Die globale Flüchtlingszahl hat ein Rekordhoch erreicht. Der Zustrom, die Unterbringung und Inklusion der Flüchtlinge bleiben nach wie vor in Europa und auch in Deutschland ein aktuelles und breit diskutiertes Thema. So werden unter anderem Jugendhilfeeinrichtungen angesichts der unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge vor neue Herausforderungen gestellt. Um neue Informationen und Antworten auf diese Herausforderungen, insbesondere unter bindungstheoretischer Perspektive gewinnen zu können, werden in dieser Forschungsarbeit jugendliche afghanische Flüchtlinge in einer Jugendhilfeeinrichtung interviewt sowie ihre Bezugsbetreuer befragt. Hieraus gehen erste empirische Ergebnisse über Bindungsverhalten und Vulnerabilität zu Traumatisierungstendenzen unter Betrachtung der Geschwisterpositionen hervor.
Inhaltsverzeichnis
- Relevanz und Ausgangslage
- Weltweit ist die Zahl an Flüchtlingen gestiegen
- Auch weiterhin suchen viele unbegleitete minderjährige Flüchtlinge¹ Zuflucht - auch in Deutschland
- Forschungsfrage und Design
- In der näheren Untersuchung von der Lebenswelt von UMF unter Einbezug von Traumatisierungs- und Bindungserfahrungen konnte sich mangels bisheriger empirischer Erkenntnisse nicht auf vorhandene Daten gestützt werden.
- Angenommene Prämisse zur Erforschung war, dass eine positive Korrelation zwischen Mentalisierungskompetenz und einem sicheren Bindungsmuster besteht (vgl. Taubner 2015, 31; Fonagy et al. 2006, 15).
- Die Untersuchung
- Erhebungsinstrumente:
- Datenerhebung:
- Stichprobe:
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Forschungsarbeit befasst sich mit der Situation von jugendlichen Flüchtlingen in der Jugendhilfe, speziell im Kontext ihrer Geschwisterposition. Ziel ist es, durch Interviews mit jungen afghanischen Flüchtlingen und deren Bezugsbetreuern Erkenntnisse über Bindungsverhalten, Vulnerabilität gegenüber Traumatisierung und den Einfluss der Geschwisterposition zu gewinnen.
- Bindungsverhalten und Traumatisierungserfahrungen jugendlicher Flüchtlinge
- Einfluss der Geschwisterposition auf das Bindungsverhalten
- Relevanz der Mentalisierungskompetenz im Kontext von Flucht und Trauma
- Herausforderungen der Jugendhilfe im Umgang mit unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen
- Qualitativer Forschungsansatz zur Untersuchung der Lebenswelt von UMF
Zusammenfassung der Kapitel
- Relevanz und Ausgangslage: Dieses Kapitel beleuchtet die aktuelle Flüchtlingssituation, insbesondere die hohe Anzahl unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Es werden die Herausforderungen der Jugendhilfe im Umgang mit dieser Zielgruppe hervorgehoben und die Notwendigkeit weiterer Forschung betont.
- Forschungsfrage und Design: Die Forschungsfrage der Arbeit wird vorgestellt: Wie beeinflusst die Geschwisterposition das Bindungsverhalten und die Vulnerabilität für Traumatisierung der jugendlichen afghanischen Flüchtlinge? Der qualitative Forschungsansatz und die Prämissen der Untersuchung werden erläutert.
- Die Untersuchung: Dieses Kapitel beschreibt die Erhebungsinstrumente (Interviewleitfaden, Betreuerfragebogen), die Datenerhebungsmethoden und die Stichprobe. Die gewählte Stichprobe besteht aus 6 Personen (N=6) im Alter von 14-18 Jahren. Die Interviews wurden mit Dolmetschern durchgeführt, um eine muttersprachliche Kommunikation zu gewährleisten.
Schlüsselwörter
Jugendliche Flüchtlinge, Afghanistan, Bindungsverhalten, Traumatisierung, Geschwisterposition, Mentalisierungskompetenz, Jugendhilfe, Qualitative Forschung, Unbegleitete Minderjährige Flüchtlinge (UMF).
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- Jessica Hauptmann (Autor), 2016, Einblicke in das Bindungsverhalten junger afghanischer Flüchtlinge, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369366