Der Erfolg populistischer Parteien kann als Indikator dafür gesehen werden, dass das Vertrauen der Bürger in die Repräsentanten beschädigt ist. Die Einordnung der Positionen und Strategien der neuen Parteien ist demnach besonders wichtig, um im Falle von Rechtspopulismus Antworten zu liefern. Im Folgenden steht also die Frage, inwieweit es sich bei der Partei Alternative für Deutschland um eine rechtspopulistische Partei handelt, im Mittelpunkt.
Es werden Grundlagenwerke zu allgemein geteilten Positionen zum Thema Populismus verglichen, um einen Ausgangspunkt für die folgende Untersuchung des Parteiprogramms vorzubereiten. Da es keinen Konsens in der Populismus-Forschung gibt, wird in dieser Hausarbeit von der Populismus-Theorie Jan-Werner Müllers ausgegangen, welche an den Begriffen des Antipluralistischen und Antielitären ansetzt. Zuvor wird der Begriff Populismus genauer untersucht und zudem, worin die Unterschiede zwischen Links- und Rechtspopulismus liegen. Nachdem der Begriff des Populismus definiert wurde, wird dieser auf die Alternative für Deutschland angewendet und es soll die Kernfrage geklärt werden, inwieweit die AfD eine rechtspopulistische Partei ist.
„Im Falle der AfD war deren Einordnung als rechtspopulistisch von Beginn an umstritten – auch in der wissenschaftlichen Diskussion. Dass die Partei selbst sich gegen das Etikett entschieden verwahrt hat, mag aus ihrer Sicht verständlich sein.“ (Decker 2015: 78) Seit der Gründung im Jahr 2013 ist die Alternative für Deutschland ein Teil der Parteienlandschaft in Deutschland und erfährt seitdem enorme öffentliche Resonanz in den Medien. Im Jahr ihrer Gründung scheiterte die AfD bei den Bundestagswahlen 2013 nur knapp an der Fünf-Prozent-Hürde. Trotz des Scheiterns auf Bundesebene zog die Partei anschließend in mehrere Landtage ein. Schon kurz nach der Gründung versuchte man, die neue Partei in die politische Landschaft einzuordnen. Die AfD selbst beschreibt sich als „nicht rechts und nicht links, sondern […] aus der Mitte der Gesellschaft [stammend]“. (AfD NRW oj)
Die Einordnung der noch relativ jungen Partei fällt schwer, denn es gibt verschiedene Lager mit unterschiedlichen Inhalten und Verständnissen von Politik und Wirtschaft. Auch der Umschwung im Juli 2015, in dessen Zuge Bern Lucke und seine Anhänger die Partei verließen, wird als Rechtsdruck gewertet, aber noch heute gibt es einzelne Machtkämpfe zwischen den Führungspositionen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Was ist (Rechts) Populismus?
- Antielitarismus
- Antipluralismus
- Ist die Alternative für Deutschland eine rechtspopulistische Partei?
- Methodik
- Ist die AfD antipluralistisch?
- Ist die AfD antielitär?
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, inwieweit die Alternative für Deutschland (AfD) als rechtspopulistische Partei betrachtet werden kann. Sie analysiert die AfD anhand der Populismus-Theorie von Jan-Werner Müller, die den Antielitarismus und Antipluralismus als zentrale Merkmale von Populismus definiert.
- Definition und Abgrenzung von (Rechts-)Populismus
- Analyse der AfD-Programmatik im Hinblick auf Antielitarismus und Antipluralismus
- Bewertung der AfD als rechtspopulistische Partei
- Die Rolle von Medien und Öffentlichkeit in der Wahrnehmung der AfD
- Mögliche Folgen des Rechtspopulismus für die deutsche Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz der AfD-Einordnung als rechtspopulistische Partei. Kapitel 2 definiert den Begriff (Rechts-)Populismus und stellt die Theorie von Jan-Werner Müller vor, die als Grundlage für die Analyse dient. Kapitel 3 analysiert die AfD anhand der Kriterien des Antielitarismus und Antipluralismus und diskutiert, inwieweit die Partei diese Merkmale aufweist.
Schlüsselwörter
Rechtspopulismus, Antielitarismus, Antipluralismus, Alternative für Deutschland (AfD), Populismus-Theorie, Jan-Werner Müller, Medien, Öffentlichkeit, politische Polarisierung.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2017, Ist die Alternative für Deutschland eine rechtspopulistische Partei?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/367054