintergrund der sozialen Nähe und unter dem identifikatorischen Aspekt für das deutsche Kinderfernsehen und ihrer Zielgruppe der 8-12 Jährigen, zu entwickeln.
Die Reihe definierte sich hauptsächlich über ihre gesellschaftspolitische Ausrichtung: die Anerkennung des Menschen in seiner Unterschiedlichkeit. Möglichst realitätsgerecht sollte dem kindlichen Zuschauer ein Geschehen vorgeführt werden, das er selbst erleben könnte. Die Sendereihe, die die Form einer Spielserie benutzte, arbeitete mit Serienmerkmalen, um auf die Vorlieben ihrer Zuschauer einzugehen, aber auch gleichzeitig die Sehgewohnheiten des Publikums wieder zu unterwandern und zu durchbrechen um stereotypen Darstellungen und Klischees entgegenzuwirken.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- DER FREMDE ALS ERZÄHLMUSTER IN FILM UND FERNSEHEN
- Das Bild des Fremden
- Die Rolle des Fremden im deutschen Film und Fernsehen
- HISTORISCHER HINTERGRUND DES KINDER-FERNSEHENS UND SEINE SENDEFORMEN
- Die Anfänge
- Der Neuanfang nach 1945
- Kinderfernsehen in den 60er Jahren
- Von den 70er zu den 90er Jahren
- ARD
- ZDF
- Zusammenfassung
- KINDERSENDUNGEN, DIE KINDER AUS ANDEREN LÄNDERN UND ANDEREN KULTUREN THEMATISIEREN
- DIE REDAKTION "KLEINE REIHEN-FAMILIEN-PROGRAMM"
- KARFUNKEL-GESCHICHTEN VON KINDERN AUS ALLER WELT
- Ausgangssituation, Beweggründe und Gedanken zur Konzeption von Karfunkel
- Aufbau der Reihe
- Logo
- Gemeinsamkeiten der Folgen
- Gesellschaftspolitische Themen als Hauptinteresse
- Die Kinderhelden
- Die Erwachsenen
- Serienfiguren
- Wiederkehrende Darsteller
- Erzählstruktur
- Kameraführung
- Musik
- Sprache
- Zielgruppe
- Programmplatz und Wiederholungen
- Zusammenfassung
- WIE WIRD IN DER REIHE „KARFUNKEL-GESCHICHTEN VON KINDERN AUS ALLER WELT\" EINE ANNÄHERUNG AN DAS FREMDE GESCHAFFEN?
- Das Bild der Anderen: Der Vogel mit dem gebrochenen Flügel
- Inhalt
- Themen, Motive, und Handlungsaufbau
- Die Kinderhelden
- Die deutschen und die "anderen" Erwachsenen
- Der exotistische Blick
- Zusammenfassung
- Die Verwandlung: Ich bin ein Kanake
- Inhalt
- Themen, Motive, Handlungsaufbau
- Die Kinderhelden
- Die deutschen und die "nichtdeutschen" Erwachsenen
- Die Annäherung, die Verwandlung und der Identitätswechsel
- Zusammenfassung
- Die Innensicht: Der bewachte Aufpasser
- Inhalt
- Themen, Motive, Handlungsaufbau
- Familie Kandemir, eine Innensicht?
- Die Deutschen und ihre Ordnungshüter
- Zusammenfassung
- Die Selbstreflexion: Treffpunkt Oase
- Inhalt
- Themen, Motive, Handlungsaufbau
- Kontaktbereichsbeamte Lehmann und andere Polizisten
- Herr und Frau Junke
- Die Selbstreflexion
- Zusammenfassung
- DISKUSSION DER ERGEBNISSE VOR DEM HINTERGRUND DER KINDERFERNSEHGESCHICHTE
- FILMOGRAPHIE DER KARFUNKEL-FILME IN CHRONOLOGISCHER REIHENFOLGE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Magisterarbeit "Karfunkel: Die Konstruktion des Fremden im Kinderfernsehen" befasst sich mit der Darstellung von Kindern aus anderen Ländern und Kulturen in der deutschen Kinderfernsehserie "Karfunkel-Geschichten von Kindern aus aller Welt". Die Arbeit analysiert, wie in den einzelnen Folgen der Serie das "Fremde" konstruiert wird und welche Mechanismen zur Annäherung an das "Andere" eingesetzt werden.
- Die Konstruktion des "Fremden" in Kinderfernsehformaten
- Die Darstellung von Kindern aus verschiedenen Kulturen in "Karfunkel"
- Die Rolle des deutschen Kinderfernsehens in der Vermittlung von kulturellem Wissen
- Die Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen wie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit
- Die Bedeutung von visuellen und narrativen Elementen in der Konstruktion des "Fremden"
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die den Kontext der Arbeit einführt und die Relevanz des Themas "Fremdheit" im Kinderfernsehen beleuchtet. Das zweite Kapitel analysiert die Rolle des "Fremden" als erzählerisches Muster in Film und Fernsehen, insbesondere im deutschen Kontext. Kapitel 3 beleuchtet den historischen Hintergrund des deutschen Kinderfernsehens und seine verschiedenen Sendeformen.
Kapitel 4 untersucht Kindersendungen, die Kinder aus anderen Ländern und Kulturen thematisieren. Kapitel 5 widmet sich der Redaktion "Kleine Reihen-Familien-Programm" und die Entstehung der "Karfunkel-Geschichten von Kindern aus aller Welt". Die Arbeit analysiert im Detail den Aufbau der Reihe, die Gesellschaftspolitischen Themen und die Charaktere.
Kapitel 7 stellt den Kern der Analyse dar. Es werden drei Folgen der Reihe "Karfunkel" - "Der Vogel mit dem gebrochenen Flügel", "Ich bin ein Kanake" und "Der bewachte Aufpasser" - detailliert untersucht. Die Arbeit analysiert die Konstruktion des "Fremden" in diesen Folgen, die verwendeten Themen, Motive und Handlungsstrukturen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse von "Karfunkel" im Kontext der deutschen Kinderfernsehgeschichte. Die Arbeit analysiert die Darstellung von Kindern aus verschiedenen Kulturen in der Reihe, die Konstruktion des "Fremden" in den Folgen und die Bedeutung von visuellen und narrativen Elementen. Die Arbeit untersucht die Verwendung von Stereotypen, die Mechanismen der Annäherung an das "Andere" und die Vermittlung von kulturellem Wissen im Kinderfernsehen.
- Arbeit zitieren
- Claudia Bulut (Autor:in), 1996, Die Konstruktion des Fremden im Kinderfernsehen. Zur Reihe "Karfunkel-Geschichten von Kindern aus aller Welt", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/364816