Im zentralen Fokus dieser Arbeit sollen zum einen die Götter Isis, Osiris und Horus stehen, welche Funktionen sie für die sakrale Legitimation der pharaonischen Herrschaft übernommen haben und zum anderen, die Göttlichkeit des Pharao. Des Weiteren sollen exemplarisch die ptolemäischen Königinnen Arsinoe II. und Kleopatra VII. betrachtet werden, beziehungsweise mit welchen Mitteln sie sich selbst zu Göttinnen erhoben.
„Die Zeit, als der Himmel nicht existierte, als es die Erde nicht gab, als noch keine Menschen [auf Erden wandelten], bevor es auch den Tod gab.“ Das Urchaos aus dem sich die Götter erhoben war nach der ägyptischen Mythologie der Anfang allen Lebens, denn seit Anbeginn der Zeit herrschten die allmächtigen Wesen über das Land am Nil. Sie waren die Schöpfer des Himmels und der Erde, sie lenkten die Geschicke der Welt, sie entschieden über Leben und Tod und sie wählten auch ihren irdischen Nachfolger auf Erden aus: den Pharao von Ägypten. Als Sohn der Götter Isis und Osiris, bestieg er als Wiedergeburt des Sonnengottes Horus den ägyptischen Thron. Bereits im alten Ägypten bestand eine enge Bindung zwischen Horus und dem König. Der Sonnengott hatte stets eine allgegenwärtige Präsenz. Sein Antlitz schmückte den Thron und sein Name gehörte immer zur vollständigen Titulatur des Pharao. Die Identifizierung des Königs mit den Göttern Horus und Osiris bedeutet, dass er sowohl das Erbe des Schöpfergottes antritt sowie auch die Unsterblichkeit, die ihm von den Göttern verliehen wurde. Diese beiden Komponenten der Schöpfung und der Ewigkeit stehen somit sinnbildlich für die Natur des ägyptischen Pharaonentums. Den aus der ptolemäischen Dynastie stammenden Pharaoninnen Arsinoe II. und Kleopatra VII. gelang es, sich als von den Göttern gegeben inszenieren zu lassen und so erhoben sie sich im Laufe ihrer Regentschaft selbst zu wahren irdischen Göttinnen. Durch den bewussten Einsatz von religiösen Kulten beziehungsweise durch ihre eigene Göttlichkeit an sich, schafften sie es, ihre Herrschaft sakral zu legitimieren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die ägyptischen Gottheiten
- Isis
- Osiris
- Horus
- Die Göttlichkeit des Pharao - Die göttliche Verehrung ptolemäischer Pharaonen
- Das Verhältnis des Königs zu den Göttern – Die göttliche Legitimation
- Griechischer Ptolemäerkult und dynastische Götter
- Göttliches Herrschertum bei Kleopatra VII.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Göttlichkeit des Pharao im alten Ägypten, insbesondere im Kontext der ptolemäischen Dynastie. Sie analysiert die Rolle der ägyptischen Götter Isis, Osiris und Horus in der sakralen Legitimation der pharaonischen Herrschaft und untersucht die Strategien, die ptolemäische Königinnen wie Arsinoe II. und Kleopatra VII. einsetzten, um sich selbst zu Göttinnen zu erheben.
- Die Bedeutung der ägyptischen Götter Isis, Osiris und Horus für die sakrale Legitimation der pharaonischen Herrschaft
- Die Inszenierung der eigenen Göttlichkeit durch ptolemäische Königinnen
- Die Verbindung zwischen griechischem Kult und ägyptischen Göttervorstellungen
- Die Rolle der Göttlichkeit in der Legitimation der Herrschaft
- Die Auswirkungen der Göttlichkeit auf die Wahrnehmung der Pharaonen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt die These der Arbeit vor, dass ptolemäische Königinnen sich als Göttinnen inszenierten, um ihre Herrschaft sakral zu legitimieren. Sie führt die wichtigsten Götter des ägyptischen Pantheons ein und erläutert die Bedeutung der Göttlichkeit für das ägyptische Königtum.
- Die ägyptischen Gottheiten: Dieses Kapitel bietet eine kurze Vorstellung der Götter Isis, Osiris und Horus, die im Kontext der pharaonischen Herrschaft eine zentrale Rolle spielten. Es beleuchtet ihre Funktionen und ihre Bedeutung für die Legitimation der königlichen Macht.
- Die Göttlichkeit des Pharao - Die göttliche Verehrung ptolemäischer Pharaonen: Dieses Kapitel untersucht die Göttlichkeit des Pharao und die spezifische Verehrung von ptolemäischen Pharaonen. Es analysiert die Rolle der Götter in der Legitimation der königlichen Macht und die Inszenierung der Pharaonen als göttliche Wesen.
- Das Verhältnis des Königs zu den Göttern – Die göttliche Legitimation: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Verhältnis zwischen König und Göttern und der Rolle der Göttlichkeit in der Legitimation der Herrschaft. Es analysiert die Symbole, Rituale und Narrative, die zur Stärkung der königlichen Macht eingesetzt wurden.
- Griechischer Ptolemäerkult und dynastische Götter: Dieses Kapitel untersucht die Verflechtung von griechischem Kult und ägyptischen Göttervorstellungen im Kontext der ptolemäischen Dynastie. Es analysiert die Entwicklung neuer Götterfiguren und die Auswirkungen des griechischen Kults auf die ägyptische Religion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der Göttlichkeit des Pharao, der sakralen Legitimation der Herrschaft, dem Einfluss der ägyptischen Götter Isis, Osiris und Horus, der Inszenierung der eigenen Göttlichkeit durch ptolemäische Königinnen, der Verbindung zwischen griechischem Kult und ägyptischen Göttervorstellungen, der Rolle der Göttlichkeit in der Legitimation der Herrschaft, der Auswirkungen der Göttlichkeit auf die Wahrnehmung der Pharaonen, und der ptolemäischen Dynastie.
- Citation du texte
- Benedikt Eibl (Auteur), 2015, Die Göttlichkeit der ptolemäischen Pharaonen. Die Sakralität der ägyptischen Herrschaftslegitimation am Beispiel Arsinoe II. und Kleopatra VII., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369870