Im Folgenden besteht das Ziel zum einen darin, allgemeine Anforderungen an Lehrkräfte für den Umgang mit Unterrichtsstörungen (US) zu erarbeiten, die für die Entwicklung der Schüler förderlich sind. Zum anderen sind Interventionsmaßnahmen vorzustellen und zu begründen, die sich in der Literatur als pädagogisch wertvoll etabliert haben. Das Hauptanliegen ist, bestimmten Arten von Störungen entsprechende Interventionsmaßnahmen zuzuordnen und somit eine Orientierungsmöglichkeit für die Störungsbewältigung zu schaffen. Die konkreten Fragen, denen dazu nachgegangen wird, können wie folgt formuliert werden: Welche Arten von US gibt es? Welche pädagogisch wertvollen Interventionsmöglichkeiten stehen Lehrkräften zur Verfügung? Welche Grundsätze sind bei ihrer Durchführung zu beachten? Welche Interventionsmaßnahmen eignen sich für welche Arten von US?
„Störungsfreier Unterricht ist eine didaktische Fiktion“ – Die Aussage LOHMANNS weist auf eine Problematik hin, die Lehrkräften und allen anderen Beteiligten des Schulsystems seit Jahrhunderten eine Sorge bereitet. Sie ist jedoch nicht als Appell zu verstehen, Unterrichtsstörungen (US) hinzunehmen und als unveränderbar anzusehen. Vielmehr kann daraus entnommen werden, wie wichtig es ist, stets auf US vorbereitet zu sein und ein Handlungsrepertoire für ihre Bewältigung parat zu haben. Erscheinungsformen von US sind vielfältig und reichen von harmlosen Zwischenfällen bis hin zu ausgeprägten Konflikten, die das Zusammenleben in einer Klasse erschweren. Als Folge wird neben der Beeinträchtigung des aktuellen „Lehr-Lernprozess[es]“ und dem teilweise erheblichen Zeitverlust in der Stunde, oftmals auch die Gesundheit der Lehrkräfte in Mitleidenschaft gezogen. Nicht zuletzt können ständig wiederholende Störungen und Entmutigungen durch Misserfolge im Umgang mit ihnen einen Beitrag dazu leisten, dass sie an einer seelischen Erschöpfung, dem „Burn-out“ erkranken. Das Belastungserleben von Lehrkräften kann ebenso Auswirkungen auf das „Klassenklima“ , die Unterrichtsqualität, und somit auch auf den Erfolg von Schülern haben. Folglich ist es im Interesse aller Beteiligten, Maßnahmen zur Intervention, sprich zur Bewältigung von US, genauer anzusehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Problemstellung
- 2 Unterrichtsstörungen
- 2.1 Definition
- 2.2 Situation
- 2.3 Lehr-Lern-Prozess
- 2.4 Klassifikation
- 3 Interventionsmaßnahmen
- 3.1 Anforderungen an Lehrkräfte
- 3.2 Klassifikation
- 3.2.1 Lehrerzentrierte Intervention
- 3.2.1.1 Maßnahmen bei akuten Störungssituationen
- 3.2.1.2 Maßnahmen bei wiederkehrenden Störungen
- 3.2.2 Kooperative Intervention
- 3.2.1 Lehrerzentrierte Intervention
- 4 Zuordnungssystem
- 5 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit untersucht die Intervention bei Unterrichtsstörungen. Ziel ist die Annäherung an ein Zuordnungssystem von Interventionsmaßnahmen und den jeweiligen Arten von Unterrichtsstörungen. Die Arbeit analysiert verschiedene Klassifikationen von Störungen und Interventionen und strebt die Entwicklung eines praktikablen Zuordnungssystems an.
- Klassifizierung von Unterrichtsstörungen
- Klassifizierung von Interventionsmaßnahmen
- Anforderungen an Lehrkräfte bei der Intervention
- Entwicklung eines Zuordnungssystems
- Lehrerzentrierte vs. kooperative Intervention
Zusammenfassung der Kapitel
1 Problemstellung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Bachelorarbeit ein und beschreibt die Problemstellung, die darin besteht, ein geeignetes Zuordnungssystem für Interventionsmaßnahmen bei Unterrichtsstörungen zu finden. Es wird die Notwendigkeit einer systematischen Herangehensweise an die Intervention betont und der Forschungsansatz der Arbeit skizziert. Die Lücke in der Literatur bezüglich eines umfassenden Zuordnungssystems wird aufgezeigt und begründet, warum die Entwicklung eines solchen Systems von großer Bedeutung für die Praxis ist.
2 Unterrichtsstörungen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und Klassifizierung von Unterrichtsstörungen. Es werden verschiedene Aspekte von Unterrichtsstörungen beleuchtet, einschließlich der Auswirkungen auf den Lehr-Lern-Prozess und der situationalen Bedingtheit. Es werden verschiedene Perspektiven und Definitionen von Unterrichtsstörungen diskutiert, um ein umfassendes Verständnis des Phänomens zu schaffen. Die Klassifikation dient als Grundlage für die spätere Entwicklung des Zuordnungssystems.
