Die Diskussionen über die Zeit des Nationalsozialismus` und des "Dritten Rei-ches" haben ihre Aktualität auch nach fast einem halben Jahrhundert noch nicht verloren. Der Abstand von 50 Jahren hat uns vielmehr durch die Gedenk-tage zu Machtergreifung, Judenpogrom und Kriegsausbruch noch stärker als zuvor mit dieser Epoche unserer Vergangenheit konfrontiert. Dabei stellt sich auch immer wieder die Frage, wie die katholische Kirche als „Hüter des men-schlichen Gewissens“ auf die Judenverfolgung reagiert hat. Haben die deut-schen Bischöfe und der Heilige Stuhl gegen Unrecht und Gewalt von Anfang an protestiert, oder haben sie geschwiegen? Wurde den lebensbedrohten und ungerecht verfolgten Menschen tatkräftige Hilfe erwiesen?
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Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Die katholische Kirche im Jahr der Machtergreifung
- 2.1 Kirchliche Stellungnahme zum Nationalsozialismus und Reaktion auf die Machtergreifung
- 2.2 Die Kapitulation des Katholizismus
- 2.2.1 Die Zentrumspartei
- 2.2.2 Die deutschen Bischöfe
- 2.3 Das Reichskonkordat vom 20. Juli 1933
- 3. Die katholische Kirche und die Judenverfolgung
- 3.1 Die Voraussetzungen – der Antijudaismus der katholischen Kirche
- 3.2 Die katholische Kirche zwischen Selbstbehauptung und Widerstand
- 3.3 Die Rolle des Heiligen Stuhles – Papst Pius XI. und Kardinal Pacelli
- 4. Positionen und Urteile zum Verhalten der katholischen Kirche in den Jahren 1933-1938
- 4.1 Stellungnahme der katholischen Kirche
- 4.2 Gegenüberstellung der Forschungsergebnisse
- Zeittafel
- Quellen- und Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das Verhalten der katholischen Kirche in Deutschland während der Zeit der Judenverfolgung von 1933 bis 1938. Ziel ist es, zu beleuchten, inwiefern die Kirche auf die zunehmenden Übergriffe und die menschenverachtende Ideologie des Nationalsozialismus reagierte und ob sie sich aktiv gegen diese Verbrechen einsetzte.
- Reaktionen der katholischen Kirche auf die Machtergreifung der NSDAP im Jahr 1933
- Der Einfluss des Antijudaismus innerhalb der katholischen Kirche auf die Reaktion auf die Judenverfolgung
- Die Position des Heiligen Stuhls und die Rolle von Papst Pius XI. und Kardinal Pacelli
- Die Bewertung des Verhaltens der katholischen Kirche nach dem Krieg und die Frage, ob daraus Konsequenzen gezogen wurden
- Die unterschiedlichen Forschungsergebnisse zum Thema des Verhaltens der katholischen Kirche während der Judenverfolgung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung
Die Arbeit stellt die Frage nach dem Verhalten der katholischen Kirche als "Hüter des menschlichen Gewissens" gegenüber der Judenverfolgung im Dritten Reich. Sie beleuchtet die Konflikte zwischen der christlichen Moral und der nationalsozialistischen Ideologie und die Herausforderungen, die die Kirche in dieser Zeit zu bewältigen hatte.
2. Die katholische Kirche im Jahr der Machtergreifung
Dieses Kapitel beleuchtet die Stellungnahme der Kirche zum Nationalsozialismus vor 1933 und die Reaktion auf die Machtergreifung Hitlers. Es werden die Verurteilung der nationalsozialistischen Ideologie durch die Kirche und die Kapitulation des Katholizismus vor dem Regime, insbesondere durch die Zentrumspartei und die deutschen Bischöfe, dargelegt. Außerdem wird das Reichskonkordat von 1933 und seine Bedeutung für das Verhältnis von Kirche und Staat im Dritten Reich behandelt.
3. Die katholische Kirche und die Judenverfolgung
Dieses Kapitel untersucht den Antijudaismus innerhalb der katholischen Kirche und die Reaktionen auf die zunehmende Ausgrenzung und Verfolgung der Juden. Es wird die Frage erörtert, ob die Kirche aktiv Widerstand leistete oder eher passiv blieb. Außerdem wird die Rolle des Heiligen Stuhls und die Haltung von Papst Pius XI. und Kardinal Pacelli zum Verhalten der katholischen Kirche im Dritten Reich beleuchtet.
4. Positionen und Urteile zum Verhalten der katholischen Kirche in den Jahren 1933-1938
Dieses Kapitel befasst sich mit den Stellungnahmen der katholischen Kirche nach dem Krieg und analysiert, wie sie ihr Verhalten während der Judenverfolgung beurteilt. Es wird die Frage aufgeworfen, ob die Kirche aus den Erfahrungen der Vergangenheit Konsequenzen gezogen hat. Darüber hinaus werden verschiedene Forschungsergebnisse zum Thema des Verhaltens der katholischen Kirche während der Judenverfolgung gegenüberstellt.
Schlüsselwörter
Katholische Kirche, Nationalsozialismus, Judenverfolgung, Antijudaismus, Reichskonkordat, Drittes Reich, Widerstand, Papst Pius XI., Kardinal Pacelli, Heilige Stuhl, Forschungsergebnisse, Verhalten der Kirche.
- Citar trabajo
- Andrea Becker (Autor), 1998, Schweigen oder Protestieren? Reaktionen der katholischen Kirche auf die Judenverfolgung in Deutschland in den Jahren 1933-1938, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/3693