In dieser Schulbuchanalyse soll herausgefunden werden, welche Geschlechterkonstruktionen, -normen und -stereotype in Chemielehrbüchern (ein Fach, das in Bezug auf Geschlecht bis jetzt weniger Aufmerksamkeit erfahren hat) für das Gymnasium in Sachsen zu finden sind. Es soll um die Frage gehen, ob beide Geschlechter in einer angemessenen Vielfalt an Verhaltensweisen dargestellt, für Mädchen und Jungen gleichermaßen vielfältige Identifikationsmodelle zur Verfügung stehen und Geschlechterstereotypen entgegengewirkt wird oder ob vorhandene Stereotypisierungen und Normen dargestellt und reproduziert werden. Für diese relativ kurze Untersuchung wurden exemplarisch zwei Lehrbücher für die Klassenstufe 10 von den Schulbuchverlagen Volk und Wissen und Schroedel ausgewählt.
Als „Konstruktionen und […] Konstrukteure sozialer Ordnungen und gesellschaftlichen Wissens“ (Bittner 2011, S.7) vermitteln Schulbücher neben Wissen über das jeweilige Fach auch implizit gesellschaftlich akzeptierte Vorstellungen über Frauen und Männer durch den heimlichen Lehrplan. In der Regel entfällt dabei die aktive Auseinandersetzung mit den in Bezug auf die Geschlechter dargestellten Inhalte, welche dann nur unbewusst und unreflektiert aufgenommen werden. Traditionelle Rollenbilder werden durch stereotype Darstellungen aufrechterhalten und Kinder erhalten nur eingeschränkte Identifikationsmöglichkeiten, womit auch Schulbücher zur sozialen Konstruktion von Geschlecht beitragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschlecht als soziale Konstruktion
- Geschlechterstereotype
- Bedeutung von Schulbüchern
- Kriterien für die Schulbuchanalyse
- Ergebnisse
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit zielt darauf ab, Geschlechterkonstruktionen, -stereotype und -ungerechtigkeiten in Chemielehrbüchern für das Gymnasium in Sachsen zu untersuchen. Sie analysiert, ob die Darstellung beider Geschlechter eine angemessene Vielfalt an Verhaltensweisen zeigt, ob Mädchen und Jungen gleichermaßen vielfältige Identifikationsmodelle zur Verfügung stehen und ob Geschlechterstereotypen entgegengewirkt wird.
- Soziale Konstruktion von Geschlecht
- Geschlechterstereotype und ihre Auswirkungen
- Bedeutung von Schulbüchern als Vermittler gesellschaftlicher Normen
- Analyse von Geschlechterdarstellungen in Chemielehrbüchern
- Identifizierung und Bewertung von Geschlechterstereotypen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die Problematik des „heimlichen Lehrplans“ und die Bedeutung von Schulbüchern als Vermittler gesellschaftlicher Vorstellungen über Geschlechterrollen heraus. Sie führt das Thema der Geschlechterkonstruktionen in Schulbüchern ein und benennt die Forschungsfrage der Arbeit: Welche Geschlechterkonstruktionen, -normen und -stereotype sind in Chemielehrbüchern für das Gymnasium in Sachsen zu finden?
- Geschlecht als soziale Konstruktion: Dieses Kapitel beleuchtet das Verständnis von Geschlecht als soziale Konstruktion, das davon ausgeht, dass Geschlechterrollen nicht biologisch determiniert, sondern in sozialen Interaktionen erworben und ständig inszeniert werden.
- Geschlechterstereotype: In diesem Kapitel werden soziale Stereotype und speziell Geschlechterstereotype definiert und ihre Auswirkungen auf die Geschlechterrollen und die soziale Konstruktion von Geschlecht erläutert.
- Bedeutung von Schulbüchern: Dieses Kapitel beleuchtet die Bedeutung von Schulbüchern als Untersuchungsgegenstand, da sie neben Fachwissen auch implizit gesellschaftliche Normen und Vorstellungen über Geschlechterrollen vermitteln.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Themenbereiche Geschlechterkonstruktionen, Geschlechterstereotype, Geschlechterungerechtigkeit, Schulbuchanalyse, Chemieunterricht, Gymnasium, Sachsen.
- Citar trabajo
- Sebastian Horn (Autor), 2017, Geschlechterkonstruktionen, -stereotype und -ungerechtigkeiten in Schulbüchern für das Fach Chemie an Gymnasien in Sachsen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/365365