Diese Arbeit geht der Frage nach, ob sich Antonín Dvořák einen neuen Kompositionsstil aneignen wollte, um die vor ihm liegende Aufgabe, eine nationale Musik für Amerika zu schaffen, zu meistern. War er wirklich auf der Suche nach neuen Identitäten und stellte seine sonst immer in Werken vertonte Heimatliebe in den Hintergrund? Konnte er den Amerikanern eine nationale Musik bieten?
Die Sinfonie e-Moll „Aus der neuen Welt“, die erste in Amerika entstandene Tonschöpfung, nimmt eine besondere Stellung im Œuvre des Komponisten ein, da sie als sein größter Erfolg gilt. Es wird untersucht, inwieweit die örtliche Veränderung und der damit einhergehende Eindruck amerikanischer Folklore-Einfluss auf die einzelnen Sätze genommen hat. In erster Linie ist der Name der Sinfonie Programm; warum sollte der Titel „Aus der neuen Welt“ auch nicht auf eine rein „Amerikanische Sinfonie“ hindeuten? Hat Dvořák seine Aufgabe erfüllt und den Vereinigten Staaten durch seine Werke den Grundstein einer unabhängigen Nationalmusik gelegt?
Das F-Dur Streichquartett, auch „Amerikanisches Streichquartett“ genannt, dient für die Beantwortung der Fragen als Vergleich, um zu veranschaulichen, dass trotz lokaler Ferne Dvořáks tschechischer Kompositionsstil bei genauerer Betrachtung seinen Niederschlag findet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographischer Überblick bis zur Reise nach Amerika
- Entscheidung für Amerika
- Sinfonie Nr. 9 Aus der neuen Welt - neue musikalische Gestaltungsweisen durch amerikanische Einflüsse?
- Verarbeitung der neuen Erlebniswelt – 1. Satz Adagio, Allegro molto
- Die Poesie des Fremden und Vertrauten - 2. Satz Largo
- Verschiedene Formen des Tanzes – 3. Satz Scherzo
- Zerrissenheit durch Sehnsucht und Vorfreude - 4. Satz Allegro con fuoco
- Zusammenfassung
- F-Dur Streichquartett – rein amerikanisch?
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Frage, ob Antonín Dvořák während seiner Zeit in Amerika einen neuen Kompositionsstil annahm, um eine nationale Musik für die Vereinigten Staaten zu schaffen. Dabei werden die Einflüsse amerikanischer Folklore auf seine Werke, insbesondere die Sinfonie „Aus der neuen Welt“, analysiert. Die Arbeit beleuchtet auch die Frage, ob Dvořáks eigene tschechische Identität im Hintergrund trat und ob er in Amerika tatsächlich neue Identitäten suchte.
- Dvořáks Entscheidung für Amerika und seine Aufgabe, eine nationale Musik für die USA zu schaffen
- Der Einfluss amerikanischer Folklore auf Dvořáks Kompositionen
- Die Frage nach neuen Identitäten und der Rolle der tschechischen Heimat in Dvořáks Musik
- Die Bedeutung der Sinfonie „Aus der neuen Welt“ im Œuvre Dvořáks
- Der Vergleich zwischen der Sinfonie und dem F-Dur Streichquartett im Hinblick auf den Einfluss amerikanischer Musik
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt Antonín Dvořák als einen der bedeutendsten Komponisten der Romantik vor und erläutert seine Liebe zur böhmischen Heimat sowie die Integration von Folklore in seine Musik. Das Kapitel beleuchtet auch die besondere Stellung der Sinfonie „Aus der neuen Welt“ in seinem Œuvre und die Bedeutung seiner Reise nach Amerika.
Das zweite Kapitel gibt einen biographischen Überblick über Dvořáks Leben bis zu seiner Reise nach Amerika. Es schildert seine bescheidenen Anfänge, seine musikalische Ausbildung und seinen Durchbruch als Komponist.
Das dritte Kapitel behandelt Dvořáks Entscheidung für Amerika und die Entstehung der Sinfonie „Aus der neuen Welt“. Es beleuchtet die einzelnen Sätze der Sinfonie und analysiert, inwiefern amerikanische Einflüsse in der Musik verarbeitet werden.
Schlüsselwörter
Antonín Dvořák, Sinfonie „Aus der neuen Welt“, amerikanische Folklore, tschechische Identität, nationale Musik, Kompositionsstil, Vergleich, F-Dur Streichquartett, Einfluss, Heimatliebe.
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- Franziska Erben (Autor), 2016, Suche nach neuen Identitäten? Antonín Dvořák in Amerika, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/369885