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Die Konstruktion und Funktion politischer Mythen. Der Ernst-Thälmann-Mythos in der geschichtspolitischen Strategie der DDR

Titel: Die Konstruktion und Funktion politischer Mythen. Der Ernst-Thälmann-Mythos in der geschichtspolitischen Strategie der DDR

Hausarbeit , 2017 , 24 Seiten , Note: 1,3

Autor:in: Julian Dressler (Autor:in)

Geschichte Deutschlands - Nachkriegszeit, Kalter Krieg
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Zusammenfassung Leseprobe Details

In dieser Hausarbeit wird untersucht, inwiefern die Mythisierung der Person Ernst Thälmann zur Legitimation der SED beitragen konnte.

Der Philosoph Ernst Cassirer hielt es für offensichtlich, „daß große Massen viel leichter durch die Gewalt der Einbildung bewegt werden, als durch reine physische Gewalt.“ Die Einbildung speist sich aus dem Material der Erinnerung. Wer bestimmen kann, wer oder was auf welche Art und Weise zu erinnern ist, hält demnach ein bedeutendes Machtmittel in seinen Händen. Dieses Machtmittel anzuwenden, das heißt jede Handlung eines politischen Akteurs, die darauf abzielt, zur Beantwortung der Frage nach dem richtigen Objekt und dem angemessenen Modus der kollektiven Erinnerung einer sozialen Gruppe beizutragen, ist als geschichtspolitische Handlung zu betrachten. Eine solche Steuerung des Geschichtsbildes – einer Staatsbevölkerung zum Beispiel – kann zur Legitimation politischen Handelns beitragen, indem sie dieses Handeln als notwendige Reaktion auf die (konstruierte) Vergangenheit darstellt.

Die geschichtspolitische Aktivität der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) ist aus zweierlei Gründen ein besonders interessantes Untersuchungsobjekt für eine Analyse geschichtspolitischer Strategien. Zum einen „verfügte die DDR über keine selbstverständliche, nationalstaatliche Grundlage“, die das Handeln ihrer Regierung oder überhaupt erst ihre Existenz als Staat hätte legitimieren können. Aus diesem Mangel erwuchs die Not nach einer alternativen identitätsstiftenden Narration, denn „Herrschaft braucht Herkunft.“ Um das nötige Verständnis von Einheit in einer sozialen Gruppe herzustellen, bedarf es einer Kontinuitätsnarration, die das Bestehen der Gruppe aus einer gemeinsamen Vergangenheit erklärt. Eine soziale Gruppe, also eine imaginierte Gemeinschaft wie eine Nation oder ein Volk, existiert nur, insoweit sie sich selbst als solche versteht.6 Zum anderen boten die Strukturen des totalitären Staates DDR der dort herrschenden Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) die Möglichkeit, eine solche Narration auf allen Kanälen zu verbreiten, um die entworfene kollektive Identität populär zu machen und im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. [...]

Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

  • Einleitung
  • Der politische Mythos
    • Bedeutsamkeit: die Währung des Mythos
    • Der politische Mythos als Zeichensystem
  • Politischer Mythos in der DDR
    • Ernst Thälmann als sozialistischer Held
    • Die Arbeit am Ernst-Thälmann-Mythos im DEFA-Film
  • Schlussbetrachtung
  • Literaturverzeichnis

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Diese Hausarbeit untersucht die Konstruktion und Funktion des Ernst-Thälmann-Mythos als elementarer Bestandteil der geschichtspolitischen Strategie der DDR. Sie analysiert, inwiefern die von der SED lancierte Narration um den Vorsitzenden der KPD in der Weimarer Republik dazu beitrug, die Legitimität der DDR als Staat und der Politik der SED zu stärken.

  • Der politische Mythos als Werkzeug zur Konstruktion von Identität und Legitimation
  • Die Bedeutung der Erinnerungskultur für politische Strategien
  • Die Konstruktion und Verbreitung von Mythen im Kontext der DDR-Propaganda
  • Die Rolle des Ernst-Thälmann-Mythos in der SED-Ideologie
  • Die Verwendung von Film als Medium der Geschichtspolitik

Zusammenfassung der Kapitel

  • Die Einleitung beleuchtet die Bedeutung der Erinnerungskultur für die Legitimation politischer Handlungen und stellt den Ernst-Thälmann-Mythos als ein zentrales Element der geschichtspolitischen Strategie der DDR vor.
  • Das Kapitel "Der politische Mythos" definiert den Begriff und untersucht seine Funktionen in Bezug auf die Konstruktion von Identität und Legitimation.
  • Im Kapitel "Politischer Mythos in der DDR" wird der Ernst-Thälmann-Mythos als sozialistischer Held dargestellt und seine Konstruktion und Verbreitung im DEFA-Film analysiert.

Schlüsselwörter

Politischer Mythos, Geschichtspolitik, Erinnerungskultur, DDR, SED, Ernst Thälmann, DEFA-Film, Propaganda, Legitimation, Identität, Sozialismus.

Ende der Leseprobe aus 24 Seiten  - nach oben

Details

Titel
Die Konstruktion und Funktion politischer Mythen. Der Ernst-Thälmann-Mythos in der geschichtspolitischen Strategie der DDR
Hochschule
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Note
1,3
Autor
Julian Dressler (Autor:in)
Erscheinungsjahr
2017
Seiten
24
Katalognummer
V369351
ISBN (eBook)
9783668470798
ISBN (Buch)
9783668470804
Sprache
Deutsch
Schlagworte
DDR Mythos politischer Mythos Cassirer Blumenberg Barthes Ernst Thälmann SED DEFA
Produktsicherheit
GRIN Publishing GmbH
Arbeit zitieren
Julian Dressler (Autor:in), 2017, Die Konstruktion und Funktion politischer Mythen. Der Ernst-Thälmann-Mythos in der geschichtspolitischen Strategie der DDR, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369351
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Leseprobe aus  24  Seiten
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