Der Schulerfolg eines jeden Menschen hängt individuell von mehreren Faktoren ab. Gerade in der Grundschule werden Kinder mit für sie neuen Erfahrungen und Ansprüchen konfrontiert. Verliert ein Kind in dieser ersten Phase der schulischen Laufbahn den Anschluss und ist dadurch den gegebenen Anforderungen nicht mehr gewachsen, hat das meist fatale und irreparable Folgen. Genau deshalb erscheint es mir außerordentlich wichtig, Kindern den Lerneinstieg so zu gestalten, dass individuelle Chancen gegeben werden, um „Basiswissen“ zu vermitteln. Ein wichtiger Punkt hierbei ist, Kinder zum Lernen anzuregen. Sind Lerngegenstände oder Lernvermittlung für Schüler uninteressant, wird mit großer Wahrscheinlichkeit der Lernerfolg ausbleiben. Nur wenn der Lerngegenstand zum Beschäftigen und Auseinandersetzen motiviert, wird der Schüler1 ihn nicht achtlos zur Seite legen. „Motivation ist so etwas wie eine milde Form der Besessenheit.“2 In meiner Arbeit möchte ich die theoretischen Hintergründe von Motivation darstellen, inwieweit Motivation und Lernen in der Schule zusammenhängen und welche Wichtigkeit der Motivation für erfolgreiches Lernen zugesprochen werden muss. Im weiteren werde ich auf schulische und außerschulische Rahmenbedingungen von Lernmotivation eingehen. Wie müssen wir „Schule“ verändern, um die Motivation von Kindern und Jugendlichen zu fördern? Wie schaffen wir es, gerade Kinder mit Motivationsproblemen an einen Lerngegenstand heranzuführen? Auf diese Fragen bauen meine folgenden Darstellungen auf und versuchen einleuchtend und detailliert Anleitungen und Überlegungen für die Praxis zu liefern. „Daß der Eindruck entsteht, Kinder wollen nicht lernen, liegt nicht so sehr an ihnen wie an uns.“3 1 Schüler entspricht im Folgenden immer Schüler und Schülerinnen. Ich spreche in der gesamten Arbeit von männlichen und weiblichen Personen, auch wenn die männliche Form benutzt wurde. 2 De Charms, 1979, 55 3 Wangenschein, M.: In: Sennlaub, 1983, 19
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Motivationstheorien
- Intrinsische und extrinsische Motivation
- Interessentheorien
- Motivationsmodelle
- Faktoren der Lernmotivation
- Entwicklung der Lernmotivation
- Selbstwirksamkeit
- Kausalattribution
- Erlernte Hilflosigkeit
- Misserfolgsangst
- Reduktion von Misserfolgsangst
- Motivationsbedingungen im schulischen Umfeld
- Subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit
- Aufgabenstellung der subjektiven Lernausgangslage anpassen
- Interesse wecken
- Ich-nahe Themen
- Verstärker
- Positive und negative Verstärker
- Ermutigung
- Schulische und unterrichtliche Maßnahmen zur Motivationsförderung
- Ritualbezogener Unterricht
- Entlastende und beruhigende Hilfestellungen
- Sammeln und Beruhigen
- Entspannung
- Entspannungsmethoden
- Instruktionen geben
- Kognitives Modellieren
- Aktivierung
- Stationslernen
- Glaskow-Methode
- Wochenplanunterricht
- Motivation und Leistungsbewertung
- Selbstbewertung
- Zensurenvergabe
- Motivation im Kontext zu außerschulischen Bedingungen
- Familiengröße und Motivation
- Einstellung der Eltern zur Schule
- Erziehungspraxis
- Praktische Bezüge anhand meiner Unterrichtseinheiten
- Darstellung meiner Unterrichtseinheit „Ich und meine Sinne”
- Die Unterrichtsphasen
- Motivation durch Interesse am Beispiel meiner Unterrichtseinheit
- Motivation durch Erfolgszuversicht am Beispiel meiner Unterrichtseinheit
- Motivation durch Selbstbewertung am Beispiel meiner Unterrichtseinheit
- Aufgaben und Rollenverhalten des Lehrkörpers
- Darstellung meiner Unterrichtseinheit „Wir erstellen ein Buch”
- Motivation und Anreiz am Beispiel meiner Unterrichtseinheit
- Motivation durch Erfolgszuversicht am Beispiel meiner Unterrichtseinheit
- Ermutigung am Beispiel meiner Unterrichtseinheit
- Abschließende Bemerkung zu meiner Unterrichtseinheit
- Darstellung meiner Unterrichtseinheit „Ich und meine Sinne”
- Resumee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert den Zusammenhang zwischen Lernmotivation und Lernerfolg, insbesondere im schulischen Kontext. Der Fokus liegt auf der Darstellung und Analyse relevanter Motivationstheorien, der Identifikation von Schlüsselfaktoren, die die Lernmotivation beeinflussen, und der Erörterung praktischer Maßnahmen zur Motivationsförderung im Unterricht.
