Das Thema dieser Hausarbeit, welche ich im Rahmen eines Proseminars, das sich mit Hartmanns von Aue höfischem Roman „Erec“ beschäftigt hat, verfasst habe, lautet: „Höfische Repräsentation im „Erec“ Hartmanns von Aue“. Ziel der Arbeit ist es, durch schrittweise Analyse der einzelnen Szenen in Hartmanns Roman die oben genannte Leitfrage zu beantworten und in einem abschließenden Fazit zusammenzufassen.
Zunächst werde ich erläutern, was man allgemein um 1200 unter höfischer Repräsentation versteht, und werde dann näher darauf eingehen, wie sich die Repräsentationsaufgaben eines Ritters von denen eines Herrschers unterscheiden. Anschließend werde ich, unter Berücksichtigung der Fragestellung „Inwiefern entspricht das Verhalten Erecs den Vorstellungen von einem idealen Ritter bzw. Herrscher um 1200?“, auf den höfischen Roman „Erec“ von Hartmann von Aue Bezug nehmen. Zunächst konzentriere ich mich darauf, inwieweit Erec, der am Artushof groß wird, seinen Pflichten als guter Ritter nachkommt, und betrachte dabei insbesondere die „Zwergenschande“. Darüber hinaus gehe ich darauf ein, wie er mit dieser Schande umgeht und versucht, seine Ehre wiederherzustellen. Im weiteren Verlauf der Handlung im „Erec“ wird dieser von seinem Vater zum Herrscher des Landes ernannt, sodass sich seine Repräsentationsaufgaben verändern. Ich gehe daher zusätzlich darauf ein, wie Erec mit dieser Veränderung umgeht und wie er es schafft, letztendlich ein vorbildlicher Herrscher zu werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Höfische Repräsentation
- 2.1 Allgemeine Definition von höfischer Repräsentation
- 2.2 Repräsentationsaufgaben eines Ritters
- 2.3 Repräsentationsaufgaben eines Herrschers
- 3. Bezug zum „Erec“ Hartmanns von Aue
- 3.1 Erec als Ritter
- 3.2 Erec als Herrscher
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die höfische Repräsentation im „Erec“ Hartmanns von Aue. Sie analysiert zunächst den allgemeinen Begriff der höfischen Repräsentation um 1200 und differenziert die Repräsentationsaufgaben von Rittern und Herrschern. Im Hauptteil wird Erecs Verhalten im Roman im Hinblick auf die Vorstellungen eines idealen Ritters und Herrschers dieser Zeit untersucht.
- Höfische Repräsentation im Hochmittelalter
- Unterschiede in den Repräsentationsaufgaben von Rittern und Herrschern
- Erecs Entwicklung als Ritter
- Erecs Entwicklung als Herrscher
- Erecs Handeln im Kontext der höfischen Ideale
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt das Thema der Arbeit: die höfische Repräsentation im „Erec“ Hartmanns von Aue. Sie skizziert den methodischen Ansatz, der eine schrittweise Analyse einzelner Szenen umfasst, um die Leitfrage nach Erecs Übereinstimmung mit den Vorstellungen eines idealen Ritters und Herrschers zu beantworten. Der Fokus liegt auf der Untersuchung von Erecs Pflichten als Ritter, insbesondere im Kontext der „Zwergenschande“, und seiner Entwicklung zum Herrscher.
2. Höfische Repräsentation: Dieses Kapitel bietet eine umfassende Darstellung des Begriffs der höfischen Repräsentation um 1200. Es beleuchtet das literarische Interesse an einem idealisierten Hofleben, das negative Aspekte des Mittelalters ausblendet. Der Begriff „Repräsentation“ wird vielschichtig definiert und mit dem Ideal von „hövesch“ verknüpft – einer Verbindung von äußerem Glanz und innerer Tugend. Der Unterschied in der Repräsentation von Rittern und Herrschern wird herausgestellt, wobei die Bedeutung von äußerer Erscheinung, ritterlichem Können und der Kommunikation von Ruhm für Ritter betont wird. Für den Herrscher wird die Wahrung des Friedens, die wirtschaftliche Versorgung des Landes und die Repräsentation durch Feste und Großzügigkeit hervorgehoben.
