Der Titel dieser Arbeit lautet „Sprache als Problem in der Schule“. Würde man alle Problemfelder, die mit und um Sprache herum in der Schule entstehen, beschreiben wollen, so wäre der Umfang gewaltig. Von daher will ich mich auf die Orthographie, die geschriebene Sprache als ein Problemfeld in der Schule beschränken.
„Die deutsche Rechtschreibung ist ein wahres Schulkreuz: denn wenn man die Zeit, die dafür aufgewendet wird, den Ärger, den sie Eltern und Lehrern bereitet, die Tränen, die um ihretwillen vergossen werden, summieren könnte, man würde erschrecken über das Unheil, das dieser Unterrichtsgegenstand anrichtet“
Die Klagen über das Schulkreuz Rechtschreibung sind alt, wie das obige Zitat von Kosog (1912) belegt. Der historische Wandel innerhalb der Orthographie ist, gerade im Hinblick auf unser 2-semstriges Seminar interessant und soll hier ebenfalls kurz beleuchtet werden. Schreibt man über Orthographie als Problem, so ist man sehr schnell auch bei der Lese- und Rechtschreibschwäche, landläufig Legasthenie genannt, angekommen. Auch dieses Problemfeld möchte ich hier streifen.
Generell gilt natürlich, daß Sprache immer ein Problem ist, gleich ob in der Institution Schule oder außerhalb. Weil Sprache nie eindeutig ist, immer eine Doppel- , eine Mehrfachdeutung zulässt. So können Missverständnisse entstehen, die dann zum Problem führen, gleich ob in geschriebener oder gesprochener Sprache.
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Sprache als Problem in der Institution Schule
- 2.1. Deutsch für Migrantenkinder
- 2.2. Probleme des Erlernens der Orthographie
- 3. Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS)
- 4. Historie der Orthographie
- 4.1. Zeittafel zur Orthographiegeschichte ab 1700
- 5. Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Problem der Orthographie im Bildungskontext, insbesondere im Hinblick auf die Herausforderungen des Schriftspracherwerbs für Migrantenkinder. Ziel ist es, die Komplexität der deutschen Rechtschreibung aufzuzeigen und die Schwierigkeiten des Erlernens zu beleuchten, sowie ein besseres Verständnis für die Entwicklung der Orthographie im Laufe der Geschichte zu vermitteln.
- Mehrsprachigkeit im Schriftspracherwerb
- Herausforderungen und Chancen des Erlernens der Orthographie
- Entwicklung der deutschen Rechtschreibung
- Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) als Problemfeld
- Sprache als komplexes System mit Mehrfachdeutungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit „Sprache als Problem in der Schule“ vor und fokussiert sich auf die Orthographie als ein zentrales Problemfeld. Die Arbeit verdeutlicht die historische Entwicklung der Rechtschreibung und die damit verbundenen Herausforderungen im Unterricht.
Im zweiten Kapitel wird die Problematik der deutschen Sprache für Migrantenkinder beleuchtet. Es wird deutlich, dass das Erlernen der deutschen Orthographie für mehrsprachige Kinder, besonders in Städten mit hohem Migrantenanteil, eine besondere Herausforderung darstellt. Es werden verschiedene Aspekte des Schriftspracherwerbs in Bezug auf die Mehrsprachigkeit erörtert.
Im Anschluss widmet sich das Kapitel 2.2 den Problemen des Erlernens der Orthographie im Allgemeinen. Es wird hervorgehoben, dass es sich beim Erlernen der Rechtschreibung nicht um mechanische Prozesse, sondern um komplexe Denkentwicklungen handelt. Die Bedeutung von Strategien und Einsichten in die Funktionsweise der deutschen Orthographie wird betont.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der deutschen Orthographie, dem Schriftspracherwerb von Migrantenkindern, der Lese-Rechtschreib-Schwäche (LRS) und der historischen Entwicklung der deutschen Rechtschreibung. Weitere wichtige Begriffe sind Mehrsprachigkeit, Sprachentwicklung, Unterrichtsmethoden und die Problematik der Mehrfachdeutung von Sprache.
- Arbeit zitieren
- Silke Mühl (Autor:in), 2002, Sprache als Problem in der Schule am Beispiel Orthographie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3660