- Theorien der Lernmotivation und ihre Relevanz für den Unterricht
- Faktoren, die die Lernmotivation beeinflussen, wie z. B. Selbstwirksamkeit, Kausalattribution und Misserfolgsangst
- Methoden und Strategien zur Steigerung der Lernmotivation im schulischen Umfeld
- Bedeutung von Verstärkung, Ermutigung und der Gestaltung von motivierenden Lernumgebungen
- Zusammenhänge zwischen außerschulischen Faktoren und Lernmotivation
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das Kapitel stellt die Bedeutung von Lernmotivation für den Schulerfolg und die Relevanz der Arbeit dar. Es betont die Notwendigkeit, Kindern den Lerneinstieg zu erleichtern und sie zum Lernen anzuregen.
- Theoretischer Hintergrund: Dieses Kapitel befasst sich mit den Grundlagen der Motivationstheorien, darunter die hedonistischen Ansätze von Epikur und Bentham, sowie die Theorie der operanten Konditionierung. Es beleuchtet die Unterscheidung zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation und die Rolle von Interessen in der Lernmotivation.
- Faktoren der Lernmotivation: Dieses Kapitel erörtert verschiedene Einflussfaktoren auf die Lernmotivation, darunter die Entwicklung der Lernmotivation, Selbstwirksamkeit, Kausalattribution, erlernte Hilflosigkeit, Misserfolgsangst und Strategien zur Reduktion von Misserfolgsangst.
- Motivationsbedingungen im schulischen Umfeld: Dieses Kapitel analysiert Faktoren, die die Lernmotivation im schulischen Umfeld beeinflussen, wie z. B. die subjektive Erfolgswahrscheinlichkeit, die Anpassung von Aufgaben an die Lernausgangslage, die Wichtigkeit, Interesse zu wecken und die Bedeutung von ich-nahen Themen.
- Verstärker: Dieses Kapitel behandelt die Rolle von Verstärkern in der Lernmotivation, insbesondere die Unterscheidung zwischen positiven und negativen Verstärkern und die Bedeutung von Ermutigung.
- Schulische und unterrichtliche Maßnahmen zur Motivationsförderung: Dieses Kapitel beleuchtet verschiedene Strategien zur Motivationsförderung im Unterricht, darunter ritualbezogener Unterricht, Entlastungs- und Beruhigungsmaßnahmen, das Geben von Instruktionen und kognitives Modellieren.
- Aktivierung: Dieses Kapitel stellt verschiedene aktivierende Lernformen vor, wie z. B. Stationslernen, die Glaskow-Methode und Wochenplanunterricht.
- Motivation und Leistungsbewertung: Dieses Kapitel analysiert die Beziehung zwischen Motivation und Leistungsbewertung, insbesondere die Rolle von Selbstbewertung und Zensurenvergabe.
- Motivation im Kontext zu außerschulischen Bedingungen: Dieses Kapitel untersucht den Einfluss von außerschulischen Faktoren auf die Lernmotivation, wie z. B. Familiengröße, Einstellung der Eltern zur Schule und Erziehungspraxis.
- Praktische Bezüge anhand meiner Unterrichtseinheiten: Dieses Kapitel stellt anhand von Beispielen aus der Praxis die Anwendung von Lernmotivationstheorien im Unterricht dar. Es beleuchtet zwei Unterrichtseinheiten, „Ich und meine Sinne“ und „Wir erstellen ein Buch“, und analysiert die verwendeten Motivationsstrategien.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den zentralen Themen Lernmotivation, Lernerfolg, Motivationstheorien, intrinsische und extrinsische Motivation, Interessentheorien, Selbstwirksamkeit, Kausalattribution, Misserfolgsangst, Verstärkung, Ermutigung, Schulische und unterrichtliche Maßnahmen zur Motivationsförderung, außerschulische Faktoren, und praktischer Anwendung von Lernmotivationstheorien im Unterricht.
- Quote paper
- Tina Steidten (Author), 2003, Lernmotivation - der Zusammenhang zwischen Anreiz und Lernerfolg, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36698