Dieser Beitrag über die Geschichte des europäischen Antisemitismus beginnt ab ca. 500 v. Chr. und schließt die Verrechtlichung des Antisemitismus ein, wodurch Juden der Status von Leibeigenen des Kaisers zugeschrieben wurde. Grundlegend hierfür waren die Vorarbeiten von Kirchenvater Augustins (354-430 n. Chr.). In der kanonischen Gesetzgebung hat Papst Gregors IX. von 1234 (liber extra) diese Lehre rechtlich festgeschrieben. Kaiser Friedrich II. (1212-1250) übernahm die diskriminierende Regelung in das staatl. Recht. Erst mit der Emanzipation Anfang des 19. Jh. wurde diese Rechtlosigkeit der Juden aufgehoben.
Der Text behandelt die Schuldeingeständnisse von Kirche und Staat, macht einen Exkurs über das unterschiedliche Denken im Judentum und Christentum, und betrachtet schließlich den Umgang von staatlicher Politik mit den Juden, einschließlich der Kammerknechtschaft und der Haltung von Luther und des Protestantismus.
Inhaltsverzeichnis
- Vorbemerkung
- Definition: Antisemitismus
- Schuldbekenntnisse von Kirchen und Staat
- Katholische Kirche
- Evangelische Kirche
- Staat
- Historische Entwicklung des Antisemitismus
- Judentum bis zur Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n. Chr.
- Allmähliche Entwicklung zum Christentum
- Christentum: Vom Staatsfeind zur Staatsreligion am 28. 02. 380
- Kirchenväter verschärfen das Auseinandergehen
- Konzile
- Wirkung des Judenhasses
- Staatlicher Politik
- Kammerknechtschaft
- Kommerzialisierung durch Regionalisierung
- Judenschuldentilgung
- Weitere antisemitische Maßnahmen
- Protestantismus
- Kammerknechtschaft
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Vortrag befasst sich mit der Entstehung und Kontinuität des Antisemitismus. Ziel ist es, die historischen Wurzeln des Judenhasses aufzuzeigen und seine Entwicklung im Kontext von Kirche, Staat und Gesellschaft zu beleuchten.
- Definition und Entwicklung des Antisemitismus
- Rolle der Kirchen im Antisemitismus
- Einfluss staatlicher Politik auf die Judenverfolgung
- Wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte des Antisemitismus
- Kontinuität des Antisemitismus bis in die Gegenwart
Zusammenfassung der Kapitel
Die Vorbemerkung erläutert die Motivation des Autors, sich mit dem Thema Antisemitismus auseinanderzusetzen. Im ersten Kapitel wird die Definition des Antisemitismus vorgestellt, die sich auf die menschenfeindliche Diskriminierung der jüdischen Opfer konzentriert.
Das zweite Kapitel behandelt die Schuldbekenntnisse von Kirchen und Staat. Hier werden die Schritte der katholischen und evangelischen Kirche sowie des Staates zur Anerkennung ihrer Mitverantwortung am Holocaust beleuchtet.
Das dritte Kapitel untersucht die historische Entwicklung des Antisemitismus, beginnend mit dem Judentum bis zur Zerstörung des Tempels im Jahre 70 n. Chr. Der Exkurs beleuchtet die unterschiedlichen Denkweisen von Christentum und Judentum. Die weiteren Abschnitte beleuchten die allmähliche Entwicklung zum Christentum, die Ernennung des Christentums zur Staatsreligion und die Rolle der Kirchenväter bei der Verschärfung der Konflikte.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der staatlichen Politik im Kontext des Antisemitismus. Die Kammerknechtschaft, die Kommerzialisierung und die Judenschuldentilgung werden als Beispiele für antisemitische Maßnahmen beleuchtet. Der Abschnitt zum Protestantismus stellt weitere Entwicklungen im Kontext des Antisemitismus dar.
Schlüsselwörter
Antisemitismus, Judenhass, Kirche, Staat, Geschichte, Holocaust, Schuldbekenntnis, Kammerknechtschaft, Kommerzialisierung, Protestantismus, Judentum, Christentum.
- Quote paper
- Heiner Ehrbeck (Author), 2017, Anfänge und Kontinuität des Antisemitismus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/367025