EINLEITUNG
Durch ein gestiegenes Interesse der privaten Anleger an Börsengeschäften, verstärkt durch eine wachsende internationale Konkurrenz der Kapitalmärkte untereinander, sind die Strukturen und die Organisationsformen von Börsenmärkten stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Zusätzlich wird das Interesse unter anderem durch den Wandel aufgrund technischer Innovationen und Zusammenschlüsse an Börsenplätzen verstärkt.
INHALTSVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
1 EINLEITUNG
2 DER BEGRIFF UND DIE FUNKTIONEN VON BÖRSEN
3 MARKTMODELL
3.1 MARKTKONFIGURATION UND MARKTFREQUENZ
3.2 MARKTSTRUKTUR
3.3 MARKTSEGMENTE
4 MARKTORGANISATION
4.1 AUKTIONSPRINZIP
4.2 MARKET-MAKER PRINZIP
5 AKTUELLE ENTWICKLUNG
6 FAZIT
LITERATURVERZEICHNIS
ONLINEVERZEICHNIS
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
1 EINLEITUNG
Durch ein gestiegenes Interesse der privaten Anleger an Börsengeschäften, verstärkt durch eine wachsende internationale Konkurrenz der Kapitalmärkte untereinander, sind die Strukturen und die Organisationsformen von Börsenmärkten stärker in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Zusätzlich wird das Interesse unter anderem durch den Wandel aufgrund technischer Innovationen und Zusammenschlüsse an Börsenplätzen verstärkt.
2 DER BEGRIFF UND DIE FUNKTIONEN VON BÖRSEN
Der Begriff „Börse“ konnte in der Vergangenheit trotz fehlender Legaldefinition[1] leicht abgegrenzt werden. Traditionell wurde die Börse als ein Ort beschrieben, an welchem zu bestimmten, regelmäßigen Zeiten ein öffentlicher, staatlich genehmigter Handel in Wertpapieren stattfindet, um mit Hilfe von verbindlichen Regeln die Interessen der Marktteilnehmer zusammenzuführen[2].
Durch die technischen Entwicklungen und Rahmenbedingungen der jüngeren Vergangenheit wird diese Abgrenzung zunehmend diffuser. Zum einen wird das Charakteristikum der Handelszeit durch den außerbörslichen Handel aufgeweicht[3], zum anderen wird der feste Ort durch den Einsatz von Computernetzwerken, die die Einrichtung von elektronischen, standortunabhängigen Märkten ermöglichen, abgelöst[4].
Eine wichtige Gliederung des Marktes besteht in der Aufteilung in den IPO bzw. Primärmarkt und den Sekundärmarkt[5]. Die wesentliche Aufgabe des Primärmarktes besteht darin, die Allokations-, Finanzierungs- und Gütesiegelfunktion für neu aus-gegebene und an der Börse gehandelte Werte zu übernehmen. Dem Sekundärmarkt werden vor allem die Zirkulations-, Bewertungs- und die Transformationsfunktionen für schon länger am Markt befindliche Titel zugesprochen[6].
3 MARKTMODELL
3.1 MARKTKONFIGURATION UND MARKTFREQUENZ
Der Börsenmarkt kann in den konventionellen Parketthandel (Präsenzhandel) und den jüngeren Computerhandel aufgeteilt werden[7]. Diese Teilung wird als Marktkonfiguration bezeichnet. Unter Marktfrequenz hingegen versteht man die Häufigkeit der Kursfeststellungen. Es darf hier jedoch nicht übersehen werden, dass der Parketthandel nicht ohne Computer auskommt und damit der Übergang zwischen „Computerisierten“ und „Computergestützten“ Märkten fließend ist.
Die Preisfeststellung beim Präsenzhandel kann mit zwei verschiedenen Methoden erfolgen. Für Wertpapiere, die zum fortlaufenden (variablen) Handel zugelassen sind, werden die Kurse während der ganzen Börsenzeit erstellt, wenn Kauf- und Verkaufaufträge übereinstimmen[8]. Zusätzlich werden zu Beginn und am Ende der Handelszeit Kurse nach dem Meistausführungsprinzip erstellt. „Nach dem geltenden Meistausführungsprinzip ist das derjenige Kurs, zu dem bei der bis zur Preis-ermittlung vorliegenden Auftragslage der höchste Umsatz erzielt werden kann.“[9] Für Wertpapiere des amtlichen Handels, die aufgrund ihrer geringen Liquidität nicht zum variablen Handel zugelassen sind, wird börsentäglich ein amtlicher Kurs (Kassakurs) nach dem Meistausführungsprinzip festgestellt[10]. Auch bei der Preisfeststellung mit elektronischen Handelssystemen wie Xetra wird zu bestimmten Zeiten börsentäglich auf das Meistausführungsprinzip zurückgegriffen. Dieses gilt für alle auf XETRA gehandelten Werte, auch für solche, die für den variablen Handel zugelassen sind. Hierfür wird für die Zeit der untertägigen Auktion der fortlaufende Handel kurzzeitig ausgesetzt. Im fortlaufenden Handel werden nur solche Aufträge (Orders) berücksichtigt und unverzüglich zusammengeführt (Matching), die aus der wertpapierspezifischen Mindestschlussgröße oder aus einem natürlichen Vielfachen (Round-Lots) bestehen[11]. Aufträge, die nicht der Mindestschlussgröße entsprechen (Odd-Lots), werden dann zu dem gesondert festgestellten Kurs ausgeführt[12].
