Die Schematherapie ist eine methodenintegrative Weiterentwicklung der herkömmlichen kognitiven Verhaltenstherapie, welche Mitte der achtziger Jahre von Jeffery Young und Kollegen entwickelt wurde. Sie integriert die kognitive Verhaltenstherapie mit
Elementen aus der Tiefenpsychologie, Transaktionsanalyse, Bindungstheorie, Gestalttherapie und weiteren etablierten psychologischen Theorien und Therapieverfahren zu einem „facettenreichen Gesamtkonzept und Behandlungsmodell“ (Young, Klosko, & Weishaar, 2005, S. 29). Der Schwerpunkt wird dabei auf kognitive, behaviorale und emotionale Methoden sowie auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung gelegt.
Die Schematherapie wurde für Patienten mit Persönlichkeitsstörungen und anderen chronischen psychischen Problemen entwickelt, bei denen die herkömmlichen Behandlungen nicht zum gewünschten Erfolg führen konnten. Young befasste sich diesbezüglich zunächst vorrangig mit dem Schemakonzept (s. Abschn. 1.2), entwickelte dann aber bald den Schemamodusansatz (s. Abschn. 1.3). Dieser Ansatz wurde von Arnoud Arntz und Kollegen maßgebend weiterentwickelt und empirisch untersucht (Jacob & Arntz, 2014; Zens & Jacob, 2013)
Inhaltsverzeichnis
- 1 Grundlagen und Entwicklung des Schemamoduskonzepts
- 1.1 Einführung
- 1.2 Grundlagen des Schemakonzepts
- 1.2.1 Maladaptive Schemata
- 1.2.2 Dysfunktionale Bewältigungsstrategien
- 1.3 Das Schemamoduskonzept
- 2 Die Schematherapie in der Anwendung
- 2.1 Störungsübergreifende Konzeption eines Modusmodells
- 2.2 Störungsspezifisches Modusmodell am Beispiel der Borderline-Störung
- 2.3 Therapeutisches Vorgehen - Arbeiten mit dem Modusmodell
- 2.3.1 Kognitive Methoden
- 2.3.2 Behaviorale Methoden
- 2.3.3 Emotionsfokussierte Methoden
- 2.3.4 Gestaltung der Therapiebeziehung
- 2.4 Therapieablauf und Therapiedauer
- 3 Empirische Evidenz und Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Schematherapie, einer integrationsorientierten Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie. Ziel ist es, das Schemamoduskonzept und seine Anwendung in der Therapie zu erläutern. Die Arbeit beleuchtet die theoretischen Grundlagen, das therapeutische Vorgehen und die empirische Evidenz.
- Grundlagen des Schemakonzepts und die Entwicklung des Schemamoduskonzepts
- Maladaptive Schemata und dysfunktionale Bewältigungsstrategien
- Anwendung der Schematherapie, insbesondere das Arbeiten mit dem Modusmodell
- Therapeutische Methoden und der Therapieablauf
- Empirische Befunde zur Wirksamkeit der Schematherapie
Zusammenfassung der Kapitel
1 Grundlagen und Entwicklung des Schemamoduskonzepts: Dieses Kapitel führt in die Schematherapie ein, eine integrative Therapieform, die kognitive Verhaltenstherapie mit Elementen anderer Therapieansätze verbindet. Es werden die Grundlagen des Schemakonzepts – die Entstehung maladaptiver Schemata aufgrund unerfüllter Grundbedürfnisse in der Kindheit – und die damit verbundenen dysfunktionalen Bewältigungsstrategien (Schemavermeidung, Unterwerfung, Überkompensation) detailliert erklärt. Der Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung des Schemamoduskonzepts als Antwort auf die Komplexität der Interaktion verschiedener Schemata und Bewältigungsstrategien bei Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen. Der Schemamodus wird als situationsbezogenes Programm der Verhaltenssteuerung vorgestellt, das Emotionen, Kognitionen und Handlungen beeinflusst.
