In den Seminaren „Mathematik im Kindergarten und am Schulanfang“ und „Mathematik in Alltagssituationen“ bearbeiteten wir verschiedene Förderprogramme für Mathematik im Vorschulbereich. Unter anderen „Gleiches Material in großer Menge“ nach Kerensa Lee. Die Fragestellung dieser Arbeit dient zur wissenschaftlichen Fundierung dieses Konzeptes. Dabei geht es speziell um die verschiedenen Interaktionen zwischen der pädagogischen Fachkraft und dem Kind, die bei der Arbeit mit GMGM entstehen können. Das in den Szenen und Beispielen verwendete Material ist in dieser Arbeit durchgehend: rote und blaue quadratische Plättchen (etwa 1,5cm²) in großer Menge. Durch meine Fragestellung nach der Interaktion der pädagogischen Fachkraft steht in dieser Arbeit weniger das Material im Mittelpunkt, sondern die Handlungen der pädagogischen Fachkraft und die Reaktionen der Kinder. Dabei stütze ich mich auf die Rollendimensionen der Alltagspädagogik nach Brandt und Tiedemann.
Im ersten Teil wird herausgearbeitet, welche Interaktionen, welches Handeln die mathematischen Fähigkeiten des Kindes fördern, d.h. welche Bedingungen eine Interaktion erfüllen muss, um im mathematikdidaktischen Bereich als „fördernd“ zu gelten. Ausgeklammert ist dabei der äußerliche Rahmen, der die Interaktionsbedingungen stark beeinflussen kann, wie z.B. die Ausbildungsqualität, der Betreuungsschlüssel usw.
Im zweiten Teil, den Szenebeschreibungen, sind die Interaktionsformen konkret an vier Beispielen dargestellt. Die Szenenbeschreibungen werden analysiert durch eine fachliche Einordnung in Inhaltsbereiche der mathematikdidaktischen Lernsituation (nach den Standards der Kultusministerkonferenz 2004) mit GMGM. Jeweils abschließend gebe ich didaktische Impulse zur Weiterführung, mit Rücksicht auf Fragestellung und Fachliteratur.
Wie vielfältig das dabei verwendete Material mathematikdidaktisch angewandt werden kann, beschreibe ich in Punkt 3. Hier analysiere ich systematisch die mathematischen Aktivitäten der Kinder mit den quadratischen, blauen und roten Plättchen zu den Inhaltsbereichen der vorschulischen Mathematik.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Mathematikdidaktisch-fördernde Interkationen zwischen Kind und Pädagoge/Pädagogin
- Der Interaktionsbegriff des Mathematiklernens
- Fördernde Bedingungen in Interaktionen von pädagogischen Fachkräften und Kindern
- Mathematikdidaktische Szenenbeschreibungen mit GMGM
- Hintergrundinfos zu GMGM
- Szenebeschreibungen mit mathematikdidaktischen Interpretationen
- Szene 1: „Imitation“
- Szene 2: „Wissensvermittlung“
- Szene 3: „Wissenskonstruktion“
- Szene 4: „Wissensrekonstruktion“
- GMGM anhand der SAMA-Matrix
- Inhaltsbereich: Zahlen und Operationen
- Inhaltsbereich: Raum und Form
- Inhaltsbereich: Muster und Strukturen
- Inhaltsbereich: Größen und Messen
- Inhaltsbereich: Daten und Wahrscheinlichkeit
- Reflexion des verwendeten Material nach dem GMGM-Konzept
- Schlusswort
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der wissenschaftlichen Fundierung des Förderprogramms „Gleiches Material in großer Menge“ (GMGM) nach Kerensa Lee. Im Fokus stehen die Interaktionen zwischen pädagogischen Fachkräften und Kindern, die bei der Arbeit mit GMGM entstehen können, und welche Bedingungen diese Interaktionen erfüllen müssen, um im mathematikdidaktischen Bereich als „fördernd“ zu gelten.
- Analyse der Interaktionen zwischen pädagogischen Fachkräften und Kindern im Kontext von GMGM
- Identifizierung von fördernden Bedingungen für die mathematische Entwicklung von Kindern
- Anwendung der SAMA-Matrix zur systematischen Analyse von mathematischen Aktivitäten mit GMGM
- Bewertung des Potenzials von GMGM zur Förderung mathematischen Denkens und Lernens
- Einordnung der Interaktionsformen in den Kontext der Alltagspädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beleuchtet die wissenschaftliche Relevanz von GMGM. Kapitel 1 erörtert den Interaktionsbegriff im Kontext des Mathematiklernens und identifiziert fördernde Bedingungen für Interaktionen von pädagogischen Fachkräften und Kindern. Kapitel 2 präsentiert vier Szenenbeschreibungen mit mathematikdidaktischen Interpretationen, die unterschiedliche Interaktionsformen mit GMGM verdeutlichen. Kapitel 3 analysiert das Potenzial von GMGM anhand der SAMA-Matrix, um die mathematischen Aktivitäten der Kinder zu den verschiedenen Inhaltsbereichen der vorschulischen Mathematik zu systematisieren. Abschließend wird das verwendete Material nach dem GMGM-Konzept reflektiert.
Schlüsselwörter
GMGM, Interaktion, Mathematikdidaktik, vorschulisches Lernen, Fördernde Bedingungen, SAMA-Matrix, Alltagspädagogik, Zahlen und Operationen, Raum und Form, Muster und Strukturen, Größen und Messen, Daten und Wahrscheinlichkeit.
- Citar trabajo
- Sandra Blum (Autor), 2015, Fördernde Interaktionsformen in mathematischen Lernsituationen mit "Gleichem Material in Großer Menge", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369510