3. Bezug zum „Erec“ Hartmanns von Aue: Dieses Kapitel untersucht Erecs Handeln anhand der zuvor definierten Konzepte der höfischen Repräsentation. Es analysiert, inwieweit Erec seinen Pflichten als Ritter nachkommt, seinen Umgang mit der „Zwergenschande“ und seine anschließende Wiederherstellung seiner Ehre. Weiterhin befasst sich dieses Kapitel mit Erecs Entwicklung zum Herrscher und seiner Fähigkeit, ein vorbildlicher Herrscher zu werden. Die Analyse des Kapitels integriert die Aspekte des Rittertums und der Herrschaft, um Erecs Entwicklung und sein Verhalten im Kontext der höfischen Ideale zu verstehen.
Schlüsselwörter
Höfische Repräsentation, Hartmann von Aue, Erec, Ritter, Herrscher, Mittelalter, „Zwergenschande“, Ehre, Gesellschaftsideal, hövesch.
Häufig gestellte Fragen zu: Höfische Repräsentation in Hartmanns von Aues "Erec"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die höfische Repräsentation im mittelhochdeutschen Epos "Erec" von Hartmann von Aue. Sie untersucht, wie Erec als Ritter und später als Herrscher die gesellschaftlichen Ideale seiner Zeit verkörpert.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die höfische Repräsentation im Hochmittelalter, die Unterschiede in den Repräsentationsaufgaben von Rittern und Herrschern, Erecs Entwicklung als Ritter und Herrscher sowie sein Handeln im Kontext der höfischen Ideale. Ein besonderer Fokus liegt auf Erecs Umgang mit der "Zwergenschande".
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur allgemeinen Definition von höfischer Repräsentation, ein Kapitel zum Vergleich der Repräsentationsaufgaben von Rittern und Herrschern, ein Kapitel zur Analyse von Erecs Verhalten im "Erec" und ein Fazit. Die Einleitung beschreibt den methodischen Ansatz und die Leitfrage der Arbeit.
Was versteht die Arbeit unter „höfischer Repräsentation“?
Die Arbeit definiert „höfische Repräsentation“ vielschichtig und verbindet sie mit dem Ideal von „hövesch“, einer Verbindung von äußerem Glanz und innerer Tugend. Sie betrachtet die Bedeutung von äußerer Erscheinung, ritterlichem Können und der Kommunikation von Ruhm für Ritter. Für Herrscher betont sie die Wahrung des Friedens, die wirtschaftliche Versorgung des Landes und Repräsentation durch Feste und Großzügigkeit.
Wie wird Erecs Verhalten analysiert?
Erecs Verhalten wird im Hinblick auf die zuvor definierten Konzepte der höfischen Repräsentation analysiert. Die Arbeit untersucht, inwieweit Erec seinen Pflichten als Ritter nachkommt, seinen Umgang mit der "Zwergenschande" und seine Entwicklung zum Herrscher. Die Analyse integriert die Aspekte des Rittertums und der Herrschaft, um Erecs Entwicklung und sein Verhalten im Kontext der höfischen Ideale zu verstehen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Höfische Repräsentation, Hartmann von Aue, Erec, Ritter, Herrscher, Mittelalter, „Zwergenschande“, Ehre, Gesellschaftsideal, hövesch.
Welche Methode wird angewendet?
Die Arbeit verwendet eine schrittweise Analyse einzelner Szenen im "Erec", um Erecs Übereinstimmung mit den Vorstellungen eines idealen Ritters und Herrschers zu untersuchen.
Welche Kapitel gibt es?
Die Arbeit enthält die folgenden Kapitel: Einleitung, Höfische Repräsentation (mit Unterkapiteln zu allgemeinen Definitionen und den Repräsentationsaufgaben von Rittern und Herrschern), Bezug zum „Erec“ Hartmanns von Aue (mit Unterkapiteln zu Erec als Ritter und Erec als Herrscher) und Fazit.
- Quote paper
- Annika Brinkmann (Author), 2014, Höfische Repräsentation im "Erec" von Hartmann von Aue, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369311