Diese Arbeit überträgt die Erkenntnisse der Neurowissenschaften im Bereich des emotionalen Lernens in Zusammenhang mit psychischen Störungsbildern auf das Praxisfeld der Sonderpädagogik und will die Frage beantworten, ob strukturelle und funktionelle zerebralen Veränderungen bei posttraumatischen Belastungsstörungen Lern-und Gedächtnisprozesse beeinflussen und inwieweit diese Befunde für die Pädagogik bei Verhaltensstörungen relevant sind.
Anknüpfend an allgemeinen Erkenntnisse aus dem Bereich der neurowissenschaftlichen Lernforschung schließt sich die näherer Betrachtung der Posttraumatischen Belastungsstörung an.
Die PTBS wird zunächst hinsichtlich ihres Begriffs, der Diagnosekriterien und der Prävalenz im Kinder- und Jugendalter vorgestellt. Anschließend wird auf Risikofaktoren und neurobiologische Entstehungsbedingungen eingegangen. Hierzu wurde Literatur aus der pädiatrischen Neuropsychologie herangezogen, um einen Überblick über relevante Theorien und Erkenntnisse zu erlangen.
In Bezug auf schulische Lern- und Gedächtnisprozesse werden anschließend relevante, strukturelle und funktionelle Veränderungen bei einer pädiatrischen PTBS dargestellt. Hierzu werden aktuelle Studien aus der biologischen Psychologie und der medizinischen Neurowissenschaften vorgestellt und deren Ergebnisse kurz diskutiert.
In einer abschließenden Diskussion soll der Frage nach der tatsächlichen Relevanz der Neurowissenschaften in der allgemeinen Pädagogik und im Besonderen im Förderschwerpunkt soziale und emotionale Entwicklung nachgegangen werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Zentrale Aspekte der Neurowissenschaften
- 2.1. Methoden der Neurowissenschaften
- 2.2. Die strukturellen und funktionellen Erkenntnisse der Hirnforschung
- 2.2.1. Die anatomische Einteilung des Gehirns
- 2.2.2. Relevante Strukturen im Lernprozess
- 3. Lernen und Gedächtnis
- 3.1. Hirnforschung und Lernen
- 3.2. Hirnforschung und Gedächtnis
- 3.2.1. Die zeitliche Ebene des Gedächtnisses
- 3.2.1. Die inhaltliche Ebene des Gedächtnisses
- 4. Die Bedeutung der Emotionen im Lernprozess
- 4.1. Zentrale Strukturen der emotionalen Verarbeitung
- 4.2. Emotionales Lernen und Gedächtnis
- 4.3. Pädagogische Relevanz
- 5. Posttraumatischer Belastungsstörung und Lernprozesse aus neurowissenschaftlicher Perspektive
- 5.1. Die Posttraumatische Belastungsstörung bei Kindern und Jugendlichen
- 5.2. Neurowissenschaftliche Erklärungsmodelle
- 5.2.1. Neurobiologische Risikofaktoren
- 5.2.2. Modelle zur Entstehung einer PTBS
- 5.3. Strukturelle und neuropsychologische Veränderungen bei Kindern und Jugendlichen nach Psychotraumata
- 5.3.1. Methodisches Vorgehen
- 5.3.2. Strukturelle Veränderungen bei Kindern und Jugendlichen mit PTBS
- 5.3.3. Neuropsychologische Funktionen bei Kindern- und Jugendlichen mit PTBS
- 5.3.4. Zusammenfassung der Ergebnisse im Hinblick auf die Sonderpädagogik
- 6. Die Relevanz neurowissenschaftlicher Erkenntnisse für die Sonderpädagogik
- 6.1. Die Neurowissenschaften in der (Sonder-) Pädagogik
- 6.2. Der Beitrag der Neurowissenschaften für die schulischen Praxis
- 6.3. Die Förderdiagnostik als Aufgabe der Neurowissenschaften
- 6.4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Zusammenhang zwischen neurowissenschaftlichen Erkenntnissen über emotionales Lernen und psychischen Störungsbildern im Kontext der Sonderpädagogik. Sie zielt darauf ab, die Frage zu beantworten, ob strukturelle und funktionelle Veränderungen im Gehirn bei posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) Lern- und Gedächtnisprozesse beeinflussen und welche Relevanz diese Befunde für die Pädagogik bei Verhaltensstörungen haben.
- Die Rolle von Emotionen im Lernprozess
- Die Auswirkungen von PTBS auf Lern- und Gedächtnisprozesse
- Neurowissenschaftliche Erklärungsmodelle für PTBS
- Strukturelle und funktionelle Veränderungen im Gehirn bei PTBS
- Die Relevanz neurowissenschaftlicher Erkenntnisse für die Sonderpädagogik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erläutert die Relevanz der neurowissenschaftlichen Erkenntnisse für die Pädagogik. Kapitel 2 gibt einen Überblick über zentrale Aspekte der Neurowissenschaften, einschließlich der Methoden und der strukturellen und funktionellen Erkenntnisse der Hirnforschung. Kapitel 3 beleuchtet die neurowissenschaftlichen Erkenntnisse von Lern- und Gedächtnisprozessen und bezieht sich dabei auf Gedächtnismodelle, die auch in der pädagogischen Psychologie verwendet werden. Kapitel 4 untersucht den Zusammenhang zwischen Lern- und Gedächtnisprozessen und den Strukturen und Funktionen der Emotionsverarbeitung. Kapitel 5 behandelt die PTBS als Beispiel für ein emotionales Störungsbild, das den Lernprozess beeinflussen kann. Es werden die Diagnosekriterien, die Prävalenz und die neurowissenschaftlichen Erklärungsmodelle für PTBS sowie die strukturellen und neuropsychologischen Veränderungen im Gehirn bei PTBS vorgestellt. Kapitel 6 diskutiert die Relevanz der neurowissenschaftlichen Erkenntnisse für die Sonderpädagogik und zeigt den Beitrag der Neurowissenschaften für die schulische Praxis auf.
Schlüsselwörter
Emotionales Lernen, Gedächtnis, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Neurowissenschaften, Sonderpädagogik, Hirnforschung, Lernprozesse, strukturelle Veränderungen, neuropsychologische Funktionen, Förderdiagnostik.
- Quote paper
- Laura Spindler (Author), 2015, Lernprozesse von Schülern mit posttraumatischer Belastungsstörung aus neurowissenschaftlicher Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369814