3 Interventionsmaßnahmen: In diesem Kapitel werden verschiedene Interventionsmaßnahmen bei Unterrichtsstörungen vorgestellt und klassifiziert. Es wird zwischen lehrerzentrierten und kooperativen Interventionen unterschieden, wobei die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie die spezifischen Anforderungen an die Lehrkraft im Umgang mit verschiedenen Störungssituationen herausgearbeitet werden. Es werden konkrete Beispiele für Maßnahmen bei akuten und wiederkehrenden Störungen genannt und deren Wirksamkeit diskutiert. Der Fokus liegt auf der praktischen Anwendbarkeit der verschiedenen Methoden.
4 Zuordnungssystem: Dieses Kapitel präsentiert das entwickelte Zuordnungssystem, das die verschiedenen Arten von Unterrichtsstörungen mit geeigneten Interventionsmaßnahmen verbindet. Es beschreibt die Struktur und Funktionsweise des Systems und erläutert die Kriterien für die Zuordnung. Die Begründung der Zuordnungen wird detailliert dargestellt und die praktische Anwendung des Systems wird diskutiert. Das Kapitel zeigt die Anwendung des entwickelten Systems und dessen mögliche Vorteile für Lehrkräfte auf.
Schlüsselwörter
Unterrichtsstörungen, Interventionsmaßnahmen, Lehrkräfte, Zuordnungssystem, Klassifikation, Lehrerzentrierte Intervention, Kooperative Intervention, Lehr-Lern-Prozess, akute Störungen, wiederkehrende Störungen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Intervention bei Unterrichtsstörungen
Was ist das Thema der Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit untersucht Interventionsmaßnahmen bei Unterrichtsstörungen und zielt auf die Entwicklung eines Zuordnungssystems ab, das verschiedene Arten von Störungen mit geeigneten Interventionsmaßnahmen verbindet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: 1. Problemstellung, 2. Unterrichtsstörungen, 3. Interventionsmaßnahmen, 4. Zuordnungssystem und 5. Fazit. Kapitel 2 und 3 befassen sich jeweils mit der Klassifizierung von Unterrichtsstörungen bzw. Interventionsmaßnahmen. Kapitel 4 präsentiert das entwickelte Zuordnungssystem.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Ziel ist die Entwicklung eines praktikablen Zuordnungssystems, das Lehrkräften bei der Auswahl geeigneter Interventionsmaßnahmen bei Unterrichtsstörungen hilft. Die Arbeit analysiert verschiedene Klassifikationen von Störungen und Interventionen und untersucht die Anforderungen an Lehrkräfte.
Welche Arten von Unterrichtsstörungen werden betrachtet?
Die Arbeit betrachtet verschiedene Arten von Unterrichtsstörungen, klassifiziert diese und untersucht deren Auswirkungen auf den Lehr-Lern-Prozess. Die Klassifizierung dient als Grundlage für das entwickelte Zuordnungssystem.
Welche Arten von Interventionsmaßnahmen werden untersucht?
Die Arbeit unterscheidet zwischen lehrerzentrierten und kooperativen Interventionsmaßnahmen. Es werden Maßnahmen für akute und wiederkehrende Störungen betrachtet, und deren Vor- und Nachteile sowie die Anforderungen an die Lehrkraft werden analysiert.
Wie ist das Zuordnungssystem aufgebaut?
Kapitel 4 beschreibt detailliert den Aufbau und die Funktionsweise des entwickelten Zuordnungssystems. Es verbindet verschiedene Arten von Unterrichtsstörungen mit geeigneten Interventionsmaßnahmen und erläutert die Kriterien für die Zuordnung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Unterrichtsstörungen, Interventionsmaßnahmen, Lehrkräfte, Zuordnungssystem, Klassifikation, Lehrerzentrierte Intervention, Kooperative Intervention, Lehr-Lern-Prozess, akute Störungen, wiederkehrende Störungen.
Welche Bedeutung hat die Arbeit für die Praxis?
Die Arbeit bietet Lehrkräften ein praktikables Hilfsmittel zur Auswahl geeigneter Interventionsmaßnahmen bei Unterrichtsstörungen. Das entwickelte Zuordnungssystem soll die systematische und effektive Bewältigung von Störungen im Unterricht unterstützen.
Welche Lücke in der Literatur schließt die Arbeit?
Die Arbeit adressiert die Lücke in der Literatur bezüglich eines umfassenden Zuordnungssystems für Interventionsmaßnahmen bei Unterrichtsstörungen. Sie bietet einen systematischen Ansatz zur Auswahl geeigneter Maßnahmen.
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- Anonym (Author), 2016, Richtig intervenieren? Annäherung an ein Zuordnungssystem von Interventionsmaßnahmen und Unterrichtsstörungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/367901