Partizipation spielt auch in der frühkindlichen Erziehung eine immer größere Rolle. In einer katholischen Kindertagesstätte wurde deshalb das Beschwerdemanagement für Kinder eingeführt, das ihnen erlaubt, Beschwerden aktiv vorzubringen. Das Recht der Kinder, sich beschweren zu dürfen, ist seit dem 01. Januar 2012 im § 45 SGB VIII festgeschrieben. Dort heißt es: "Die Erlaubnis ist zu erteilen […], wenn zur Sicherung der Rechte von Kindern und Jugendlichen in der Einrichtung geeignete Verfahren der Beteiligung sowie der Möglichkeit der Beschwerde in persönlichen Angelegenheiten Anwendung finden". Ziel dieses Gesetzes und der Einführung von Beschwerdeverfahren ist die Eindämmung von Machtmissbrauch jeglicher Art. Deshalb ist es besonders wichtig, dieses Recht der Kinder im Alltag umzusetzen.
Hier wird der Begriff "Beschwerde" definiert, neun Leitlinien festgesetzt, und sodann ein Beschwerdemanagement eingeführt. Unter anderem mithilfe einer sogenannten Beschwerdebox oder Beschwerdewand wird Kindern die Möglichkeit geboten, Beschwerden schnell und einfach kundzutun. Ein schwieriger Schritt besteht zunächst auch darin, die Kinder selbst auf ihre Rechte aufmerksam zu machen, bietet jedoch gleichzeitig eine besondere Möglichkeit: den Kindern eine Stimme zu geben.
In diesem Bericht findet sich daher eine Übersicht über Planung, Durchführung und Ergebnisse dieses Experimentes in einer Kita in Andernach.
Inhaltsverzeichnis
- Beschwerdemanagement für Kinder
- Planung und interne Kommunikation
- Praktische Ein- und Durchführung in den Gruppen
- Gruppenübergreifendes Beschwerdemanagement
- Eltern und Medienpräsenz
- „Kleines“ Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit beschreibt die Einführung und Umsetzung eines Beschwerdemanagements für Kinder in der Kita X in Andernach. Der Text beleuchtet die Notwendigkeit, Kinder aktiv am Gestaltungsprozess ihrer Umgebung zu beteiligen und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Bedürfnisse und Anliegen zu äußern.
- Recht der Kinder auf Beschwerde und Partizipation
- Entwicklung und Implementierung eines Beschwerdemanagementsystems
- Praxisbeispiele und Herausforderungen bei der Umsetzung des Beschwerdemanagements
- Bedeutung der Kommunikation und Kooperation mit Eltern und anderen Stakeholdern
- Reflexion und Weiterentwicklung des Beschwerdemanagements
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Beschwerdemanagement für Kinder: Dieses Kapitel legt den rechtlichen und pädagogischen Rahmen für die Einführung eines Beschwerdemanagements für Kinder dar und erläutert die Bedeutung der Partizipation in der frühen Bildung.
- Kapitel 2: Planung und interne Kommunikation: Dieses Kapitel beschreibt die Planung und Durchführung der Einführung eines Beschwerdemanagements innerhalb des Teams der Kita X. Es werden wichtige Aspekte wie die Definition des Begriffs "Beschwerde" und die Entwicklung von Leitlinien für die Umsetzung des Beschwerdemanagements diskutiert.
- Kapitel 3: Praktische Ein- und Durchführung in den Gruppen: Dieses Kapitel fokussiert auf die praktische Umsetzung des Beschwerdemanagements in einer der vier Gruppen der Kita X. Es werden verschiedene Instrumente zur Beschwerdeerfassung vorgestellt und die Erfahrungen der Erzieherinnen im Umgang mit den Beschwerden der Kinder beschrieben.
- Kapitel 4: Gruppenübergreifendes Beschwerdemanagement: Dieses Kapitel behandelt die Erweiterung des Beschwerdemanagements auf ein gruppenübergreifendes Niveau und die Zusammenarbeit mit anderen Einrichtungen wie dem Kinderrat und Elternrat.
Schlüsselwörter
Beschwerdemanagement, Kinderrechte, Partizipation, frühkindliche Bildung, Kita, Kita X, Andernach, Kinderrat, Elternrat, Kommunikation, Kooperation.
- Quote paper
- Simon Mönikes (Author), 2017, Partizipation in der frühkindlichen Erziehung. Beschwerdemanagement für Kinder in einer katholischen Kindertagesstätte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369106