Ziel der vorliegenden Untersuchung ist es, die Defizite der Ratingpraxis herauszuarbeiten. Außerdem wird gezeigt, wie mit aktuellen Regulierungsansätzen versucht wird, ebendiese Defizite zu beheben, und welche zukünftigen Lösungen in Betracht gezogen werden.
Die Arbeit untergliedert sich dementsprechend in drei Hauptkapitel. Das zweite Kapitel führt an den eigentlichen Untersuchungsgegenstand heran und verschafft einen Überblick über Credit-Rating und Ratingagenturen. Dies bildet die theoretische Grundlage für den nächsten Abschnitt der Arbeit. Das dritte Kapitel zeigt mögliche Kritikpunkte an Ratingagenturen. Im vierten Kapitel liegt der Schwerpunkt der Arbeit. Es führt die Lösungsansätze auf, die die zuvor genannten Kritikpunkte auf europäischer Ebene verhindern, oder zumindest reduzieren sollen. Abschließend werden mögliche Lösungsansätze für die Zukunft, wie die Schaffung einer Europäischen Ratingagentur oder die Abkehr vom Modell des zahlenden Emittenten näher betrachtet und kritisch bewertet. Zuletzt erfolgen das Fazit mit einem Ausblick für die Zukunft.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Credit Rating
- 2.1 Definition
- 2.2 Arten von Rating
- 2.3 Ratingprozess
- 2.4 Ratingagenturen
- 2.4.1 Funktion
- 2.4.2 Vorstellung des Ratingmarktes
- 2.5 Zusammenfassung
- 3. Kritik an der Ratingpraxis
- 3.1 Marktmacht der „Großen Drei“
- 3.2 Mangelnde Qualität und verspätete Anpassung der Ratings
- 3.3 Mangelnde Neutralität der Ratings durch Interessenkonflikte
- 3.3.1 Issuer-Pays-Modell
- 3.3.2 Doppelrolle Beratung und Rating
- 3.3.3 Voraussetzung für Gefälligkeitsratings: Mangelnde Transparenz
- 3.4 Exkurs: Krisenverstärkende Wirkung durch Ratingvorschriften
- 3.5 Zusammenfassung
- 4. Lösungsansätze in Europa zur Regulierung von Ratingagenturen
- 4.1 Selbstregulierung
- 4.2 Etappen zwischen Selbstregulierung und gesetzlicher Regulierung
- 4.2.1 Erste Regelungen zu Ratingagenturen in Richtlinien und Leitlinien
- 4.2.2 Konsultation von EU-Beratungsgremien zur Notwendigkeit einer gesetzlichen Regulierung
- 4.3 Gesetzliche Regulierung durch die EU-Ratingverordnungen
- 4.3.1 Verordnung (EG) Nr. 1060/2009
- 4.3.2 Verordnungen (EU) Nr. 1095/2010 und 513/2011
- 4.3.3 Verordnung (EU) Nr. 462/2013
- 4.3.4 Fazit zur Behebung der Defizite der Ratingpraxis durch die Rating-VO
- 4.3.4.1 Marktmacht der „Großen Drei“
- 4.3.4.2 Mangelnde Qualität und verspätete Anpassung der Ratings
- 4.3.4.3 Mangelnde Neutralität der Ratings durch Interessenkonflikte
- 4.3.4.4 Krisenverstärkende Wirkung durch Ratingvorschriften
- 4.4 Mögliche Lösungsansätze für die Zukunft
- 4.4.1 Schaffung eines europäischen Gegengewichts
- 4.4.1.1 Gründung einer Europäischen Ratingagentur
- 4.4.1.2 Errichtung eines Netzwerks kleiner europäischer Ratingagenturen
- 4.4.2 Abwendung vom Issuer-Pays-Modell
- 4.4.3 Rating-Alternativen
- 4.4.1 Schaffung eines europäischen Gegengewichts
- 4.5 Zusammenfassung
- 5. Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Bachelorarbeit befasst sich mit der Kritik am Status quo der Ratingagenturen und Lösungsansätzen in Europa. Ziel ist es, die Funktionsweise von Ratingagenturen zu erläutern, die Kritikpunkte an ihrer Praxis aufzuzeigen und die europäischen Regulierungsbemühungen in diesem Bereich zu analysieren.
- Marktmacht der Ratingagenturen
- Qualität und Aktualität der Ratings
- Interessenkonflikte und mangelnde Neutralität
- Europäische Regulierungsmaßnahmen
- Mögliche zukünftige Lösungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Die Einleitung führt in das Thema der Ratingagenturen ein und erläutert die Relevanz der Arbeit.
- Kapitel 2: Dieses Kapitel definiert den Begriff „Credit Rating“ und beschreibt die verschiedenen Arten von Ratings, den Ratingprozess sowie die Funktionsweise von Ratingagenturen.
- Kapitel 3: In diesem Kapitel wird die Kritik an der Ratingpraxis im Detail beleuchtet. Dazu gehören die Marktmacht der „Großen Drei“, die mangelnde Qualität und Aktualität der Ratings sowie die Interessenkonflikte, die zu einer mangelnden Neutralität führen.
- Kapitel 4: Dieses Kapitel untersucht die Lösungsansätze in Europa zur Regulierung von Ratingagenturen. Es werden verschiedene Stufen der Regulierung von der Selbstregulierung bis hin zur gesetzlichen Regulierung durch die EU-Ratingverordnungen analysiert.
Schlüsselwörter
Ratingagenturen, Credit Rating, Ratingprozess, Marktmacht, Interessenkonflikte, Regulierung, EU-Ratingverordnungen, Lösungsansätze.
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- Tamara Runow (Author), 2015, Kritik am Status quo der Ratingagenturen und Lösungsansätze in Europa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369370