Internationale Kooperationen, Joint Ventures und länderübergreifende strategische Verbindungen stehen für viele Unternehmen im Zeitalter von Vernetzung und Globalisierung auf der Tagesordnung. Die Internationalisierung eines Unternehmens und die damit verbundene Integration unterschiedlicher (Unternehmens-) Kulturen beinhaltet kommunikative Prozesse, die bewusst von oberster Managementebene gesteuert und längerfristig angelegt werden müssen, denn ein tieferes und umfassenderes Verständnis von interkulturellem Management wird Auswirkungen auf Unternehmensstrategien und Geschäftsprozesse auf allen Ebenen haben. Interkulturelle Fragestellungen jedoch werden oft erst dann berücksichtigt, wenn in der Praxis massive Probleme auftreten. Gerade bei mittelständischen Betrieben findet dieser Bereich kaum Beachtung. Fortschrittliche, unternehmerisch strategische Entscheidungen können nur auf einem eingehenden Verständnis davon, wie verschieden die Wahrnehmung der Welt sein kann, aufgebaut werden.
Interkulturelle Kompetenz kann erlernt werden. Denn interkulturelle Kompetenz, also die Fähigkeit von Management und Mitarbeitern, Beziehungen zu anderen Kulturen aufzubauen, sowie interkulturelle Synergieeffekte bewusst einzusetzen und zu nutzen, wird zu einer Schlüsselanforderung im Zusammenwachsen der EU. Dazu gehören kleine und mittelständische Organisationen gleichermaßen wie die großen Konzerne. Eine Untersuchung des Institutes für Interkulturelles Management in Bad Honnef hat ergeben, dass zwischen 13 und 30 Prozent aller Auslandsaktivitäten aufgrund kultureller Konflikte scheitern.
Vorrangiges Ziel meiner Diplomarbeit ist es, das "persönliche Blickfeld" auf die kulturelle Vielfalt zu erweitern. Denn mit Kultur verhält es sich wie mit einer Brille: Man sieht durch sie hindurch, ohne zu wissen, wie schlecht man ohne sehen kann, bzw. dass vielleicht eine neue Brille gebraucht wird. Denn jemand der eine Brille hat, weiß nicht wie schlecht er sieht.
Der erste Schritt besteht daher darin, die eigene kulturelle Brille zu schärfen, indem theoretische Kulturunterschiede deutlich gemacht werden. Der 1. Teil nähert sich dem Thema interkulturelle Kompetenz theoretisch, indem die Begriffe definiert werden. Danach schließt sich im 2. Teil die Abstimmung der interkulturellen Kompetenz im Mittelstand an. Der 3. Teil der Diplomarbeit beschäftigt sich mit kleinen kulturellen Länderanalysen von Deutschland, Spanien, Ungarn und Rumänien.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- 1 INTERKULTURELLE KOMPETENZ
- 1.1 DER KULTURBEGRIFF
- 1.1.1 Was ist Kultur
- 1.1.2 Kulturelemente
- 1.1.3 Kulturtheorien
- 1.1.3.1 Kulturdimensionen nach Hofstede
- 1.1.3.2 Maßstäbe für kulturelle Unterschiede nach Lewis
- 1.1.3.3 Kritische Betrachtung von Kulturtheorien
- 1.2 UNTERNEHMENSKULTUR
- 1.3 INTERKULTURELLE KOMMUNIKATION
- 1.3.1 Was ist Kommunikation?
- 1.3.1.1 Der Kommunikationsprozess und die Kommunikationsarten
- 1.3.1.2 Gestenarme und -reiche Kulturen – High- und Low - context
- 1.3.2 Fehlerquellen in der Kommunikation
- 1.3.2.1 Non-verbale Fehlerquellen in der Körpersprache
- 1.3.2.2 Verbale Fehlerquelle - die Kommunikationskluft
- 1.3.3 Das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun
- 1.4 INTERKULTURELLE KOMPETENZ
- 1.4.1 Was ist Interkulturelle Kompetenz?