3.2 MARKTSTRUKTUR
Die Marktstruktur beschreibt, ob der Handel eines Wertpapiers zentral an einer Börse oder dezentral an verschiedenen Börsenplätzen, den sog. Regionalbörsen, zur selben Zeit stattfindet[13].
Aufgrund der technischen Entwicklung von elektronischen Handelssystemen und der damit verbundenen effizienteren Informationsversorgung nimmt die physische Nähe der Börsen zum Emittenten oder Investor eine immer geringere Rolle ein[14]. Die neuen Handelssysteme ermöglichen neben der dezentralen Zugangsmöglichkeit auch die Minimierung der Transaktionskosten bestehend aus Kursen und Gebühren sowie eine Beschleunigung der Marktprozesse[15]. Aus diesen Gründen ist für Regional-börsen weiterhin ein wachsender Wettbewerbsdruck zu erwarten. Als weitere Bedrohung, aber nicht nur für regionale Börsen, kann die Globalisierung und das mobile Kapital gesehen werden, welches sich naturgemäß an Orten mit den besten Investitionsmöglichkeiten sammelt. Diese Entwicklung zusammen mit der Automatisierung der globalen Kapitalflüsse wird dafür sorgen, dass Finanzzentren in Zukunft an Bedeutung verlieren, da in einem komplett vernetzten Markt jeder Marktteilnehmer auf die gleichen Informationen zurückgreifen und dieselben Transaktionen durchführen kann[16]. Ein Vorteil des dezentralen Handels besteht darin, dass die heterogenen Kundenpräferenzen für Handelsleistungen durch die Konkurrenz zwischen den jeweiligen Börsen besser befriedigt werden[17]. Diesem Vorteil stehen die Vorzüge des zentralen Handels gegenüber, die sich im „…Leistungsvorsprung bei der Ermittlung fairer, arbitragefreier, informations-effizienter und allokationsoptimaler Kurse…“[18] widerspiegeln. Eine Chance, sich in diesem stärker werdenden Wettbewerb zu behaupten, besteht für regionale Börsen in der Flexibilität und im persönlichen Service. Durch besseren Service, individuelle Betreuung und Lösungen können sich kleinere Börsen den Ruf von Spezialbörsen aneignen und somit zusätzlichen Umsatz im eigenen Haus generieren[19].
[...]
[1] vgl. Schenk (Börsenhandelssysteme 2001), S. 375.
[2] vgl. Stenzel (Außerbörslicher Aktienhandel 1995), S.19 f.
[3] vgl. Stenzel (Außerbörslicher Aktienhandel 1995), S. 20.
[4] vgl. Schenk(Börsenhandelssysteme 2001), S. 375 und Gerke (Börse der Zukunft 1997), S. 44.
[5] vgl. Bosch (Market-Maker 2001), S. 7 f.
[6] vgl. Steinhübel (Die private Computerbörse 1998), S. 124.
[7] vgl. Gerke (Börsenlexikon 2002), Stichwort: Computerbörse, S. 198 f.
[8] vgl. Rosen (Börsen und Börsenhandel 2001), Sp. 368.
[9] vgl. Rosen (Börsen und Börsenhandel 2001), Sp. 367.
[10] vgl. Gerke (Börsenlexikon 2002), Stichwort: Kassakurs, S. 468.
[11] vgl. Rosen (Börsen und Börsenhandel 2001), Sp. 367.
[12] vgl. Gerke (Börsenlexikon 2002), Stichwort: XETRA, S. 871.
[13] vgl. Bosch (Market-Maker 2001), S. 13.
[14] vgl. Gerke (Die Börse der Zukunft 1997), S. 45.
[15] vgl. Rosen (Börsen und Börsenhandel 2001), Sp. 358.
[16] vgl. Gerke (Die Börse der Zukunft 1997), S. 44.
[17] vgl. Schmidt / Prigge (Börsenkursbildung 2001). Sp. 399.
[18] Schmidt / Prigge (Börsenkursbildung 2001). Sp. 399.
[19] vgl. Gerke (Die Börse der Zukunft 1997), S. 52.
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