Einleitung
In der vorliegenden Arbeit habe ich mich mit der Suchtprävention als Bestandteil der Gesundheitserziehung in der Grundschule befasst.
Wenn ich an bekannten Jugendtreffs in unserer Stadt vorbeigehe, habe ich immer häufiger bemerkt, dass manche der „Jugendlichen“, die dort ihre Zeit mit Freunden verbringen, noch gar nicht im Jugendalter sind. Viele scheinen jünger als vierzehn zu sein, und bei einigen weiß ich auf Grund meiner Arbeit im Jugendhaus in Bottrop, dass sie erst zehn oder elf Jahre alt sind und manche noch zur Grundschule gehen. Sie rauchen und übernehmen viele Verhaltensweisen ihrer älteren Freunde. Es scheint als würden sie schnell aus dem Kindesalter fliehen und sich wie „coole“ Jugendliche benehmen wollen. Manchmal ist dabei auch der Alkoholkonsum eingeschlossen.
Leider haben viele Erwachsene diese schnelle Entwicklung noch nicht erkannt. Einige meiner Bekannten schienen überrascht und hielten es für unglaubwürdig, dass Kinder schon im Grundschulalter rauchen. Auch wissenschaftliche Studien beschäftigen sich nur sehr selten mit dem Nikotinkonsum von Grundschülern. Ich konnte nur eine Erhebung des Nürnberger Instituts für Pneumologie ausfindig machen, die bestätigt, dass schon in der vierten Jahrgangsstufe etwa 32% der Schüler erste Erfahrungen mit Tabak gemacht haben (vgl. Verein Programm Klasse2000 e.V. 2004). Somit ist es unbedingt notwendig, mich in meiner Arbeit mit dem Thema Suchtprävention in der Grundschule zu beschäftigen. Dazu musste ich mir vor allem über den Kontext klar werden, in dem suchtpräventive Maßnahmen an Grundschulen stattfinden können.
Als ich mir Gedanken über die Möglichkeiten der Gesundheitserziehung in der Grundschule machte und dazu die mir bekannten Anwendungsbereiche im heutigen Schulalltag betrachtete, wurden mir schnell einige Grundsatzprobleme deutlich. Ein gesundes Frühstück in der Schule oder frische Luft im Klassenzimmer sind zwar praktische Umsetzungsmöglichkeiten der Gesundheitserziehung, befassen sich aber nur mit einem kleinen Teil der gesundheitlichen Förderung. Daher stellte ich mir die Frage, welche Aspekte in der Gesundheitserziehung tatsächlich verankert sein sollten und in wie weit Suchtvorbeugung Bestandteil der Gesundheitserziehung ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- Gesundheitserziehung
- Der Begriff Gesundheitserziehung als Aspekt der Gesundheitsförderung
- Zentrale Aspekte der Gesundheitserziehung in der Grundschule
- Die Notwendigkeit der Gesundheitserziehung in der Grundschule
- Aufgaben, Ziele und Grenzen einer schulischen Gesundheitserziehung
- Gesundheit
- Erklärungen zum Begriff Gesundheit
- Die gesundheitliche Lage deutscher Kinder
- Gesundheitsriskante Verhaltensweisen
- Falsches Ernährungsverhalten
- Bewegungsmangel
- Legaler Drogenkonsum
- Sucht
- Begriffserklärung: Sucht
- Suchtentstehung und ihre Ursachen
- Die Suchtmittel
- Nikotin
- Alkohol
- Die gesellschaftliche Bewertung von Suchtmitteln
- Sucht im Kindesalter
- Suchtrisiken bei Kindern
- Der Einfluss der Familie
- Suchtprävention in der Grundschule
- Erklärungen zum Begriff und zur Arbeit der Suchtprävention
- Suchtprävention als Teil der grundschulischen Gesundheitserziehung
- Richtlinien und Lehrpläne
- Die Notwendigkeit der Suchtprävention in der Grundschule
- Aufgaben und Ziele der schulischen Suchtprävention
- Grenzen der suchtpräventiven Arbeit
- Unterrichtsplanerische Überlegungen zur grundschulischen Suchtprävention
- Ansätze und Wege des suchtpräventiven Unterrichts
- Bedingungen für „erfolgreiche\" Suchtprävention
- Die Rolle der Lehrperson
- Elternarbeit
- Die Motivation der Schüler
- Didaktische Planung der grundschulischen Suchtvorbeugung
- Offene und geschlossene Unterrichtsformen in der grundschulischen Suchtprävention
- Medieneinsatz im suchtpräventiven Unterricht
- Praktischer Teil
- Das Programm Klasse2000
- Das Konzept
- Die Klasse 2000-Gesundheitsförderer
- Die Ziele
- Erfolg des Programms Klasse2000
- Der Klasse2000-Unterricht
- Didaktische Prinzipien
- Thematische Schwerpunkte der einzelnen Jahrgangsstufen
- Informationen zur Droste-Hülshoff-Schule
- Beschreibung der Droste-Hülshoff-Schule
- Das Schulprogramm
- Die Klasse 4a
- Die Schülerinnen und Schüler
- Die Klassenlehrerin und ihr Unterrichtsstil
- Die praktische Umsetzung des Programms Klasse2000 an der Droste-Hülshoff-Schule
- Die Gesundheitsförderin und ihre Einschätzungen zum Programm
- Das Programm Klasse2000 an der Droste-Hülshoff-Schule
- Das Programm Klasse2000 in der Klasse 4a
- Voraussetzungen für die Klasse2000-Stunde „Glück und Werbung“
- Die Absprache zwischen Gesundheitsförderin und der Klassenlehrerin
- Die Vorbereitungen der Gesundheitsförderin
- Soziale und thematische Lernvoraussetzungen der Kinder in der Klasse 4a in Bezug auf den Klasse2000-Unterricht
- Die Planung der Klasse2000-Stunde „Glück und Werbung“
- Ablauf des Unterrichts in der Theorie
- Die Zielsetzung der Stunde
- Didaktik des Unterrichts
- Die Durchführung der Klasse2000-Stunde „Glück und Werbung“ in der Klasse 4a
- Einführung in die Stunde „Glück und Werbung“
- Kritische Auseinandersetzung mit Werbebotschaften
- Gesundheitsschädliche Folgen des Rauchens
- Abschluss: Ich bin glücklich, wenn....
- Ergänzungen der Klassenlehrerin
- Reflexion
- Reflexion zum Unterrichtsverlauf
- Fazit zur Zielerfüllung der Gesundheitsfördererstunde und des Programms Klasse2000
- Quote paper
- Nina Rörtgen (Author), 2004, Suchtprävention in der Grundschule als Teil der grundschulischen Gesundheitserziehung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36583