- 1.5 DER KULTURSCHOCK UND DER ANPASSUNGSPROZESS
- 2 INTERKULTURELLE KOMPETENZ ALS CHANCE FÜR DEN MITTELSTAND
- 2.1 GESCHICHTE DER GLOBALISIERUNG
- 2.2 DER MITTELSTAND IM INTERNATIONALEN GESCHÄFT
- 2.2.1 Definition eines mittelständischen Unternehmens
- 2.2.2 Unterschiede zwischen mittelständischen und großen Unternehmen hinsichtlich internationaler Geschäftstätigkeit
- 2.2.3 Lösungen für den Mittelstand im internationalen Geschäft
- 2.2.3.1 Die Integration von Wettbewerbs- und Landeskulturzielen
- 2.2.3.2 Dachmarkenstrategie
- 2.2.3.3 Das Netzwerk als Lösung
- 2.3 DAS NETZWERK - DER DIENSTLEISTUNGSANBIETER IM INTERKULTURELLEN MANAGEMENT
- 2.3.1 Die interkulturelle Anbieterleistungslücke
- 2.3.2 Nachfragerleistungslücke
- 2.4 INTERKULTURELLE KOMPETENZ IM MITTELSTAND
- 3 DIE DLZ DEUTSCHES DIENSTLEISTUNGSZENTRUM AKTIENGESELLSCHAFT
- 3.1 ENTWICKLUNG DER DLZ AG
- 3.1.1 Zeittafel
- 3.1.2 Unternehmenszweck
- 3.2 STARKES NETZWERK OHNE PAPIERTIGER
- 3.3 KLEINE KULTURELLE LÄNDERSTUDIEN
- 3.3.1 Kleine Länderstudie Deutschland
- 3.3.1.1 Klima, Verwaltungsgliederung und Bevölkerungsdaten
- 3.3.1.2 Geschichte Deutschlands
- 3.3.1.3 Wirtschaftliche Lage Deutschlands
- 3.3.1.4 Deutsche Kultur
- 3.3.2 Kleine Länderstudie Spanien
- 3.3.2.1 Klima, Verwaltungsgliederung und Bevölkerungsdaten
- 3.3.2.2 Geschichte Spaniens
- 3.3.2.3 Wirtschaftliche Lage Spaniens
- 3.3.2.4 Spanische Kultur
- 3.3.3 Kleine Länderstudie Ungarn
- 3.3.3.1 Klima, Verwaltungsgliederung und Bevölkerungsdaten
- 3.3.3.2 Geschichte Ungarns
- 3.3.3.3 Wirtschaftliche Lage Ungarns
- 3.3.3.4 Ungarische Kultur
- 3.3.4 Kleine Länderstudie Rumänien
- 3.3.4.1 Klima, Verwaltungsgliederung und Bevölkerungsdaten
- 3.3.4.2 Geschichte Rumäniens
- 3.3.4.3 Wirtschaftliche Lage Rumäniens
- 3.3.4.4 Rumänische Kultur
- 3.3.5 Kleine Länderstudie der EU
- 3.3.5.1 Mitgliedsstaaten und Bevölkerungsdaten und Klima der EU
- 3.3.5.2 Geschichte der EU
- 3.3.5.3 Wirtschaftliche Lage der EU
- 3.3.5.4 Europäische Werte – Existiert eine europäische Kultur?
- 3.4 HINTERGRUNDWISSEN ZUR ENTWICKLUNG VON INTERKULTURELLER KOMPETENZ
- SCHLUSSBETRACHTUNG
- LITERATURVERZEICHNIS
- Die Relevanz des Kulturbegriffs für die internationale Geschäftswelt
- Die Bedeutung von interkultureller Kompetenz für den Mittelstand
- Die Herausforderungen und Chancen der interkulturellen Kommunikation im Geschäftsleben
- Die Rolle von Netzwerken im interkulturellen Management
- Die Bedeutung kleiner Länderstudien zur Entwicklung von interkultureller Kompetenz
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit untersucht die Bedeutung interkultureller Kompetenz für den Erfolg von mittelständischen Unternehmen in einem globalisierten Umfeld. Sie analysiert die Bedeutung von Kultur im Allgemeinen sowie die besonderen Herausforderungen und Chancen der interkulturellen Kommunikation im Kontext des Mittelstands.
Zusammenfassung der Kapitel
Kapitel 1 beleuchtet den Kulturbegriff und seine Relevanz für die internationale Geschäftswelt. Es werden verschiedene Kulturtheorien vorgestellt und deren Kritikpunkte analysiert. Das Kapitel beleuchtet zudem die Bedeutung von Unternehmenskultur und Interkultureller Kommunikation. Kapitel 2 analysiert die Bedeutung von interkultureller Kompetenz für den Mittelstand. Es werden die Geschichte der Globalisierung sowie die Herausforderungen und Chancen der internationalen Geschäftstätigkeit für mittelständische Unternehmen beleuchtet. Kapitel 3 stellt die DLZ Deutsches Dienstleistungszentrum AG vor, ein Unternehmen, das sich auf die Unterstützung von Mittelständlern im internationalen Geschäft konzentriert. Es werden die Entwicklung des Unternehmens, seine Ziele und die Bedeutung von kleinen Länderstudien für die Förderung von interkultureller Kompetenz im Unternehmen beleuchtet.
Schlüsselwörter
Interkulturelle Kompetenz, Kultur, Globalisierung, Mittelstand, Internationalisierung, Kommunikation, Netzwerk, Dienstleistung, DLZ AG, Länderstudien.
- Arbeit zitieren
- Tanja Oppek (Autor:in), 2004, Interkulturelle Kompetenz als Chance des Mittelstandes, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/36875
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