Selten hat ein Buch für soviel (weltweite) Aufregung gesorgt wie das Buch „The satanic Verses“ von Salman Rushdie, welches am 26. September 1988 in London erschien. Nach anfänglich kleineren Protesten kam es im Laufe der Zeit zu immer heftigeren Reaktionen in der islamischen Welt, bis das Buch am 5. Oktober 1988 in Indien verboten wurde und Ayatollah Khomeini am 14. Februar 1989 eine „Fatwa“ verkündete, in der er die Todesstrafe gegen Rushdie und alle, die an der Verbreitung des Buches beteiligt sind, verkündete. In dieser Arbeit soll mehreren Fragen nachgegangen werden. Zum einem soll dargestellt werden, warum das Buch solch starke Proteste hervorrief, wo also die Ursachen zu suchen sind. Zum anderen soll auch der Frage nach medienethischer Verantwortung nachgegangen werden und ob der Autor evtl. ethische Grenzen überschritten hat. Zuletzt soll dargestellt werden, wie die westlichen Medien auf den „Fall Rushdie“ reagiert haben und ob auch sie „übertriebene Befindlichkeiten“ an den Tag gelegt haben. Im Voraus möchte ich deutlich machen, dass ich, egal was über ethische Verantwortung eines Autors wie Rushdie in dieser Arbeit diskutiert wird und welches Ergebnis am Ende steht, auf keinen Fall so verstanden werden möchte, dass ich auch nur im Ansatz die sogenannte „Fatwa“ Ayatollah Khomeinis gutheiße oder verstehe.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einführung
- 2. Freiheit, Menschenrechte und Blasphemie im Islam
- 2.1 Der Freiheitsbegriff im Islam
- 2.2 Die islamische Menschenrechtserklärung von 1981
- 2.3 Blasphemie im Islam
- 3. Medien und Medienethik
- 3.1 Medienethik im Allgemeinen
- 3.2 Der Islam und die Medien
- 4. Der Fall Rushdie
- 4.1 Die satanischen Verse - Das Buch
- 4.2 Die Blasphemie und die Folgen
- 4.3 Die Frage nach der Ethik
- 5. Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Kontroverse um Salman Rushdies "Die satanischen Verse" und die darauf folgenden Reaktionen. Sie analysiert die Ursachen der heftigen Proteste, beleuchtet den Freiheitsbegriff im Islam und die Frage nach der medienethischen Verantwortung des Autors. Die Rolle der westlichen Medien in der Berichterstattung wird ebenfalls kritisch betrachtet.
- Der Freiheitsbegriff im Islam und seine unterschiedlichen Interpretationen
- Der Begriff der Blasphemie im Islam und seine historischen und aktuellen Konsequenzen
- Die medienethische Verantwortung von Autoren im Kontext religiöser Empfindlichkeiten
- Analyse der Reaktionen auf "Die satanischen Verse" in der islamischen Welt und im Westen
- Die "Fatwa" gegen Rushdie und ihre Bedeutung im Kontext der Menschenrechte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einführung: Die Einleitung stellt den Kontext der "Rushdie-Affäre" dar und beschreibt die kontroverse Reaktion auf Salman Rushdies Buch "Die satanischen Verse". Sie skizziert die Forschungsfragen der Arbeit: die Ursachen der Proteste, die medienethische Verantwortung des Autors und die Reaktion der westlichen Medien. Die Autorin betont, dass die Arbeit die "Fatwa" Khomeinis keinesfalls gutheißt.
2. Freiheit, Menschenrechte und Blasphemie im Islam: Dieses Kapitel erörtert zentrale Begriffe im Zusammenhang mit der Kontroverse. Es analysiert den vielschichtigen Freiheitsbegriff im Islam, der sich von westlichen Konzepten unterscheidet, und diskutiert die Rolle der individuellen Rechte im Verhältnis zur Gemeinschaft (Umma). Die "islamische" Menschenrechtserklärung von 1981 wird als Versuch der Annäherung an westliche Vorstellungen im islamischen Kontext vorgestellt. Das Kapitel untersucht den Begriff der Blasphemie, seine historischen Konsequenzen und seine aktuelle Relevanz.
Schlüsselwörter
Rushdie-Affäre, Blasphemie, Islam, Medienethik, Freiheit, Menschenrechte, Fatwa, islamische Menschenrechtserklärung, Selbstverwirklichung, kollektivistische Betrachtungsweise, Religionsfreiheit.
Häufig gestellte Fragen zu: Analyse der Rushdie-Affäre
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Kontroverse um Salman Rushdies "Die satanischen Verse" und die darauf folgenden Reaktionen. Sie untersucht die Ursachen der heftigen Proteste, beleuchtet den Freiheitsbegriff im Islam und die Frage nach der medienethischen Verantwortung des Autors. Die Rolle der westlichen Medien in der Berichterstattung wird ebenfalls kritisch betrachtet. Die Arbeit verurteilt die Fatwa gegen Rushdie ausdrücklich.
Welche Themenschwerpunkte werden behandelt?
Die Arbeit behandelt den Freiheitsbegriff im Islam und seine unterschiedlichen Interpretationen, den Begriff der Blasphemie im Islam und seine Konsequenzen, die medienethische Verantwortung von Autoren, die Reaktionen auf "Die satanischen Verse" in der islamischen Welt und im Westen sowie die Bedeutung der Fatwa gegen Rushdie im Kontext der Menschenrechte.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es in ihnen?
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung, die den Kontext der "Rushdie-Affäre" und die Forschungsfragen der Arbeit darstellt. Kapitel 2 erörtert den Freiheitsbegriff im Islam, die islamische Menschenrechtserklärung von 1981 und den Begriff der Blasphemie. Kapitel 3 behandelt Medienethik im Allgemeinen und im Kontext des Islam. Kapitel 4 analysiert den Fall Rushdie, "Die satanischen Verse", die darauf folgenden Reaktionen und die ethischen Fragen. Die Arbeit schließt mit einem Resümee.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Rushdie-Affäre, Blasphemie, Islam, Medienethik, Freiheit, Menschenrechte, Fatwa, islamische Menschenrechtserklärung, Selbstverwirklichung, kollektivistische Betrachtungsweise, Religionsfreiheit.
Wie ist der Freiheitsbegriff im Islam dargestellt?
Die Arbeit analysiert den vielschichtigen Freiheitsbegriff im Islam, der sich von westlichen Konzepten unterscheidet und die Rolle der individuellen Rechte im Verhältnis zur Gemeinschaft (Umma) diskutiert.
Welche Rolle spielt die Blasphemie im Islam?
Das Kapitel über Blasphemie untersucht den Begriff, seine historischen Konsequenzen und seine aktuelle Relevanz im Kontext der "Rushdie-Affäre".
Wie wird die medienethische Verantwortung behandelt?
Die Arbeit untersucht die medienethische Verantwortung von Autoren im Kontext religiöser Empfindlichkeiten und analysiert die Rolle der westlichen Medien bei der Berichterstattung über den Fall.
Wie wird der Fall Rushdie analysiert?
Der Fall Rushdie wird umfassend analysiert, inklusive der Beschreibung des Buches "Die satanischen Verse", der darauf folgenden Reaktionen, der Fatwa und der ethischen Fragen, die sich daraus ergeben.
- Arbeit zitieren
- Marko Tomasini (Autor:in), 2005, Religion, Freiheit, Blasphemie - Die "Rushdie-Affäre", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36791