Alfred Rosenbergs (1893-1946) publizistisches Schaffen in der Zeit des Nationalsozialismus war durch einen starken Antisemitismus und Antibolschewismus geprägt und überragte in seinem Umfang die Schreibtätigkeiten anderer NS-Funktionäre bei weitem. So war Rosenberg nicht nur für das Verfassen von Parteitagsführern, sondern auch für das Kommentieren des Parteiprogrammes zuständig und durfte sich Chefredakteur oder Herausgeber fast aller wichtiger periodischer Schrifterzeugnisse nennen. Dennoch scheidet der Mensch Rosenberg in seinem Schaffen und Wirken die Geister derer, die sich mit seiner Person auseinandersetzen. Kann Alfred Rosenberg aufgrund seiner regen publizistischen Tätigkeit für den Zentralverlag der NSDAP also überhaupt als „Chefideologe“ der Partei bezeichnet werden?
Inhaltsverzeichnis
- I. Alfred Rosenberg und seine Rolle in der NSDAP
- I.1. Kurze Vita und Weg zur NSDAP
- I.1.1. Geburt, Studium und Aufbruch nach Deutschland
- I.1.2. Erste publizistische Tätigkeiten in München
- I.1.3. Erste Begegnung mit der „Thule-Gesellschaft“ und mit Adolf Hitler
- I.2. Politische Ämter Alfred Rosenbergs
- I.2.1. 1920 bis 1939
- I.2.2. 1940 bis 1946
- I.3. Rosenbergs Antisemitismus und Antibolschewismus
- II. Rosenbergs publizistische Tätigkeit für den Zentralverlag der NSDAP und für die Partei
- II.1. Publizistisches Schaffen in den frühen 1920er Jahren: „Auf gut Deutsch“, „Völkischer Beobachter\", Parteiprogramm, „Der Weltkampf“
- II.2. „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“ – Rosenbergs ideologisches Hauptwerk
- II.2.1. „Rasse“ und Antisemitismus im „Mythus“
- II.2.2. Antichristliche Inhalte im „Mythus“
- II.3. Distribution, Rezeption und Reaktionen auf den „Mythus des 20. Jahrhunderts“
- II.3.1. Distribution und Rezeption
- II.3.2. Völkische, kirchliche und parteiinterne Reaktionen
- III. Fazit: Alfred Rosenberg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hauptseminararbeit befasst sich mit Alfred Rosenberg und seiner Rolle als „Chefideologe“ der NSDAP. Sie untersucht seine publizistische Tätigkeit für den Zentralverlag der NSDAP und für die Partei im Kontext seiner antisemitischen und antibolschewistischen Weltanschauung. Die Arbeit analysiert Rosenbergs Schaffen, seine Schriften und deren Rezeption, um zu beurteilen, ob er tatsächlich als „Chefideologe“ der NSDAP bezeichnet werden kann.
- Alfred Rosenbergs Vita und sein Weg in die NSDAP
- Rosenbergs publizistische Tätigkeit und sein Einfluss auf die NS-Ideologie
- Die Rezeption von Rosenbergs Schriften und die Frage nach seiner Rolle als „Chefideologe“
- Rosenbergs Antisemitismus und Antibolschewismus als wesentliche Bestandteile seiner Ideologie
- Die Rolle des Zentralverlags der NSDAP in der Verbreitung nationalsozialistischer Propaganda
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel I: Diese Kapitel bietet eine kurze, biographische Übersicht über Alfred Rosenbergs Leben, seinen Weg in die NSDAP und seine politischen Ämter. Es beleuchtet seine frühen Lebensjahre, seine Studienzeit und seinen Aufbruch nach Deutschland. Darüber hinaus werden seine ersten publizistischen Tätigkeiten in München sowie seine Begegnung mit der „Thule-Gesellschaft“ und Adolf Hitler behandelt.
- Kapitel II: Hier wird Rosenbergs publizistisches Schaffen in den frühen 1920er Jahren beleuchtet, einschließlich seiner Artikel für die Zeitschrift „Auf gut Deutsch“, seine Beiträge für den „Völkischen Beobachter“, die Kommentierung des Parteiprogramms und seine Schriften in „Der Weltkampf“. Der Fokus liegt dabei auf seinem ideologischen Hauptwerk „Der Mythus des 20. Jahrhunderts“. Hier wird seine Darstellung von „Rasse“ und Antisemitismus im „Mythus“ sowie dessen antichristliche Inhalte analysiert.
- Kapitel III: Dieses Kapitel untersucht die Distribution und Rezeption von Rosenbergs „Mythus des 20. Jahrhunderts“. Es betrachtet sowohl die Verbreitung des Textes als auch die Reaktionen darauf, sowohl aus volkstümlicher, kirchlicher als auch parteiinterner Sicht.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte der Arbeit umfassen: Alfred Rosenberg, NSDAP, Zentralverlag, „Chefideologe“, Antisemitismus, Antibolschewismus, „Mythus des 20. Jahrhunderts“, publizistische Tätigkeit, Propaganda, Ideologie, Rezeption, nationalsozialistisches Herrschaftssystem.
- Citation du texte
- Vanessa Middendorf (Auteur), 2016, Alfred Rosenberg. Kultureller Akteur und Profiteur der NS-Zeit und „Chefideologe“ der NSDAP?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/366957