In dieser Hausarbeit wird versucht, aus Saul Kripkes Konzeption starrer Designatoren Paradoxien abzuleiten und entstehende Paradoxien aufzulösen.
Bertrand Russell behauptet in On Denoting, dass logische Theorien getestet werden sollten, indem man überprüft, ob sie enigmatische Fragen auflösen können. Wenn man über die Logik nachdenke, solle man sich möglichst viele solcher Rätsel vergegenwärtigen, da ihre Funktion der von Experimenten in den Naturwissenschaften ähnlich sei.
In dieser Arbeit soll untersucht werden, inwiefern Saul Kripkes Konzeption starrer Designatoren, die er in seiner Vortragsreihe Name und Notwendigkeit darlegt, eine bestimmte Art solcher Fragen lösen kann. Kripke vertritt die Meinung, dass Eigennamen insofern starre Designatoren sind, als dass sie „in allen möglichen Welten denselben Gegenstand bezeichnen“, dass also keine Umstände denkbar sind, in denen ein Eigenname etwas anderes bezeichnet als das, was er tatsächlich bezeichnet. Daraus folgt, dass Identitätsbeziehungen zwischen zwei Objekten, wenn sie bestehen, notwendigerweise bestehen. In unserer Sprache lassen sich jedoch Sätze bilden, die intuitiv als sinnvoll und vielleicht sogar als wahr verstanden werden können und die gleichzeitig die Kontingenz einer Identitätsbeziehung zu behaupten scheinen. Die gemeinten Sätze haben die Form ‚X hätte nicht Y werden müssen‘ gemeinsam, wobei die Eigennamen X und Y auf denselben Gegenstand referieren.
Es drängt sich die Frage auf, inwiefern sich aus Sätzen dieser Art Widersprüche in Kripkes Konzeption starrer Bezeichnungsausdrücke konstruieren lassen und ob entstehende Paradoxien aufgelöst werden können, ohne dass sein Konzept von Eigennamen als starren Designatoren relativiert oder aufgegeben werden muss. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kripkes Argumentation für Namen als starre Designatoren
- Kontrafaktische Situationen
- Deskriptivistische Zugeständnisse?
- Relativierung von Identität?
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, inwiefern Saul Kripkes Konzeption starrer Designatoren das Problem von kontrafaktischen Aussagen über Objekte mit mehreren Namen lösen kann. Kripke argumentiert, dass Eigennamen in allen möglichen Welten denselben Gegenstand bezeichnen, was zur Notwendigkeit von Identitätsbeziehungen führt. Die Arbeit analysiert, ob aus Sätzen der Form ‚X hätte nicht Y werden müssen' Widersprüche in Kripkes Konzeption konstruiert werden können und ob diese gelöst werden können, ohne das Konzept starrer Designatoren zu relativieren.
- Kripkes Argumentation für Namen als starre Designatoren
- Analyse kontrafaktischer Aussagen
- Potenzielle Widersprüche in Kripkes Theorie
- Deskriptivistische Theorien und ihre Relevanz für die Auflösung von Paradoxien
- Relativierung des Begriffs der Identität
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Arbeit stellt das Problem kontrafaktischer Aussagen über Objekte mit mehreren Namen vor und erklärt Kripkes Konzept starrer Designatoren.
- Kripkes Argumentation für Namen als starre Designatoren: Dieses Kapitel präsentiert Kripkes Kritik an deskriptivistischen Theorien der Analyse von Bezeichnungsausdrücken. Es zeigt, wie Kripke seine Konzeption starrer Designatoren aus den Schwächen des Deskriptivismus ableitet.
- Kontrafaktische Situationen: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Interpretationen von Sätzen der Form ‚X hätte nicht Y werden müssen' und analysiert, ob diese Interpretationen tatsächlich Kripkes Konzeption widersprechen. Es werden zwei Strategien zur Auflösung möglicher Widersprüche vorgestellt: Zugeständnisse an den Deskriptivismus und die Relativierung des Begriffs der Identität.
Schlüsselwörter
Starre Designatoren, Eigennamen, Kontrafaktische Aussagen, Identität, Deskriptivismus, Modallogik, Notwendigkeit, Kripke, Russell, Frege, Geach, Myro, Sprachphilosophie.
- Citar trabajo
- Julian Dressler (Autor), 2017, Kontrafaktische Aussagen über Objekte mit mehreren Namen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369353