Ausgangspunkt dieser Arbeit war die Frage nach der Übertragbarkeit von Qualitätssichernden Konzepten aus dem deutschen in den arabischen Raum. Um diese Möglichkeiten zu untersuchen, wurde eine Analyse des Ist-Zustandes von QS-Konzepten und Maßnahmen durchgeführt. Mit Hilfe von Literaturrecherche, explorativer Befragung und Experteninterviews wurden Daten und Informationen gesammelt.
Die Situation in Deutschland ist durch eine Reihe von Charakteristika geprägt. Wichtigstes Kriterium ist das Gesundheitsstrukturgesetz, welches den Rahmen für alle QS-Konzepte vorschreibt. Wesentlich ist dabei die Ausrichtung auf problemorientierte Ansätze.
Die Situation in den arabischen Ländern stellt sich hingegen ganz anders dar. Zwar existieren bereits allgemeine Qualitätssicherungs-Konzepte, allerdings sind diese wenig differenziert und i.d.R. nicht problembezogen. Die Ergebnisse der durchgeführten Umfrage zeigt, dass sehr wohl ein breites Interesse an diesen Konzepten besteht und das auch erste Pilotprojekte existieren. Was fehlt, ist hier eine Verpflichtung auf gesetzlicher Grundlage, mit der qualitätssichernde Maßnahmen verankert werden könnten.
Generell wird zur Gewährleistung der externen Qualität in deutschen Krankenhäusern verschiedene Informations- und Dokumentationssysteme eingesetzt. Ziel der vorliegenden Arbeit war die Möglichkeit zu untersuchen, EDV-gestützte Qualitätssicherungskonzepte in der Abdominalchirurgie aus den deutschen im arabischen Raum zu transferieren. Dazu wurden sowohl die deutschen als auch die arabischen Qualitätskonzepte am Beispiel der Appendektomie untersucht. Einen wesentlichen Beitrag in der Qualitätssicherung lieferte der Einsatz von EDV-gestützten Systemen bei Erhebung, Dokumentierung und Archivierung patientenbezogener Daten. Des Weiteren wurden passende QS-Indikatoren und –Kritieren entwickelt und im einem QS-Konzept problembezogen verbunden, wie z.B. von der Fachgesellschaft SQS. Diese Indikationen und Kriterien zur Sicherung der Qualität beim Behandlungsverlauf einer Appendektomie werden in Form eines QS-Bögen umgesetzt und in dem EDV-gestütztem System „KAUZ“ der Firma iSOFT (GAP GmbH) implementiert.
Aufgrund der Ähnlichkeit der zur Verbesserung und Sicherung der Qualität einer Appendektomie notwendigen Indikationen und Kriterien in beiden Regionen, ist ein Transfer prinzipiell möglich. Es wurde gezeigt, dass mit den beschriebenen Anpassungen in dem deutschen EDV-gestützten Qualitätssicherungssystem ein Transfer möglich ist.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 1.1 Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung
- 2 Grundlagen und theoretischer Abriß
- 2.1 Bedeutung der Medizinischen Dokumentation
- 2.2 Qualitätssicherung und ihre zentrale Bedeutung in der Medizin
- 2.2.1 Der Qualitätsbegriff in der Medizin
- 2.2.1.1 Kategorien der Qualität
- 2.2.1.2 Qualitätskriterien
- 2.2.1.3 Standardwerte und Indikatoren von Qualitätssicherung
- 2.2.2 Verfahren zur Realisierung der Qualitätssicherung
- 2.2.3 Qualitätssicherung und -management in der Chirurgie
- 2.2.4 Interne und externe Qualitätssicherung
- 3 Untersuchungsmethoden und Werkzeuge
- 3.1 Literaturrecherche
- 3.2 Explorative Expertenumfrage (strukturierter Fragenbogen)
- 3.3 Experteninterviews
- 4 Ergebnisse und Auswertung der Untersuchungen
- 4.1 Ist-Zustand der Qualitätssicherung in Deutschland
- 4.2 Ist-Zustand der Qualitätssicherung in arabischen Ländern
- 4.2.1 Ergebnisse der Fragebögen
- 4.2.2 Erfahrungen mit QS Aktivitäten in der arabischen Region
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Diplomarbeit analysiert den Transfer von EDV-gestützten Qualitätssicherungskonzepten in den arabischen Raum. Ziel ist es, die aktuelle Situation der Qualitätssicherung im medizinischen Bereich in Deutschland und arabischen Ländern zu untersuchen und Herausforderungen bei der Implementierung von EDV-gestützten Systemen zu identifizieren.
- Analyse des aktuellen Stands der Qualitätssicherung in Deutschland und arabischen Ländern
- Bewertung von EDV-gestützten Qualitätssicherungskonzepten im Hinblick auf ihre Übertragbarkeit in den arabischen Raum
- Identifizierung von kulturellen und infrastrukturellen Herausforderungen bei der Implementierung
- Entwicklung von Empfehlungen für die erfolgreiche Einführung von EDV-gestützten Qualitätssicherungssystemen in arabischen Ländern
- Beitrag zur Verbesserung der Qualitätssicherung im Gesundheitswesen im arabischen Raum
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 führt in die Thematik der Diplomarbeit ein, stellt die Problemstellung dar und definiert die Zielsetzung. Kapitel 2 beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Qualitätssicherung im medizinischen Bereich, darunter die Bedeutung der medizinischen Dokumentation, Qualitätskonzepte und Methoden zur Realisierung der Qualitätssicherung. Kapitel 3 erläutert die verwendeten Untersuchungsmethoden, wie Literaturrecherche, Expertenumfragen und Experteninterviews. Kapitel 4 präsentiert die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen, sowohl zum Ist-Zustand der Qualitätssicherung in Deutschland als auch in arabischen Ländern. Die Ergebnisse der Fragebögen und Erfahrungen mit QS-Aktivitäten in der arabischen Region werden detailliert analysiert.
Schlüsselwörter
Qualitätssicherung, Medizin, EDV-gestützte Konzepte, Arabische Länder, Deutschland, Kultur, Infrastruktur, Herausforderungen, Implementation, Gesundheitswesen, Expertenumfrage, Experteninterviews.
- Arbeit zitieren
- Dipl.-Ing. (Univ.) Issam Al-Khouri (Autor:in), 1999, Transfer von EDV-gestützten Qualitätssicherungskonzepten im arabischen Raum, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36613