Schwerpunkt dieser Arbeit soll nun aber die Figur der Dike sein. Sie ist nicht nur die Göttin des Rechts und der Gerechtigkeit und Wächterin des Tores, sondern auch die Fessel des Seins.
In welchem Verhältnis steht sie zur Aletheia und Doxa und welche Funktion hat sie in der parmenideischen Weltstruktur? Wie steht sie zu uns „nichts wissenden […] doppelköpfigen“ Sterblichen? Und welche Rolle spielen ihre Gefährtinnen, die Notwendigkeit und das Geschick?
Um die Position der Dike besser verständlich zu machen, werde ich zunächst die Situation der Aletheia und Doxa knapp erläutern. Anschließend soll die Auseinandersetzung mit Begrenztem und Unbegrenztem bei Parmenides dazu beitragen, den Grenzaspekt der Dike zu beleuchten. Danach sollen ihre Aufgaben- und Wirkungsbereiche genauer definiert werden, und außerdem ein Einblick in die Diversität der Dikeinterpretationen in der Forschung gegeben werden.
Anschließend soll die Bedeutung des Notwendigkeits- und des Schicksalsbegriffes kurz erläutert und abschließend die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Aletheia und Doxa – antagonistische Weltstruktur bei Parmenides
- Dike als Fessel des Seins
- Begrenztes und Unbegrenztes
- Die unerbittliche Richterin
- Die doppelte Wesenheit der Dike
- Die verbindliche Richtigkeit der Konsequenz, moralische Wächterfigur oder Herrscherin über die Wahrheit - Dikeinterpretationen in der Forschung
- Ananke und Moira
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Bedeutung der Dike im parmenideischen Lehrgedicht und untersucht ihre Funktion in der parmenideischen Weltstruktur. Die Arbeit beleuchtet die Beziehung der Dike zur Aletheia und Doxa sowie ihre Rolle im Verhältnis zu den Sterblichen. Außerdem wird die Bedeutung der Begriffe Ananke und Moira erörtert.
- Die Rolle der Dike im parmenideischen Lehrgedicht
- Das Verhältnis der Dike zur Aletheia und Doxa
- Die Funktion der Dike in der parmenideischen Weltstruktur
- Die Bedeutung der Dike im Kontext der menschlichen Existenz
- Die Rolle von Ananke und Moira in der parmenideischen Kosmologie
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet eine kurze Einführung in das Lehrgedicht des Parmenides und skizziert den Forschungsstand zu diesem Thema. Sie beleuchtet die Schwierigkeiten der Interpretation der parmenideischen Fragmente und stellt die zentrale Bedeutung der Dike für die vorliegende Arbeit heraus.
Das zweite Kapitel widmet sich der antagonistischen Weltstruktur bei Parmenides, die durch die Unterscheidung von Aletheia und Doxa charakterisiert ist. Hier wird die Reise des Parmenides zum Tor der Dike und die Offenbarung der Göttin als zentrale Elemente der parmenideischen Kosmologie erläutert.
Das dritte Kapitel analysiert die Rolle der Dike als Fessel des Seins. Die Arbeit betrachtet die Begrenzungen und die verbindliche Richtigkeit des Seins und beleuchtet die verschiedenen Interpretationen der Dike in der Forschung.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themenbereiche des parmenideischen Lehrgedichts, insbesondere die Konzepte der Aletheia, Doxa und Dike. Wichtige Elemente sind die Auseinandersetzung mit dem Begrenzten und Unbegrenzten, die Rolle der Dike als Fessel des Seins und die Interpretationen der Dike in der Forschung. Die Arbeit beleuchtet auch die Bedeutung von Ananke und Moira in der parmenideischen Kosmologie.
- Arbeit zitieren
- Luise Schubert (Autor:in), 2015, Die Fesseln des Seins. Über die Bedeutung der Dike im parmenideischen Lehrgedicht, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/370083