2 Die Schematherapie in der Anwendung: Dieses Kapitel beschreibt die praktische Anwendung der Schematherapie. Es wird ein störungsübergreifendes und ein störungsspezifisches Modusmodell (am Beispiel der Borderline-Störung) vorgestellt. Der Fokus liegt auf dem therapeutischen Vorgehen, das kognitive, behaviorale und emotionsfokussierte Methoden sowie die Gestaltung der therapeutischen Beziehung umfasst. Der Therapieablauf und die Therapiedauer werden ebenfalls erläutert. Es wird gezeigt, wie das Modusmodell in der Therapie eingesetzt wird, um die verschiedenen emotionalen Zustände und Verhaltensweisen des Patienten zu verstehen und zu bearbeiten.
Schlüsselwörter
Schematherapie, Schemamoduskonzept, maladaptive Schemata, dysfunktionale Bewältigungsstrategien, kognitive Verhaltenstherapie, Persönlichkeitsstörungen, Modusmodell, Therapiemethoden, empirische Evidenz.
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Schematherapie und das Schemamoduskonzept
Was ist der Inhalt dieser Seminararbeit?
Diese Seminararbeit behandelt die Schematherapie, eine integrative Weiterentwicklung der kognitiven Verhaltenstherapie. Sie erklärt das Schemamoduskonzept, seine Anwendung in der Therapie, die theoretischen Grundlagen, das therapeutische Vorgehen und die empirische Evidenz. Die Arbeit umfasst die Grundlagen des Schemakonzepts, maladaptive Schemata und dysfunktionale Bewältigungsstrategien, die Anwendung der Schematherapie mit dem Modusmodell, therapeutische Methoden, den Therapieablauf und empirische Befunde zur Wirksamkeit.
Was sind die zentralen Themen der Seminararbeit?
Die zentralen Themen sind: Grundlagen des Schemakonzepts und die Entwicklung des Schemamoduskonzepts; maladaptive Schemata und dysfunktionale Bewältigungsstrategien; Anwendung der Schematherapie, insbesondere das Arbeiten mit dem Modusmodell; therapeutische Methoden und der Therapieablauf; und empirische Befunde zur Wirksamkeit der Schematherapie.
Was sind maladaptive Schemata und dysfunktionale Bewältigungsstrategien?
Maladaptive Schemata sind negative und unflexible Denkmuster, die sich in der Kindheit aufgrund unerfüllter Grundbedürfnisse entwickeln. Dysfunktionale Bewältigungsstrategien (Schemavermeidung, Unterwerfung, Überkompensation) sind Strategien, die Personen entwickeln, um mit diesen Schemata umzugehen, aber langfristig zu weiteren Problemen führen können.
Wie wird das Schemamoduskonzept in der Therapie angewendet?
Das Schemamoduskonzept hilft, die Komplexität der Interaktion verschiedener Schemata und Bewältigungsstrategien zu verstehen. Die Therapie nutzt kognitive, behaviorale und emotionsfokussierte Methoden, um mit den verschiedenen emotionalen Zuständen und Verhaltensweisen des Patienten zu arbeiten. Die Gestaltung der therapeutischen Beziehung spielt dabei eine wichtige Rolle.
Welche therapeutischen Methoden werden in der Schematherapie eingesetzt?
Die Schematherapie nutzt ein breites Spektrum an Methoden, darunter kognitive Techniken (z.B. kognitive Umstrukturierung), behaviorale Techniken (z.B. Rollenspiele, Exposition), emotionsfokussierte Methoden (z.B. Emotionsregulationstraining) und die gezielte Gestaltung der therapeutischen Beziehung.
Welche Störung wird im störungsspezifischen Modusmodell als Beispiel verwendet?
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung dient als Beispiel für ein störungsspezifisches Modusmodell in der Seminararbeit.
Gibt es empirische Evidenz für die Wirksamkeit der Schematherapie?
Die Seminararbeit beleuchtet die empirische Evidenz zur Wirksamkeit der Schematherapie, jedoch ohne detaillierte Ergebnisse zu präsentieren. Es wird lediglich erwähnt, dass dieser Aspekt behandelt wird.
Was sind die Schlüsselwörter der Seminararbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Schematherapie, Schemamoduskonzept, maladaptive Schemata, dysfunktionale Bewältigungsstrategien, kognitive Verhaltenstherapie, Persönlichkeitsstörungen, Modusmodell, Therapiemethoden, empirische Evidenz.
- Arbeit zitieren
- Anna-Lena Broß (Autor:in), 2016, Die Schematherapie. Ein Überblick über theoretische Grundlagen und praktische Anwendung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/368903